Mario Basler hat sich in seinem Podcast „Basler ballert“ kritisch zum 1. FC Köln geäußert. Wir prüfen die Thesen.
„Baumgart hüpft mehr als mancher Spieler“Basler verwirrt mit Sprüchen zum 1. FC Köln
Mario Basler war selbst ein Klasse-Kicker und äußert sich immer wieder im TV sowie in seinem Podcast „Basler ballert“ zu den Geschehnissen in der Fußball-Bundesliga.
In der letzten Folge ging es unter anderem um den 1. FC Köln und dessen sportliche Probleme im Sturm. Und es ist doch erstaunlich, mit welchen kaum fundierten Einschätzungen der 54-Jährige über den FC spricht, den er vor der Saison nach eigenen Angaben als einen der beiden Bundesliga-Absteiger getippt hat.
Mario Basler: „1. FC Köln hat sich zu lange auf internationalen Platz fokussiert“
„Die Kölner müssen aufpassen!“, stellt Basler zunächst fest und liegt damit noch richtig. Wie Basler dann aber die Tabellensituation der Kölner herleitet, scheint dagegen völlig aus der Luft gegriffen: „Die Kölner haben irgendwann vergessen, darauf zu achten, dass man vielleicht noch gegen den Abstieg spielen kann. Man hat sich vielleicht zu sehr darauf fokussiert, noch einen internationalen Platz schaffen zu können. Jetzt geht es in die andere Richtung.“
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Worauf Basler diese Einschätzung stützt, sagt er nicht. Dabei erklärt FC-Trainer Steffen Baumgart seit Beginn der Saison, dass der FC gegen den Abstieg spiele und nichts weiter im Auge habe, als den Klassenerhalt. Seine Spieler tun es ihm gleich. Der Teilnahme an der Uefa Conference League zollt der FC-Coach insofern schon über die gesamte Spielzeit seinen Tribut. Das änderten auch die ordentlichen Ergebnisse der ersten zehn Spieltage nicht.
Mario Basler: „Baumgart läuft mehr als seine Spieler“
Zudem analysiert Basler: „Der 1.FC Köln sollte den Fokus langsam wieder auf die Mannschaft legen und nicht nur auf den Trainer, der draußen teilweise rumhüpft und mehr läuft als vielleicht so mancher Spieler der Kölner.“
Auch diese Einschätzung entbehrt jeder Grundlage. So ist es doch vor allem die Art und Weise des Kölner Fußballs, der in der Bundesliga positive Reaktionen hervorrief. Offensiv und vor allem: laufintensiv – dank Trainer Baumgart, der dieses System in Köln erfolgreich etabliert hat. Das aktive Coaching des FC-Trainers an der Seitenlinie mag für manchen unterhaltend sein, sportlich belastend ist es aber eher nicht.
Mario Basler: „Über Tigges brauchen wir auch nicht groß reden“
Auch zu zwei Kölner Mittelstürmern äußerte sich Basler. Denn ein Problem mit dem Toreschießen hat der FC aktuell ohne Zweifel. Während er in seinem Podcast-Talk zunächst feststellt, dass Davie Selke in den letzten Jahren „brutal an Qualität verloren“ hat, bietet Basler eher verwirrende Worte in seiner Einschätzung über Steffen Tigges.
„Über Tigges brauchen wir auch nicht groß reden. Wenn er so gut gewesen wäre, hätte er schon in Dortmund mehr Einsatzeiten in der ersten Mannschaft gehabt. Er hat überwiegend in der zweiten Mannschaft gespielt.“ Dass der 24-Jährige in der letzten Saison aufgrund zweier Verletzungen nur neunmal im BVB-Kader stand, dort aber mit drei Toren eine exzellente Tor-Quote aufweisen konnte, blendet Basler aus.
Über die Zeit von Steffen Tigges in Köln sagt er: „Tigges hat am Anfang auch ein bissl gespielt in Köln. Aber jetzt, nachdem Selke gekommen ist, ist das ja auch viel weniger geworden.“ Das Gegenteil ist allerdings der Fall: Tigges spielte von den ersten vier Bundesliga-Partien in Köln nur eines. Anschließend stand Tigges immer im FC-Kader und kommt seither auf 16 Start-Aufstellungen.
Seit Selke beim FC ist, hat Tigges in sieben von neuen Spielen von Beginn an gespielt. Gegen Wolfsburg bot Baumgart beide Stürmer gemeinsam auf und bekräftigte diese Variante, die er auch in der Vergangenheit mit anderen Stoßstürmer-Paarungen praktiziert hat. Nur gegen Schalke und Bochum bekam Selke allein den Vorzug.
Mario Basler lobt die Kölner Fans
Lobend will Basler dagegen die FC-Fans hervorheben: „Die Kölner Fans sind ein tolles Publikum. Die Hütte ist immer ausverkauft. Eigentlich müssten sie drinbleiben, weil sie auch immer viele Fans auswärts mitbringen.“ Da liegt Basler wiederum richtig.
Alles in allem sieht der ehemalige Nationalspieler eine „gefährliche Situation für den 1. FC Köln“ und tippt, dass es für den FC am Ende der Relegationsplatz wird. (oke)