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KommentarAm Abgrund haben die Kölner Spieler Haltung gezeigt

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Die Kölner Mitspieler feiern Doppel-Torschütze Ellyes Skhiri. Dem FC gelang in Dortmund ein fast schon sensationeller 2:1-Sieg.

Köln – In den Tagen vor dem Spiel in Dortmund, da hatte sich Markus Gisdol äußerlich betont gelassen gegeben. Doch an seinem Jubel und seinen Aussagen („Wir sind trotz des Drecks-Virus’ nicht verflucht“) nach dem Abpfiff war zu erkennen, welche Last da von ihm abgefallen sein musste. Auch am Trainer des 1. FC Köln waren die vergangenen Monate nicht spurlos vorübergegangen, wie auch? Der sensationelle Sieg tat gut, wirkte wie eine Befreiung. Aber nicht nur für Gisdol, sondern für den gesamten Verein.

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Der Trainer und die Führungsriege gewannen nicht nur erstmals seit Anfang März wieder drei Punkte, sondern auch wichtige Erkenntnisse. Die Mannschaft zeigte, dass sie Charakter besitzt, lebt und allem Anschein nach gern mit dem Trainer weitermachen will. Gisdol war nach 18 sieglosen Partien angezählt, mit einem wehrlosen Auftritt hätten die Spieler sein Schicksal fast schon besiegeln können. Doch das Gegenteil war der Fall, sie bewiesen Haltung, Wille und Mut.

Alles zum Thema Ellyes Skhiri

Mit großem Einsatz machten sie so manches Defizit wett. Fit ist die Mannschaft seit geraumer Zeit, jetzt hielt sie auch dagegen und spielte clever. Diese Leistung ist auch als Signal an die Bosse zu verstehen.

Noch wandelt der FC auf einem schmalen Grat

Der FC zeigte zudem, dass er konkurrenzfähig ist, wenn Einstellung und Taktik stimmen. Der Sieg beim haushohen Favoriten war durchaus verdient und kein Zufallsprodukt. Er wurde mit einer stark ersatzgeschwächten Elf errungen. Was die Qualität des Kaders angeht, sollte der FC in der Lage sein, am Ende der Saison mindestens drei Vereine hinter sich zu lassen.

Dennoch wandelt der FC auf einem schmalen Grat. Noch ist das Gebilde fragil, es kann auch schnell wieder in die andere Richtung gehen. Schon im Heimspiel gegen Wolfsburg muss die Mannschaft untermauern, dass ihr Coup keine Eintagsfliege war, sondern der Aufbruch zu etwas Neuem sein kann.