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Die Spur führt nach ZagrebDas haben die Kölner Fälle Ljubicic und Potocnik gemein

Lesezeit 4 Minuten
Dejan Ljubicic vom 1. FC Köln klatscht den Fans Beifall.

Dejan Ljubicic machte seit seinem Wechsel 2021 zum 1. FC Köln in der Bundesliga auf sich aufmerksam.

Ein kroatischer Spielerberater spielt bei den Fällen um Dejan Ljubicic und Jaka Cuba Potocnik eine prägende Rolle.

Christian Keller war bemüht, unter das Thema schnell einen Schlussstrich zu ziehen. „Ich schließe komplett aus, dass Dejan Ljubicic den FC verlässt“, sagte der Sport-Geschäftsführer der Kölner am Mittwochabend am Rande des „Rheinischen Bundesliga-Gipfels“ der Rheinischen Post. Der TV-Sender Sky hatte zuvor berichtet, dass der VfL Wolfsburg acht bis zehn Millionen Euro an Ablöse für den österreichischen Nationalspieler bieten und Ljubicic bereits beim Verein um die Freigabe gebeten haben soll.

Aus Sicht von Keller war dieses „Machtwort“ verständlich, schließlich kommt eine derartige Personal-Diskussion wenige Tage vor dem Pflichtspielauftakt im Pokal bei Zweitligist Osnabrück (Montag, 20.45 Uhr) zur Unzeit. Unruhe war aber bereits aufgekommen, nicht nur in Fankreisen, sondern auch beim 1. FC Köln selbst. Denn es ist natürlich ein bedeutender Vorgang, wenn ein Leistungsträger und der Spieler mit dem höchsten Marktwert im Kader den FC kurz vor Saisonstart und gegen Ende der Transferperiode noch verlassen will.

1. FC Köln: Ljubicic wurde mit Wechsel-Wunsch bei Keller vorstellig

Nach Informationen dieser Zeitung waren die Pläne des 25-Jährigen bereits weit gediehen, die der Wolfsburger ohnehin. Bereits im vergangenen März hatte der VfL sein Interesse am vielseitigen Mittelfeldspieler bekundet, damals kümmerte sich noch Berater Maximilian Hagmayr um die Belange des gebürtigen Wieners.

Zuletzt wurde das Thema dann ganz konkret. Ljubicic soll bereits in der Kölner Kabine vereinzelt hinterlegt haben, dass er einen Transfer nach Wolfsburg anstrebe. Der VfL, der nach den Wechseln von Felix Nmecha (für 30 Millionen Euro zum BVB) und Micky van de Ven (für 50 Millionen zu Tottenham) eine prall gefüllte Transferkasse hat, lockte Ljubicic mit einem üppigen Gehalt. Ljubicic hätte seine Kölner Bezüge von rund einer Million mehr als verdoppeln bis verdreifachen können. Wolfsburger

1.FC Köln legt Veto zu Transfer nach Wolfsburg ein

Mit dem Wunsch, sich verändern zu wollen, wurde Ljubicic dann bei Keller vorstellig, der aber umgehend sein Veto einlegte. Zum einen, weil der Österreicher in den Planungen von Trainer Steffen Baumgart nach dem Weggang von Ellyes Skhiri eine noch gewichtigere Rolle spielen soll und ein adäquater Ersatz auf die Schnelle nur sehr schwer zu finden wäre. Zum anderen, weil den Kölnern auch die Offerte des VfL indiskutabel und weit unter dem Marktwert erschien, der vielmehr zwischen 15 und 17 Millionen Euro liegen dürfte. Der Nationalspieler steht beim FC bis 2025 unter Vertrag, in dem Kontrakt ist keine Ausstiegsklausel verankert, die Ablöse wäre also frei verhandelbar.

Der FC bekam es in der Personalie Ljubicic erneut mit dem Kroaten Andy Bara zu tun, einem auf dem Balkan und in Spanien bestens vernetzten Spielerberater. Der hatte bereits in der Causa Jaka Cuba Potocnik eine Rolle gespielt. Denn nach Informationen dieser Zeitung holte Bara das Angebot der Wolfsburger für Ljubicic ein – vorbei an Ljubicics aktuellem Berater, der Hagmayr abgelöst hatte.

1. FC Köln: Bara holte vermeintliches Potocnik-Angebot von Zagreb ein

Andy Barra – der Agent spielte auch im Rechtsstreit zwischen dem FC und Olimpija Ljubljana eine tragende Rolle, in dem die Klubs noch auf ein Urteil des Sportgerichtshofes Cas warten. Die Münchner Klubbosse des slowenischen Meisters berufen sich bei ihrer Klage auf ein Angebot für Potocnik von Dinamo Zagreb. So existiere ein „Interessenbekundungsschreiben“ des kroatischen Klubs vom 2. Dezember 2021, wonach Dinamo 2,5 Millionen Euro geboten hätte. Bara soll das vermeintliche Angebot an die Offiziellen aus Ljubljana herangetragen haben. Wie ernst es gemeint gewesen war, auch das muss der CAS klären.

Barra hat in der Bundesliga bereits die Transfers von Kristijan Jakics nach Frankfurt und von Dani Olmo und Josko Gvardiol nach Leipzig abgewickelt. Richtig Kasse machte der früher mäßig erfolgreiche Profifußballer jetzt mit dem Transfer von Gvardiol von RB zu Manchester City (90 Millionen Euro Ablöse). Und was haben Gvardiol, Olmo und Jakics gemein? Vor dem Wechsel nach Deutschland standen alle bei Dinamo Zagreb unter Vertrag. Dort spielt auch Robert Ljubicic (24), der Bruder des FC-Mittelfeldspielers. Ganz offensichtlich verfügt Bara über beste Verbindungen zu Dinamo und seinen Spielern.