Elon Musk will Twitter übernehmen. Am Montagabend gab das Unternehmen bekannt, man habe der Übernahme zugestimmt. Kaufpreis: Rund 44 Milliarden Dollar. Der Tech-Milliardär begründet das Engagement mit dem Kampf für Meinungs- und Redefreiheit. Doch von den wolkigen Versprechen wird das soziale Netzwerk nicht besser.
Stattdessen birgt der Vorstoß Risiken für den Kampf gegen Hass im Netz.
Dabei ist Musks unternehmerisches Talent unbestritten: Mit Tesla hat er die Autobranche aufgemischt, längst schreibt das Unternehmen tiefschwarze Zahlen. Und seine Raketenfirma SpaceX entwickelt sich ebenfalls zum Milliardengeschäft. All das könnte Musk, ohnehin der reichste Mensch der Welt, bald zum weltweit ersten Billionär machen, orakeln Analysten.
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Mit Twitter wird Musk trotzdem kein leichtes Spiel haben. Weniger wegen der Geschäftsaussichten, die für ihn offenbar zweitrangig sind. Viel mehr brockt sich Musk einen Haufen Ärger ein. Denn Twitter ist eben auch eine Plattform, die vor Hass und Hetze strotzt. Und sollte die Übernahme, die von den Aktionären noch abgenickt werden muss, gelingen, wird Musk schnell feststellen, dass unbegrenzte Meinungs- und Redefreiheit im Internet zu viel Unfug führt.
Meinungsfreiheit allein reicht nicht
Für den wird Musk als Unternehmenseigner geradestehen müssen, so wollen es immer mehr Gesetzgeber. Gerade erst hat sich die EU auf den Digital-Services-Act geeinigt - ein unentschlossener Kampf gegen die Hetze könnte Twitter künftig teuer zu stehen kommen.
Über derlei Risiken hat Musk bislang kein Wort verloren. Im besten Fall, weil er glaubt sie in den Griff zu bekommen. Im schlimmsten Fall, weil er Hass und Hetze für kein großes Problem hält. Für Letzteres spricht Musks grober Humor, der ihm in der Vergangenheit unter anderem Kritik von KZ-Gedenkstätten eingebracht hat.