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VolkshochschulenCorona lässt die Anmeldezahlen einbrechen

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An der Fassade des Gebäudes der Volkshochschule in Köln hängt ein großes, rotes Werbeplakat, auf dem zu lesen steht "Im Herzen der Stadt".

Das Gebäude der Volkshochschule in Köln

Die Pandemie spielt längst keine große Rolle mehr, dennoch meiden viele Teilnehmende die Kurse der Volkshochschulen. Das Vorkrisen-Niveau wird 2023 wohl nicht erreicht.

Über die Zeit der Corona-Pandemie hinweg mussten die deutschen Volkshochschulen (VHS) einen stetigen Verlust an Anmeldungen hinnehmen. Das gilt auch für die Zweigstellen in Nordrhein-Westfalen.

Gab es im Jahr vor Ausbruch der Pandemie bundesweit noch mehr als acht Millionen Anmeldungen für die Weiterbildungsinstitute, sank die Zahl 2020 auf etwa 4,5 Millionen und im Jahr 2021 auf knapp drei Millionen, wie eine Sprecherin des Deutschen Volkshochschulverbandes sagte. Für das Jahr 2022 könne sie zwar noch keine aussagekräftigen Zahlen nennen, das Vor-Krisen-Niveau sei aber noch lange nicht erreicht.

Wissen zum Thema Energie ist gefragt

„Wo Volkshochschulen inzwischen aber am ehesten wieder bei den Anmeldezahlen von vor Corona angelangt sind, ist der Bereich der Integrationskurse. Das hat mit dem Zuzug von Geflüchteten aus der Ukraine zu tun.“ Im Zusammenhang mit der Energiekrise steige zudem die Nachfrage nach Kursen rund um das Energiethema außerordentlich stark.

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Der Landesverband in NRW, der 131 Volkshochschulen repräsentiert, weist in seinem Jahresbericht 2021/22 für das Jahr 2020 eine Gesamtzahl von 622.496 Teilnehmenden aus; im Vorjahr lag diese noch bei 1,4 Millionen - also mehr als doppelt so viele Menschen besuchten Kurse des Instituts. Insgesamt 2164 Kurse mussten pandemiebedingt abgebrochen oder ganz verschoben werden.

Abstandsregeln und Maske bleiben

Dass sich die VHS noch immer nicht von dem Einbruch erholt haben, hat offenbar zwei Gründe. Zum einen gibt es noch Vorkehrungen, die zwar nicht verpflichtend seien, die in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens vielleicht aber nicht mehr umgesetzt würden, so die Sprecherin – dazu zählten weiterhin geltende Abstandsregeln oder die Empfehlung zum Tragen einer Maske. Das schreckt viele offenbar ab.

Andererseits gebe es bei potenziellen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Vorbehalte, sich wieder in größeren Gruppen zu treffen, zumal das Infektionsgeschehen immer noch wellenförmig sei. Eine Prognose, wann die Zahlen von 2019 wieder erreicht werden könnten, konnte die Sprecherin nicht geben.