Der 1. FC Köln steigt nach der Niederlage gegen Freiburg zum sechsten Mal aus der Bundesliga ab.
Vor der Saison war die Ausgangsposition der Kölner so gut wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Nach einem verrückten, emotionalen Spiel in Freiburg steht er auch rechnerisch fest, der sechste Abstieg des 1. FC Köln in seiner Vereinsgeschichte. Seit Wochen oder eher Monaten konnte man sich gedanklich auf ihn vorbereiten – das federt vielleicht das Leiden ab. Dennoch bleibt dieser Abstieg sicherlich der unnötigste und vermeidbarste von allen.
Denn die Ausgangsposition des FC vor der Saison war so gut wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Nach Platz fünf in der vergangenen Spielzeit stand der Klub nicht nur sportlich so gut da wie seit 25 Jahren nicht mehr, sondern auch finanziell war der FC vor allem nach dem Modeste-Verkauf auf Rosen gebettet. Was aus dieser komfortablen Lage vor allem dank Ex-Manager Jörg Schmadtke und Ex-Trainer Peter Stöger gemacht wurde, ist hinlänglich beschrieben worden. Es bleibt fatal. Was die Zukunft des Klubs angeht, hat der FC eine Riesen-Chance quasi weggeschmissen.
Schweres Erbe für Trainer Ruthenbeck
Trainer Stefan Ruthenbeck hatte ein ungemein schweres Erbe übernommen, aber selbst nach nur sechs Punkten in der Hinserie wäre ein Abstieg noch zu vermeiden gewesen. Denn gegen Freiburg (3:4 nach 3:0), Augsburg (1:1), Dortmund (2:3), Hannover (1:1), Stuttgart (2:3), Mainz (1:1) oder Berlin (1:2) war mehr drin. Dass der FC theoretisch dennoch noch lange die Chance auf den Klassenerhalt besaß, lag an der Schwäche der Konkurrenz.
Das Gute ist: Der FC konnte sich schon lange auf sein Schicksal vorbereiten, erste wichtige Weichen sind gestellt. Leistungsträger wie Jonas Hector, Timo Horn und Marco Höger bleiben. Ein starkes Signal. Die Kölner müssen in der nächsten Saison schon sehr viel falschmachen, um nicht den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. Der Verein ist dank eines guten Managements kerngesund und in puncto Finanzen nahezu allen anderen Zweitligisten deutlich überlegen.
Toller Teamgeist und Moral stechen hervor
Und dass die 2. Liga einem keinen Schrecken einjagen sollte, zeigt sich gerade. Um den Teamgeist und Moral beim FC scheint es gut bestellt, das zeigte auch die Partie in Freiburg. Die Kölner werden im Unterhaus von Anfang an der Gejagte sein, doch diese Rolle sollte ihnen keine Probleme bereiten. Nur: Sonntag, 13.30 Uhr, Anpfiff in Sandhausen: Irgendwie fällt es schwer, dies zu akzeptieren.