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FC-Frauen mit Heimspiel im Rhein-Energie-Stadion1. FC Köln hofft auf eine historische Premiere in Müngersdorf

Lesezeit 3 Minuten
Spielerinnen des 1. FC Köln im Rheinenergie-Stadion

Spielerinnen des 1. FC Köln im Rheinenergie-Stadion

Beim Heimspiel der FC-Frauen gegen Eintracht Frankfurt im April geht es für den 1. FC Köln auf Rekordjagd.

Das Jubeln konnten die Fußballerinnen des 1. FC Köln im ganz großen Rund schon einmal üben. Beim Fototermin im Rhein-Energie-Stadion ballten die Spielerinnen an der Mittellinie auf Kommando die Fäuste – allerdings vor komplett leeren Tribünen der Müngersdorfer Arena. Am 23. April, dem Sonntag nach Ostern, sollen an gleicher Stelle ganz andere Bilder entstehen.

Dann treten die FC-Frauen bei ihrer Premiere im Rhein-Energie-Stadion im Bundesliga-Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt an. Die Kölnerinnen wollen bei ihrem ersten Ausflug nach Müngersdorf gleich mal einen Zuschauer-Rekord knacken. Das kündigte der FC am Montag an.

Bislang liegt die Bestmarke der Frauen-Bundesliga bei 23.200 Besuchenden, aufgestellt beim Eröffnungsspiel der laufenden Saison zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München. Der 1.FC Köln ist nun ein weiterer Männer-Erstligist, der sein Frauen-Team ein Liga-Heimspiel im großen Stadion absolvieren lässt – und auf ein historisches Event hofft. „Wir wollen für den deutschen Frauenfußball ein Ausrufezeichen in die Sportwelt senden. Wir hoffen, dass die Sportstadt Köln, dass die ganze Region, alle Fußballfans und Sportinteressierte uns dabei unterstützen“, sagte Nicole Bender-Rummler, Bereichsleiterin Frauen- und Mädchenfußball beim FC. „Dieses Spiel im Rhein-Energie-Stadion ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Professionalisierung des FC-Frauenfußballs.“

Frauen-Bundesliga wollte den Schwung der EM mitnehmen

Nach der erfolgreichen Frauen-Europameisterschaft in England im vergangenen Sommer, als die deutsche Nationalmannschaft mit spektakulären Auftritten begeisterte und erst im Finale von Gastgeber England gestoppt wurde, sollte dem abseits von Großereignissen chronisch vernachlässigten Frauenfußball endlich auch auf nationaler Ebene der Durchbruch gelingen. Das Auftaktspiel zwischen der Eintracht und den Bayern im großen Frankfurter Stadion war ein erster großer Schritt.

Das Spiel wird in Organisation, Vermarktung und Ablauf einem Männer-Bundesligaspiel gleichen.
FC-Geschäftsführer Christian Keller

Und tatsächlich kann sich die Bundesliga über einen deutlich steigenden Zuschauer-Zuspruch freuen. Mit 183.477 Besuchenden wurde bereits nach zehn Spieltagen der bisherige Bestwert aus der gesamten Saison 2013/14 übertroffen. Laut einer DFB-Studie („Neue Perspektiven“) aus dem vergangenen Sommer ist dies erst der Anfang: Demnach könnte es im besten Fall 2031/32 eine 16 Mannschaften umfassende Bundesliga geben, die im Schnitt vor 7500 Fans spielt und pro Saison 130 Millionen Euro Umsatz generiert – 2021/22 waren es rund 15 Millionen Euro. Auch im Bereich Mädchenfußball wird ein Boom prognostiziert, insgesamt könnte es bis zu 500.000 aktive Spielerinnen geben. Aktuell sind es knapp 186.000.

1. FC Köln mit ausverkauftem Stadion gegen Wolfsburg

Auch beim 1. FC Köln zeigen die Zuschauerzahlen nach oben. 2019/20, als das Team den Abstieg verkraften musste, kamen im Schnitt nur 609 Fans ins Franz-Kremer-Stadion. Im Vorjahr, nach dem Wiederaufstieg, waren es bereits 960. In der laufenden Saison sind es 2140, gegen den VfL Wolfsburg gab es mit 5400 Fans sogar erstmals ein ausverkauftes Franz-Kremer-Stadion.

„Wir wollen den Stellenwert des Frauen- und Mädchenfußballs mit diesem Rekordspiel eindrucksvoll unterstreichen und unseren weiblichen Profis erstmalig die ganz große Bühne geben “, sagte FC-Sport-Geschäftsführer Christian Keller. Der gesamte Klub solle am Rekordversuch mitarbeiten. „Wir werden alle erforderlichen Ressourcen bereitstellen, um dieses Spiel zum historischen Erfolg zu machen. Das Spiel wird in Organisation, Vermarktung und Ablauf einem Männer-Bundesligaspiel gleichen. Wir wollen das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt in den Geschichtsbüchern des deutschen Profifußballs verewigen.“

Unter Umständen könnte der große Auftritt der FC-Frauen in Müngersdorf am 18. von insgesamt 22. Spieltagen auch ein wegweisender sein. Nach sechs Pleiten aus den vergangenen sieben Partien stecken die Kölnerinnen tief drin im Abstiegskampf der Bundesliga.