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CDUSöder lässt das Sticheln nicht

Lesezeit 3 Minuten
Markus Söder 20.4.

Markus Söder zündelt weiter.

Berlin – Gemeinsam sind Armin Laschet und Markus Söder seit der denkwürdigen Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der Union vor acht Tagen noch nicht aufgetreten. Es gibt keine Bilder der Versöhnung. Worte erst recht nicht. Die Vorsitzenden der Schwesterparteien CDU und CSU geben stattdessen – getrennt – Interviews und Pressekonferenzen. Eine Fortsetzung ihrer Auseinandersetzung via Medien.

Der bayerische Ministerpräsident macht (54) dabei etwa deutlich, dass er seinen nordrhein-westfälischen Amtskollegen (60) für altmodisch hält. Und er betont, dass mit der Entscheidung des CDU-Vorstands für Laschet als Kandidat der Union nun die gesamte Verantwortung für den Ausgang der Bundestagswahl in den Händen der CDU liege. Die Umfragewerte für Laschet sind seit Wochen schlecht, die der Union fielen vorige Woche erstmals hinter die der Grünen mit Annalena Baerbock an der Spitze zurück. Und während der CSU-Chef eine Präferenz für die Grünen als künftigen Koalitionspartner erkennen lässt, ist der CDU-Vorsitzende näher bei der FDP. Mehr Distanz als Schulterschluss zu Beginn des Wahlkampfs.

Devise: Bloß kein Öl ins Feuer gießen

Laschet versuchte am Montag, in den Modus der Sachthemen zu wechseln. Er warb für ein „Modernisierungs-Jahrzehnt“ mit mehr Digitalisierung und weniger Bürokratie. Um Unternehmensgründungen zu erleichtern müsse es so etwas wie ein „bürokratiefreies Jahr“ geben, betonte er in Berlin nach einer digitalen CDU-Vorstandssitzung. Steuererhöhungen nannte er die „falsche Antwort“ auf die Corona-Krise. Ob Söder für ihn noch ein vertrauenswürdiger Partner sei, wurde Laschet gefragt. „Ja. Auf jeden Fall“, antwortete er. Nun bloß kein neues Öl ins Feuer gießen, ist wohl die Devise im Konrad-Adenauer-Haus. In der Vorstandssitzung sei wenig über Söder gesprochen worden, hieß es hinterher. Nur zwei Wortmeldungen habe es zum Störfeuer aus München gegeben. Offiziell sagte der CDU-Chef dann auch, CDU und CSU würden gemeinsam Wahlkampf machen. Es gebe sehr viel Übereinstimmung – er verwies unter anderem auf das geplante gemeinsame Wahlprogramm. Allerdings muss das erst noch erarbeitet werden.

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Dazu, mit welchem Personal er an der Spitze in den Wahlkampf ziehen will, sagte Laschet nichts. Er betonte, er sei in Gesprächen mit den Landesverbänden. Dabei verbinde sich die Frage der Personalentscheidung mit den Inhalten und mit dem Team, das die CDU für den Wahlkampf aufstelle.

Die Münchner Agentur Serviceplan wird für die CDU als Lead-Agentur im Bundestagswahlkampf arbeiten. Die Agentur hat bereits das neue Corporate Design der CDU gestaltet und ist beim digitalen CDU-Parteitag im Januar tätig gewesen. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak sagte, die Partei setze damit auf die größte inhaber- und partnergeführte Agenturgruppe Europas.

Söder hat indes in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ gesagt, er werde sich im Wahlkampf nicht zurücklehnen: „Wie sagt Paulchen Panther immer: Heute ist nicht aller Tage. Ich komm wieder, keine Frage.“ Laschet dürfte gewarnt sein.