Stürmer Davie Selke wird am Montag in Köln zum Medizincheck erwartet. Dejan Ljubicic und Ellyes Skhiri kehren ins Mannschaftstraining des FC zurück.
Stürmer kommtDer 1. FC Köln startet mit Selke und zwei Rückkehrern
Mit einem Training um 13 Uhr am Geißbockheim nimmt der 1. FC Köln am Montag die Vorbereitung auf die Rückserie der Bundesliga auf, die genau genommen etwas mehr als diese ist: Vor der WM-Pause wurden 15 Spieltage ausgetragen, es folgen also noch 19 Partien bis zum Saisonende am 27. Mai. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Start der Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart.
Am 21. Januar (Samstag, 18.30 Uhr) empfängt der FC zum Auftakt Werder Bremen im Rhein-Energie-Stadion. Wie bereiten sich die Kölner bis dahin vor?
Im zweiten Teil der Winter-Vorbereitung werden die Schwerpunkte andere sein. Es geht in erster Linie darum, an den Automatismen zwischen Defensive und Offensive zu arbeiten, was in der Hinrunde aufgrund der Europapokal-Belastung kaum möglich war. Zudem soll ein Spielrhythmus erreicht werden. Der FC wird zwei weitere Testspiele absolvieren: Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gastiert der Zweitliga-Zweite Hamburger SV im Franz-Kremer-Stadion. Dort steigt dann eine Woche später (14. Januar, 14 Uhr) auch die Generalprobe: Der FC trifft dann auf Berschoot V.A., den Tabellenzweiten aus der zweiten belgischen Liga.
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Wie ist die personelle Situation? Kann Steffen Baumgart Rückkehrer begrüßen?
Es gibt gute Nachrichten: Dejan Ljubicic steigt ab Montag ins Mannschaftstraining ein. Der wichtige Mittelfeldspieler hat dem FC lange gefehlt: Letztmals stand der Österreicher am 9. Oktober im Derby in Gladbach (2:5) auf dem Platz, in dem Duell zog er sich einen Innenbandriss im Knie zu. Ljbucics Mittelfeld-Kompagnon Ellyes Skhiri, der nach seiner WM-Teilnahme mit Tunesien noch Sonderurlaub bekam, mischt ebenfalls direkt mit. Baumgart wird zudem in den kommenden Tagen einige U-21- und U-19-Spieler testen.
Selke soll Vertrag bis 2024 unterschreiben
Wird der FC auch einen Neuzugang begrüßen können? Das Transferfenster ist seit dem 1. Januar geöffnet.
Ja. Davie Selke wird bereits am Montag zum Medizincheck in Köln erwartet. Sollte der Stürmer diesen erfolgreich absolvieren, wird der 27-Jährige nach Informationen dieser Zeitung einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024 unterschreiben. Die Kölner haben somit zumindest nominell ihre wichtigste Transfer-Baustelle geschlossen. Selke steht zwar noch bis Juni bei Hertha BSC unter Vertrag, wechselt aber ablösefrei. Hertha spart sich das Top-Gehalt und hat mit dem ebenfalls zuvor beim FC gehandelten Fabian Reese (25, kommt von Holstein Kiel) einen Nachfolger gefunden. Selke und Reese werden von der gleichen Agentur beraten, das erleichterte die Deals vermutlich.
Was ist von Selke zu erwarten? Wird er die Probleme der Kölner im Sturm beheben können?
Selke sieht den FC als große Chance für seine zuletzt ins Stocken geratene Karriere an. Was das Gehalt angeht, ist er bereit, gewaltige Abstriche zu machen. Der Angreifer soll in Köln angeblich nur noch die Hälfte (1,5 Millionen Euro statt bislang drei Millionen Euro) verdienen. Der frühere U-21-Nationalspieler hofft wieder auf deutlich mehr Einsätze. Die dürfte er beim FC erhalten. Ob er indes eine echte Verstärkung ist, muss sich erst zeigen. In 202 Bundesligaspielen für Hertha, Bremen und Leipzig erzielte Selke 35 Tore, in den letzten fünf Spielzeiten kam er in 121 Partien aber nur noch auf zwölf Treffer. Doch bei den Kölner Verantwortlichen ist die Hoffnung groß, dass Baumgart den Mittelstürmer wieder in die Spur bekommt. Selke verkörpert einen Typus Spieler, den der FC eigentlich gut gebrauchen kann. Die Kölner zählen zu Flanken-Königen der Liga. Der 1,95 Meter große Selke könnte ein guter Abnehmer für diese sein– so jedenfalls die Vorstellung. In der vergangenen Saison kam der Angreifer lange nicht an Ishak Belfodil und Stevan Jovetic vorbei, im Endspurt war er Stammstürmer. Im Sommer 2022 wechselte Wilfried Kanga zu Hertha, seitdem wusste Selke, dass er erneut nur Joker bleibt. Für seine Einstellung erhielt er Lob von Trainer Sandro Schwarz: „Davie arbeitet sehr viel für die Mannschaft.“
Und wie ist der Stand bei den verletzten Offensivspielern Mark Uth, Florian Dietz und Sebastian Andersson?
Der FC hofft auf eine Uth-Rückkehr im März. Der Schlüsselspieler hatte sich am 16. Dezember einer zweiten Schambein-OP unterziehen müssen. Ein sportlich schwieriges Jahr hatte für den gebürtigen Kölner privat ein tolles Ende: Uth heiratete vor dem Jahreswechsel seine langjährige Freundin Franziska. Für Dietz ist die Saison nach dem im November erlittenen Kreuzbandriss gelaufen. Und ob Andersson, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, nach seinem umstrittenen Eingriff am Knie überhaupt noch mal für den FC aufläuft, ist mehr als fraglich. Die Rückkehr des Schweden sei nicht absehbar, hieß es.