Er ist der einzige FC-Spieler bei der EM in Deutschland: Florian Kainz bereitet sich derzeit mit der österreichischen Nationalelf auf den Auftakt gegen Frankreich (Montag, 21 Uhr) vor. Zuvor verschaffte sich der Offensivspieler noch Klarheit über seine mittelfristige Zukunft.

Auch nach dem Abstieg wird Kainz beim 1. FC Köln spielen. Am Donnerstag gaben die Kölner bekannt, dass der 31-Jährige nicht nur darauf verzichtet, seine Ausstiegsklausel zu aktivieren und den Verein auf diesem Weg zu verlassen. Kainz verlängerte gleich seinen ursprünglich bis 2025 geschlossenen Vertrag.

Der Offensivspieler erlebte bereits im Jahr 2019 einen Aufstieg mit dem FC, als er im Winter von Werder Bremen nach Köln wechselte. Später war er einer der entscheidenden Spieler beim Relegations-Rückspiel in Kiel im Frühjahr 2021 und zog ein Jahr später mit dem FC in die Conference League ein. In diesem Frühjahr stieg Kainz mit den Kölnern ab, der Kapitän hatte eine enttäuschende Saison erlebt – in 33 Einsätzen erzielte er nur fünf Tore, jeweils per Elfmeter.

Hoffnung auf neue Erfolge mit Landsmann Gerhard Struber

Nun soll es wieder aufwärts gehen. Nach der EM-Nominierung will er unter dem neuen Trainer, seinem Landsmann Gerhard Struber, zum Kölner Wiederaufstieg beitragen. „Ich habe in meiner bisherigen Zeit beim FC viele emotionale Ausnahmesituationen erlebt. Meister in der Zweiten Liga, dramatischer Klassenerhalt in der Relegation, Einzug in die Conference League – und nun leider auch einen ganz bitteren Abstieg. Doch in Köln gehen wir zusammen durch dick und dünn. Der FC ist in den vergangenen fünf Jahren zu meinem Verein und die Stadt zu meiner zweiten Heimat geworden. Ich werde mein Bestes geben, um mit der Mannschaft wieder erfolgreich zu sein. Ich will mit meiner Erfahrung vorangehen und freue mich auf die kommende Saison“, sagt Kainz.

Für FC-Geschäftsführer Christian Keller war es die nächste Erfolgsmeldung. „Flo ist für uns Identitäts- und Leistungsträger zugleich. Für das Innenleben unserer Mannschaft spielt er eine sehr wichtige Rolle. Das zeigt sich auch in seiner jetzigen Entscheidung pro FC. Nach einer für ihn auch persönlich sehr herausfordernden Saison 2023/24 stellt er sich seiner Verantwortung und will mitwirken, dass wir wieder erfolgreichere Zeiten erleben. Für die kommenden Wochen wünschen wir Flo alles Gute bei der EM und sind stolz, dass er dort auch den FC vertritt.“

Kainz bestritt sein erstes Spiel für Köln im Januar 2019 gegen den 1. FC Union Berlin. In der Rückrunde der Zweitliga-Saison 2018/19 absolvierte der gebürtige Grazer 14 Spiele, bereitete vier Tore vor und trug maßgeblich zum direkten Wiederaufstieg bei. Insgesamt hat der 31-Jährige 133 Bundesliga-Einsätze für den FC vorzuweisen, in denen er 21 Tore erzielte und 28 Vorlagen gab. Von 2016 bis 2019 absolvierte er zudem 52 Partien für Werder Bremen.

Mitgliederstammtisch des 1. FC Köln

Christian Keller spricht über Rücktrittsangebot – weitere Personalie angekündigt

Von

Christian Löer

Merken

Außerdem bestritt der Österreicher sechs Pokalspiele (ein Tor, drei Assists) und sieben Partien in der Conference League, darunter ein Assist im Rückspiel der Qualifikation gegen Fehérvár FC in Ungarn. Seine fußballerischen Wurzeln liegen bei Sturm Graz, wo der offensive Mittelfeldspieler ausgebildet wurde und auch sein Profi-Debüt gab, bevor er 2014 zu Rapid Wien wechselte.

Mit beeindruckenden Leistungen in der österreichischen Bundesliga und der Europa League empfahl er sich für die A-Nationalmannschaft. Seit 2015 absolvierte Kainz 28 Länderspiele für Österreich und erzielte dabei ein Tor.