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EuropapokalJubelstürme, Krimis, Dramen: So schlug sich der FC in früheren Duellen

Lesezeit 5 Minuten
FC Europapokal Historie

Achtelfinal-Krimi gegen Roter Stern Belgrad: Frank Ordenewitz trifft in Müngersdorf zum 3:0 für den FC, rechts Ralf Sturm.

Köln – Groß war die Euphorie über die Rückkehr auf die europäische Fußball-Bühne. Noch größer war die Ernüchterung über ein mehr oder weniger klägliches Scheitern in einer für einen Bundesligisten eigentlich machbaren Gruppe. Im Spätherbst 2017 konnten sich nur die wenigsten FC-Fans vorstellen, ihren Verein in absehbarer Zukunft erneut international spielen sehen zu dürfen.

Es dauerte tatsächlich – gemessen an der vorherigen Europapokal-Abstinenz – nur fünf Jahre, bis die Kölner wieder Reisepläne über die Landesgrenzen hinaus schmieden durften. Zudem zeigt sich die Mannschaft sportlich durchaus in der Lage, die Gruppenphase überstehen zu können. Als Gruppensieger zöge der 1. FC Köln direkt ins Achtelfinale ein.

Nächster Halt: Achtelfinale

In gewisser Weise eine Art traditionelles Ziel des FC. In der Vergangenheit konnten Mannschaften des 1. FC Köln häufig wenigstens bis in die Runde der letzten 16 vorstoßen. In allen möglichen Wettbewerben übrigens. Der FC gehört zum erlauchten Kreis derer, die an allen bisher ausgetragenen europäischen Vereinswettbewerben teilnehmen durften. Sofern man die Champions League als Fortführung des Europapokals der Landesmeister versteht. Der Rückblick auf eine bewegte Euro-Geschichte des Klubs.

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Die Premieren im Messestädte-Pokal (1961/62) und im Landesmeister-Wettbewerb (1962/63) misslangen jeweils durch ein Aus in der ersten Runde. In den Folgejahren aber gelang es dem FC, sich international einen Namen zu machen. Das erste europäische Achtelfinale der Vereinsgeschichte sah 1963/64 ein Duell mit dem englischen Vertreter Sheffield Wednesday. Die Kölner konnten beide Spiele – 3:2 in Müngersdorf und 2:1 im Hillsborough Stadium – für sich entscheiden. Erst im Halbfinale schied der 1. FC Köln gegen den FC Valencia aus.

Europapokal der Landesmeister

In der nachfolgenden Saison 1964/65 trat der FC als amtierender deutscher Meister im Europapokal der Landesmeister an. Über den Vorrunden-Gegner Partizani Tirana zog der FC in die 1. Runde ein, die zugleich das Achtelfinale darstellte. Im Viertelfinale kam es zum legendären Duell mit dem FC Liverpool, dass seinen dramatischen Höhepunkt im Münzwurf von Rotterdam fand.

Wiederum ein Jahr später, in der Saison 1965/66, traf der FC in der Runde der letzten 16 des Messepokals auf Újpesti Dózsa aus der ungarischen Hauptstadt – und scheiterte nach einem 3:2-Heimsieg noch durch ein 0:4 bei den Magyaren.

Europapokal der Pokalsieger

Einen neuen Wettbewerb erlebten die FC-Fans 1968/69. Im Europapokal der Pokalsieger stieß der FC bis ins Halbfinale vor, wo der FC Barcelona die Endstation war. Eigentlich hätte es der 1. FC Köln in der ersten Runde mit Dinamo Bukarest zu tun bekommen. Doch aufgrund der Ereignisse des sogenannten Prager Frühlings weigerten sich die Westeuropäer gegen die Vereine aus dem Ostblock anzutreten. Bei einer heimlich durchgeführten Neuansetzung sollten die Osteuropäer vorerst untereinander spielen.

Daraufhin zogen sich diese aus Protest aus dem Wettbewerb zurück. Das auf diese Weise drastisch verkleinerte Teilnehmerfeld verkürzte somit die Ausspielung des Pokals. In der zweiten Runde fanden nur sechs Paarungen statt. Für das folgende Viertelfinale hatten der AC Turin und der FC Barcelona Freilose erhalten. ADO Den Haag stellte für den 1. FC Köln keine große Hürde da.

In der Saison 1970/71 wurde der Messestädte-Pokal zum 13. und letzten Mal ausgespielt. In der dritten Runde, gleichbedeutend mit dem Achtelfinale, setzte sich der FC gegen Spartak AZ Trnava aus der damals noch existierenden Tschechoslowakei durch. Im späteren Halbfinale stellte Juventus Turin eine unüberwindbare Hürde für den 1. FC Köln dar.

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Kölns Herbert Zimmermann 1978 im Achtelfinal-Spiel im Landesmeister-Pokal gegen Lokomotive Sofia

Zum bislang letzten Mal trat der FC 1978/79 im Europapokal der Landemeister an. Bevor es zum dramatischen Halbfinal-Duell mit dem englischen Titelträger Nottingham Forest kam, überwand der 1. FC Köln im Achtelfinale den bulgarischen Meister Lokomotive Sofia.

Deutsches Duell

Zum Aufeinandertreffen mit einem deutschen Gegner kam es im UEFA-Pokal 1980/81. In einer hart umkämpften Auseinandersetzung konnte der FC den VfB Stuttgart aus dem Wettbewerb befördern. Nach einem 1:3 in der baden-württembergischen Landeshauptstadt wurde es in Müngersdorf regelrecht dramatisch. Nach einer 2:0-Führung deutete alles auf ein Weiterkommen des FC hin. Doch in der 85. Minute unterlief Harald Konopka ein Eigentor, das Gerd Strack im Gegenzug mit seinem Tor zu 3:1 egalisieren konnte. In der Verlängerung traf Tony Woodcock zum vielumjubelten 4:1, was gleichbedeutend mit dem Einzug ins Viertelfinale war. Im Halbfinale unterlag der FC dann Ipswich Town.

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Auf dem Weg ins UEFA-Pokal-Finale 1985/86 musste der 1. FC Köln in der Runde der letzten 16 den schwedischen Vertreter Hammarby IF ausschalten. Nach einem 1:2 in Schweden gewann der FC zu Hause mit 3:1. Der Rest ist Geschichte.

Im Achtelfinale der Saison 1989/90 schlug der 1. FC Köln im Müngersdorfer Stadion eine der wohl legendärsten Europapokal-Schlachten der Vereinsgeschichte. Gegen Roter Stern Belgrad setzte es in Jugoslawien gegen einen spielstarken Gegner ein 0:2. Die Hoffnung auf ein Weiterkommen war beim FC-Anhang äußerst gedämpft. In einem von beiden Seiten extrem hart geführten Spiel schaffte der FC tatsächlich das kleine Fußball-Wunder. Kurz vor Schluss traf Frank Ordenewitz zum siegbringenden 3:0. Im Halbfinale wartete dann mal wieder Juventus Turin – und setzte sich erneut durch.

Atalanta Bergamo war der Gegner im bislang letzten europäischen Achtelfinale der Vereinsgeschichte. Vom ungeliebten Intertoto Cup mal abgesehen. Ein 1:1 im Müngersdorfer Stadion war zu wenig gegen die Norditaliener. In der Lombardei unterlag der FC mit 0:1 und schied aus.

Wie weit der Weg des 1. FC Köln im jüngsten Kapitel seiner langen Europapokal-Geschichte reicht, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Ein Heimsieg über Partizan Belgrad wäre ein erster, wichtiger Schritt in Richtung Achtelfinale.