Die Aufregung in der Branche nimmt bisweilen groteske Züge an, doch zumindest der 1. FC Köln erlebte am Dienstag einen ruhigen, fast langweiligen „Deadline-Day“, dem Tag, an dem das Winter-Transferfenster schließt. Der Bundesligist hatte seine Aktivitäten bereits frühzeitig abgeschlossen.

Mit Davie Selke ist bereits seit Anfang Januar ein neuer Stürmer da – auch wenn er noch glücklos ist. Der wechselwillige Ondrej Duda hat den FC in Richtung Verona verlassen, Linksverteidiger Noah Katterbach wurde nach seiner Station in Basel zum Hamburger SV weiterverliehen. Und für Nachwuchs-Torhüter Jonas Urbig, der bei Zweitligist Jahn Regensburg Spielpraxis erhalten soll und bereits debütierte, wurde Julian Roloff nach dessen Abenteuer aus Kanada zurückgeholt.

Weitere Transfers für 1. FC Köln kein Thema

Weitere Transfers seien kein Thema gewesen, erklärte FC-Trainer Steffen Baumgart: „Da wäre eine komplette Hektik drin. Der Kader ist aus unserer Sicht gut aufgestellt, wir sehen keinen Handlungsbedarf. Es kommen immer mehr Verletzte zurück.“ Auch Ellyes Skhiri wechselt vorerst nicht. Baumgart hatten die permanenten Gerüchte um den tunesischen Nationalspieler in den vergangenen Tagen genervt, doch sie kommen ja auch nicht von ungefähr.

Skhiri ist WM-Teilnehmer, Leistungsträger und zählt zu den besten defensiven Mittelfeldspielern der Liga. Sein Vertrag beim FC läuft im kommenden Sommer aus. Auch wenn es in den vergangenen Jahren oft haltlose Gerüchte um Skhiri gab, so hat der mit 27 Jahren im besten Fußballeralter befindliche, noch dazu im Sommer ablösefreie Spieler nach einer erneut überzeugenden Saison diesmal einen großen Markt.

1. FC Köln: Olympique Lyon intensivierte Bemühungen um Skhiri

In den vergangenen Tagen hatte Olympique Lyon die Bemühungen um Skhiri noch einmal intensiviert. Der Klub wollte den defensiven Mittelfeldspieler sofort verpflichten, der FC hätte in dem Fall auch noch eine Ablösesumme erhalten können. Doch nach Informationen dieser Zeitung sagte Skhiri den Franzosen ab, beim FC ging nach dem Nein des Spielers kein konkretes Angebot aus Lyon mehr ein.

Der Traditionsklub läuft als Tabellenneunter den eigenen Ansprüchen meilenweit hinterher, die Qualifikation für die Champions League ist außer Reichweite. Doch gerade die reizt Skhiri. Frankfurt scheint interessiert Hartnäckig halten sich die Gerüchte, dass Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt an ihm brennend interessiert sind.

„Entscheidung respektieren“

Der langjährige Bundesliga-Manager Michael Reschke (Leverkusen, Bayern, Stuttgart, Schalke) ist mittlerweile Direktor bei der englischen Berateragentur Stellar Football, die sich auch um die Belange von Skhiri kümmert. Gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärt Reschke die Situation des Spielers: „Ellyes Skhiri ist beim 1. FC Köln weiterhin sehr zufrieden. Er ist dem Verein auch dankbar, dass er ihn im Sommer 2019 verpflichtet hat.

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Das Fundament ist wieder stabil

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Christian Löer

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Unter Steffen Baumgart hat er sich noch einmal weiterentwickelt und die nächsten Schritte gemacht. Der Junge hat einen Top-Charakter und wird sich für den FC bis zum Sommer weiter komplett reinhängen, für ihn gibt es jetzt nur den FC. Über den Sommer hinaus wird es sicherlich schwer für den 1. FC Köln. Aber ganz gleich, wie Ellyes sich entscheiden sollte: Alle sollten diese Entscheidung respektieren“, meint Reschke

Der Rheinländer sieht insbesondere Baumgart als den entscheidenden Faktor für die Entwicklung des FC an: „Ich bin ja schon etwas länger im Fußballgeschäft dabei. Was Steffen Baumgart in den letzten anderthalb Jahren beim 1. FC Köln geleistet hat, ist für mich eine herausragende Trainerleistung und eine der besten der Bundesliga-Geschichte überhaupt. Zu Steffen passt ein tolles Lied von BAP: „Do kanns zaubere“.“ Das sollte dann eine Aussage sein, die Baumgart nicht nerven dürfte.