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Kommentar zum CDU-WahlkampfLaschet braucht Merz

Lesezeit 2 Minuten
Laschet Merz

Friedrich Merz (l.) und Armin Laschet gehen im Kanzlerwahlkampf nun gemeinsame Wege. (Archivbild)

Armin Laschet hat nie große Zweifel an seiner Wertschätzung für Friedrich Merz aufkommen lassen. Als der einstige Bundestagsfraktionschef schon lange kein richtiges politisches Betätigungsfeld mehr hatte, berief der Ministerpräsident ihn 2018 tatsächlich zum Beauftragten Nordrhein-Westfalens für die Brexit-Folgen und die transatlantischen Beziehungen.

Und die Kämpfe in der Union um CDU-Vorsitz und Kanzlerkandidatur haben zwar Laschet und seinen ewigen Widersacher Norbert Röttgen weiter entzweit, nicht aber Laschet und den bei der CDU-Vorsitzendenwahl ebenso wie Röttgen unterlegenen Merz. Wenngleich Laschet nicht erbaut war, dass Merz nach der Wahlschlappe Bundeswirtschaftsminister werden wollte. Und zwar sofort.

Eine klare Entscheidung für beide

Von Edelmut zeugt Laschets Entscheidung für Merz im CDU-Team für die Bundestagswahl aber nicht. Er braucht ihn dringend, um die eigenen Kritiker im Zaum zu halten. Die beiden äußerst knappen Niederlagen von Merz erst gegen Annegret Kramp-Karrenbauer und dann gegen Laschet beweisen den großen Rückhalt, den er in der CDU hat. Er kann enttäuschte Söder-Fans für die CDU zurückgewinnen und kommt mit seinem konservativen und polarisierenden Stil in Ostdeutschland besser an als Laschet.

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Merz hat nun Aussichten auf ein Ministeramt nach der Wahl - falls die Union wieder in die Regierung kommt. Und wenn nicht, ist dem 65-Jährigen auch ein dritter Anlauf zum Parteivorsitz zuzutrauen. Denn ein Machtverlust dürfte Laschet das Amt kosten.

Und wie hatte Merz während des Ringens von Laschet und Söder um die Kanzlerkandidatur so schön gesagt: „Soll die CDU mal so eben den dritten Vorsitzenden in gut zwei Jahren wählen?“ Damit hatte er Laschet schon in die Nähe des Scheiterns gerückt, dies aber als Schützenhilfe verkauft. Die Subbotschaft war jedoch: Merz hält sich für den Besseren. Er sitzt Laschet nun ganz offiziell im Nacken.