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KommentarDer 1. FC Köln hat sich zum Gespött gemacht

Lesezeit 2 Minuten
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Bremer Fans applaudieren den Kölner Profis im Mannschaftsbus.

  1. Der 1. FC Köln kassiert am letzten Bundesliga-Spieltag ein 1:6 bei Werder Bremen.
  2. Der FC muss dankbar sein, dass sich Fortuna Düsseldorf selbst aus der Liga dilettierte. Sonst hätten sich die Kölner andere Fragen stellen müssen.
  3. Doch eine schonungslose Aufklärung muss folgen – ebenso wie eine tiefgreifende Reform des Kaders.

Köln – Eine Woche nach dem vollendeten Verbleib in der Ersten Liga ging es für den 1. FC Köln am Samstag ausschließlich darum, sich ordentlich aus einer Saison zu verabschieden. Doch ordentlich war nichts am Kölner Auftreten beim 1:6 in Bremen.

Dass Erreichen des Klassenerhalts im ersten Jahr nach dem Wiederaufstieg wird eine größere Wirkung auf den Verein haben als das Debakel am Ende. Letztlich müssen die Kölner dankbar sein, dass Düsseldorf sich selbst aus der Liga dilettierte – bei einem Unentschieden in Berlin hätte sich der FC ganz anders dafür verantworten müssen, dass es ihnen nicht möglich war, die Niederlage in Grenzen zu halten – und zwar gegen eine Mannschaft, die vor diesem Spieltag in 16 Heimpartien nur neun Tore erzielt hatte. So bleibt der Schaden immerhin auf den FC begrenzt, ein schwacher Trost angesichts verlorener TV-Millionen. Köln darf sich über sich selbst ärgern, dem Rest der Liga kann es egal sein.

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Die Verantwortlichen allerdings haben nun weiteren Anlass, eine kritische Bilanz dieser Saison zu ziehen – und gute Begründungen dafür, den Kölner Kader endlich einer tiefgreifenden Reform zu unterziehen.

Nach dem vollendeten Klassenerhalt sei der negative Druck von der Mannschaft gefallen, hatte Markus Gisdol vor der Partie gesagt. Zwei Tage später machten die Spieler ihren Trainer zum Gespött – und mit ihm den gesamten Verein. Der FC hat sich in dieser Saison aus einer schwierigen Lage gekämpft und dabei eine Menge Energie verloren. Doch darf das kein Anlass sein, sich derart zu verweigern.

Dass Gisdol hinterher lieber schwieg als zur öffentlichen Schelte anzusetzen, mag den Trainer ehren. Dem Verein ist allerdings zu wünschen, dass intern deutlichere Worte gefunden werden – und Taten folgen.