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Kommentar zur CDUMerz bringt eine wichtige Voraussetzung für Chefposten mit

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Kandidiert erneut für den CDU-Vorsitz: Friedrich Merz.

Berlin – Friedrich Merz traut sich etwas. Zum dritten Mal in drei Jahren nimmt er Anlauf, CDU-Vorsitzender zu werden. Wenn er es diesmal nicht schafft, dürften weitere Ambitionen erledigt sein. Aber der 66-Jährige gibt sich siegesgewiss, denn er ist überzeugt, dass er 2018 gegen Annegret Kramp-Karrenbauer und 2021 gegen Armin Laschet nur verloren hat, weil ausgewählte Delegierte abgestimmt haben. Er sei eben ein Mann der Basis. Und die hat nun erstmals das Wort.

Das Problem der CDU wird nicht sein, Merz als Parteichef zu bekommen. Das Problem der CDU ist ihre Spaltung, die mit Angela Merkels Rückzug vom Vorsitz 2018 erst sichtbar und durch zwei Kampfkandidaturen verschärft wurde. Jetzt kommt die dritte Kampfkandidatur. Damit wird es wieder ein Verliererlager geben. Zweimal haben die Merz-Anhänger ihre Niederlage nicht verwunden. Warum sollten sie mit einer dritten Enttäuschung ihren Frieden machen?

Merz umarmt alle

Bei der Präsentation seiner Kandidatur hat Merz alle umarmt: die Merkelianer, die Ostdeutschen, die Klimaschützer, die Sozialpolitiker, die Konservativen – nur bei den Frauen ist ihm nicht mehr eingefallen, als eine Stellvertreterin des Generalsekretärs vorzuschlagen. Auf seiner Habenseite steht aber auch seine Loyalität, die er im Bundestagswahlkampf gegenüber Laschet gezeigt hat. Dadurch wurden die Attacken von CSU-Chef Söder noch deutlicher. Eine weitere Baustelle der Union: das Misstrauen zwischen CDU und CSU.

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Der neue Vorsitzende muss die ganze Union befrieden, um bessere Voraussetzungen für die nächste Bundestagswahl zu schaffen. Das kann nur, wer klare Kante zeigt und zugleich viel einzustecken vermag und den Kompromiss sucht. Für klare Kante ist Merz bekannt.