Köln – Bevor Steffen Baumgart am Montag zur ersten Trainingseinheit ans Geißbockheim bittet, müssen die Spieler des 1. FC Köln bereits am Freitag erstmals schwitzen. Von 9 Uhr an stehen diagnostische Leistungstests für die Profis des Bundesligisten an. Da ist es nicht von Nachteil, dass die Temperaturen an diesem Tag auf 23 Grad fallen sollen.
Bis auf die Nationalspieler um Dejan Ljubicic, Ondrej Duda, Matthias Olesen und Tim Lemperle, die noch Sonderurlaub erhielten, werden die Reihen beim FC schon recht geschlossen sein. Mit Rechtsaußen Linton Maina (23), Linksverteidiger Kristian Pedersen (27), Mittelfeldspieler Denis Huseinbasic (20) und Mittelstürmer Steffen Tigges (23), der seine Sprunggelenksverletzung auskuriert hat und am Mittwoch bereits am Geißbockheim individuell trainierte, hat der FC immerhin schon vier Spieler verpflichtet und zudem bei Innenverteidiger Luca Kilian (22) die Kaufoption gezogen.
Martel soll Freitag einsteigen
Neuzugang Nummer fünf steht in den Startlöchern. Der Transfer von Eric Martel (20) soll noch in dieser Woche beim 1. FC Köln offiziell verkündet werden, der defensive Mittelfeldspieler wechselt für rund eine Million Euro von RB Leipzig zum Bundesliga-Siebten. Läuft alles nach Wunsch, soll der U21-Nationalspieler, der zum Nachfolger des nach Dortmund gewechselten Salih Özcan (24) aufgebaut werden soll, bereits am Freitag die Leistungstests absolvieren.
Die Transfers auf der Zugänge-Seite sind damit schon zu einem guten Teil abgearbeitet, die Abgänge von Özcan, Jannes Horn, Tomas Ostrak, Louis Schaub und Marvin Obuz sind mindestens kompensiert worden. Nur noch ein weiterer Spieler (für den Flügel) soll kommen.
Weiterhin Interessenten an Ellyes Skhiri
Ebenfalls mit dabei ist am Freitag Ellyes Skhiri, der aufgrund der Schwangerschaft seiner Lebensgefährtin auf die Qualifikationsspiele seiner Tunesier für den Afrika-Cup verzichtete. Der Musterprofi nahm stattdessen die Dienste des Neuro-Athletik-Trainers Niko Romm in Anspruch.
Wieder einmal gibt es Wechselgerüchte um den Kölner Leistungsträger Skhiri. Bekanntlich ist der FC auf signifikante Transfereinnahmen angewiesen, jetzt soll Stades Rennes aus der Ligue 1 Interesse am gebürtigen Franzosen bekundet haben. Beim FC weiß man davon bisher allerdings nichts, eine Anfrage ist beim Verein (noch) nicht eingegangen. Leisten könnten sich die Bretonen Skhiri sicherlich, der Tabellenvierte und Europa-League-Teilnehmer kassiert allein rund 35 Millionen Ablöse für Innenverteidiger Nayef Aguerd, der zu West Ham United transferiert wurde. Ob Skhiri allerdings einen Wechsel nach Rennes als Karriere-Booster ansieht, diese Frage muss der Spieler schon selbst für sich beantworten.
Ebenfalls noch keine Anfragen liegen dem FC für drei Akteure vor, die der Klub im Fall des Wunsches nach Veränderung ganz sicher keine Steine in den Weg legen würde. Stürmer Sebastian Andersson (30) und der offensive Mittelfeldspieler Ondrej Duda (27), beide in der vergangenen Saison so glücklos wie enttäuschend, werden zum Auftakt ebenso erwartet wie Torhüter Timo Horn.
Der 29-Jährige, der seinen Stammplatz zwischen den Pfosten an Marvin Schwäbe (27) verloren hat, wurde zuletzt als Neuzugang bei Hertha BSC gehandelt. Bei den Berlinern ist der ehemalige Kölner Andreas Menger Torwarttrainer, er soll sich für Horn stark gemacht haben. Jetzt heißt es, dass Hertha Horn abgesagt habe. Doch so konkret kann das Interesse von Hertha nicht gewesen sein, beim FC ist von einem Kontakt zwischen der so wohlhabenden „Alten Dame“ und dem langjährigen Kölner Stammtorhüter, der noch einen bestens dotierten Vertrag bis 2023 besitzt, jedenfalls nichts bekannt. Horn wird also ebenfalls am Geißbockheim das Training aufnehmen und möglicherweise der Dinge harren.
Personalie Baumgart geklärt
Eine entscheidende Personalie wird der FC rund um den Trainingsauftakt geklärt haben und dann auch offiziell verkünden: Cheftrainer Steffen Baumgart wird seinen 2023 auslaufenden Vertrag vorzeitig verlängern. Klub und Coach sind sich seit geraumer Zeit einig, die Eckdaten des neuen Vertragswerks sind auch kein Geheimnis mehr: Baumgart wird einen neuen Kontrakt bis 2025 unterschreiben und auf eine in der Branche gerne genommene Ausstiegsklausel verzichten. Dafür werden sich die Bezüge des Coaches ungefähr auf knapp zwei Millionen Euro verdoppeln.