Köln – Der 1. FC Köln bittet seine Fans, die eine Dauerkarte mit Erstattung erworben haben, in einem Schreiben um finanzielle Hilfe. Der Verein versucht somit, die Anhänger bis zum 28. Januar zu einem neuerlichen Verzicht auf die Rückerstattung zu bewegen. „Wir kommen in eine Phase, in der wir das wirtschaftlich nicht lange aushalten.
Die Schäden sind gewaltig“, sagte FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle der „Kölnischen Rundschau“ am Mittwoch. „Es sagt uns ja keiner, dass es ab Frühjahr mit vollen Stadien weitergeht.“
1. FC Köln verliert pro Heimspiel rund 1,8 Millionen Euro
Dauerkarteninhaber haben in den ersten 18 Monaten der Corona-Pandemie bereits auf 8,6 Millionen Euro Erstattung verzichtet. Insgesamt erreicht der coronabedingte Umsatzverlust fast 85 Millionen. In jedem Heimspiel ohne Zuschauer verliert der FC etwa 1,8 Millionen Euro.
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„Wir werden wieder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken müssen“, sagte Wehrle weiter. Der 46-Jährige sprach sich zumindest für eine Zulassung von 25 Prozent der Zuschauer im ersten Schritt aus und vor allem für eine einheitliche Lösung.
Der Geschäftsführer bangt auch um die Zukunft der Branche. „Ich sehe schon die Gefahr, dass wir Generationen verlieren. Junge Menschen, die ihre Stars, ihre Vorbilder nicht mehr hautnah erleben können.“
Bundesliga-Vereine aus NRW prüfen Klage
In Nordrhein-Westfalen sind derzeit nur 750 Zuschauer in Fußballstadien zugelassen, in Bayern dürfen nun wieder 10 000 Besucher in die Arenen, in Baden-Württemberg bis zu 6000. „Die Allianz-Arena ist nicht sicherer als der Signal-Iduna-Park“, sagte der Dortmunder Sportrechtsanwalt Markus Buchberger, der zu den Chancen einer möglichen Klage, die Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke derzeit prüfen lässt. Watzke hatte für seinen Vorstoß auch Unterstützung anderer Vereine aus NRW erhalten, so auch vom 1. FC Köln. (oke, dpa)