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Kommentar

FC-Kommentar
Die Ungewissheit lähmt den Klub bei der Stürmer-Suche

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Lesezeit 3 Minuten
Kölns Stürmer Davie Selke spielte nach seiner Kopfverletzung mit einem Turban weiter.

FC-Stürmer Davie Selke gab alles, spielte auch nach seiner Kopfverletzung weiter – doch vor dem Tor blieb er erneut harmlos.

Der 1. FC Köln weiß, wo personell der Schuh drückt. Doch das Fifa-Urteil erschwert die Suche nach einem Stürmer.

Noch ist ein Abstieg theoretisch möglich, doch mit nunmehr 32 Punkten dürfte der 1. FC Köln nicht mehr in ernsthafte Gefahr geraten. Acht Punkte beträgt jetzt der Vorsprung auf den Relegationsplatz, ebenfalls acht auf Platz 17. Die Spiele werden weniger, nur sechs Partien sind noch zu absolvieren. Zudem hat sich das Baumgart-Team nach einer längeren Schwächephase wieder gefangen und ist im Aufwärtstrend.

Der FC vermittelt nicht den Eindruck, als würde er auf der Zielgerade noch total einbrechen. Die Mannschaft zeigte beim 1:1 gegen Mainz zudem, dass sie das Fehlen eines unumstrittenen Führungsspielers kompensieren kann. Für den gesperrten Ellyes Skhiri rückte Dejan Ljubicic auf die Doppel-Sechs neben den erneut starken Eric Martel. Der Österreicher traf nicht nur für den FC, sondern bewies seine ansteigende Form. Ljubicic und der erst 20-jährige Martel werden für die Kölner auch in Zukunft wichtig sein, denn Skhiri wird den FC so gut wie sicher nach der Saison ablösefrei verlassen.

Das Spiel gegen Mainz zeigte aber auch, auf welcher Position akuter Handlungsbedarf besteht. Zwar stimmt der Aufwand weiterhin, der FC ist mit durchschnittlich fast 119 Kilometern die laufstärkste Mannschaft der Liga und schlägt mit insgesamt 377 die mit Abstand meisten Flanken, doch es fehlt der Verwerter. Der in der Offensive zu harmlose FC braucht nach dem Abgang von Anthony Modeste wieder dringend einen Torjäger und stünde mit einem solchen bereits besser da.

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Offensive ohne Durchschlagskraft

37 Treffer erzielte der FC bisher – nur vier Teams trafen seltener. Winter-Neuzugang Davie Selke ist stets bemüht, reibt sich auf, ist aber vor dem Tor ungefährlich. Steffen Tigges hat letztmals im Januar getroffen. Sommer-Transfer Sargis Adamyan ist eine Enttäuschung und erzielte sein einziges Saisontor Anfang September. Sebastian Andersson stand nach seiner Knie-OP noch nicht einmal in der Bundesliga-Saison im Kader und wird den FC ohnehin verlassen. Tim Lemperle galt zwar stets als Hoffnungsträger, spielte aber zuletzt keine Rolle mehr. Florian Dietz, der in der Vorsaison in der Regionalliga gespielt hat, fehlt nach seinem Kreuzbandriss seit Ende Oktober, Mark Uth, der schon 44 Bundesligatore erzielt hat, im Prinzip schon die komplette Saison.

Die Kölner werden auch in der kommenden Spielzeit in der Bundesliga vertreten sein, wissen, wo personell der Schuh drückt, stehen finanziell wieder etwas besser da und könnten die Kaderplanung vorantreiben. Könnten – wenn es nicht dieses Urteil der Fifa gäbe. Deshalb bleibt inständig zu hoffen, dass der FC mit seiner Berufung vor dem Cas Erfolg hat und die Transfersperre im kommenden Sommer noch abwenden kann. Denn auf die Dauer lässt sich das Fehlen eines treffsicheren Stürmers wohl nicht kompensieren.