- Der 1. FC Köln hat einen neuen Mannschaftsrat. Erstmals wurde Sebastiaan Bornauw ins Gremium gewählt.
- Der 21-jährige Belgier zählt zu den wenigen Lichtblicken im Kölner Kader. Der Verteidiger hat einen Markt, denkt allerdings nicht daran, den FC zu verlassen.
- Derweil treibt Sportchef Horst Heldt die Kaderplanungen weiter voran. Während Augsburgs Marco Richter wohl kaum zu haben ist, sind die Kölner beim Nürnberger Robin Hack zuversichtlicher.
Köln – Der Kapitän und seine Stellvertreter bleiben beim 1. FC Köln an Bord, und auch bei der Wahl des Mannschaftsrats blieben die großen Veränderungen und Überraschungen aus. Neben Jonas Hector, Marco Höger und Timo Horn wurden Rafael Czichos, der in den Rat zurückkehrte, und Sebastiaan Bornauw neu gewählt. Die Innenverteidiger nehmen die Plätze von Thomas Kessler (Karriereende) und Anthony Modeste ein, der nicht mehr berücksichtigt wurde.
Dass Hector den Bundesligisten auch in der neuen Saison als Kapitän auf den Platz führt und Höger und Horn seine Stellvertreter bleiben, das entschied Trainer Markus Gisdol, wie der FC am Mittwoch bekanntgab. „Wir wollen möglichst viele Spieler in der Verantwortung haben und brauchen eine gute Hierarchie. Diese Rollen haben sich im Laufe der letzten Saison bereits entwickelt und in der Vorbereitung weiter gefestigt“, erklärte Gisdol.
Czichos kehrt in Mannschaftsrat zurück
Während der 30-jährige Czichos dem Gremium bereits unter dem ehemaligen Trainer Markus Anfang angehört hat, zählt Bornauw erstmals zum Mannschaftsrat. Auch wenn der Belgier nicht als Vizekapitän auserkoren wurde, so ist die Wahl des 21-Jährigen ein Beleg für seine positive Entwicklung und seinen Stellenwert in seiner erst zweiten Saison beim FC. „Es ist für mich eine Ehre, den Verein und die Mannschaft auf diese Weise zu repräsentieren. Ich glaube, es ist gut für die Mannschaft, dass wir einen guten Mix aus älteren und jüngeren Spieler im Mannschaftsrat haben. Als Person verändere ich mich dadurch aber nicht. Ich bleibe der gleiche Mensch“, sagte Bornauw, der mittlerweile die meisten seiner Antworten auf Deutsch gibt.
Viele gute Griffe auf dem Transfermarkt hatte der 1. FC Köln in den vergangenen Jahren wahrlich nicht getätigt, der 2019 noch von Ex-Manager Armin Veh verpflichtete Innenverteidiger ist einer. Neben Torjäger Jhon Córdoba ist Bornauw sicherlich derjenige, der den finanziell gebeutelten Kölnern im Falle eines Wechsel das meiste Geld in die Kasse spülen könnte. Doch weder der Spieler noch der FC denken derzeit darüber nach. „Ich bin sehr glücklich beim FC. Ich bin gerne hier, Köln ist eine tolle Stadt. Ich habe momentan alles, um glücklich in meinem Leben zu sein“, erklärte Bornauw.
Auch mit dem Leistungsstand seiner Mannschaft ist dieser offenbar zufrieden. „Wir haben eine gute Vorbereitung gespielt. Wenn wir noch Neuzugänge bekommen, ist das schön, aber wir können auch mit der Mannschaft, die wir aktuell haben, eine gute Rolle in der Bundesliga spielen.“
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Bornauw zählt in dieser sicherlich zu der überschaubaren Anzahl an Leistungsträgern, für den FC wäre es sehr wichtig, dass der torgefährliche Verteidiger (sechs Treffer in 28 Ligaspielen) seine Form konservieren könnte. Er selbst fühlt sich dazu in der Lage: „Wir hatten eine gute Vorbereitung mit einem harten Trainingslager. Ich fühle mich gut.“
Seine gute Verfassung stellte Bornauw Dienstag in Leuwen bei seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz in dieser Saison unter Beweis, als er mit der belgischen U21-Nationalmannschaft beim 4:1-Sieg in der EM-Qualifikation dem DFB-Nachwuchs die Grenzen aufzeigte.
Jetzt fiebert der Verteidiger den ersten Pflichtspielen mit dem FC entgegen – auch wenn der Auftakt am Samstag (15.30 Uhr) in der ersten Pokalrunde gegen den Regionalligisten Volkssport Gemeinschaft Altglienicke die reine Pflichterfüllung ist: „Ich bin sehr froh, dass wir ein Heimspiel haben. Es ist immer schöner zu Hause zu spielen. Es ist zwar etwas anders, da nur 300 Zuschauer reindürfen, aber es ist immerhin ein Anfang.“
Richter wohl zu teuer – Hack weiter im Visier
Der 1. FC Köln hat ein Angebot an den FC Augsburg für Rechtsaußen Marco Richter (22) abgegeben, ist mit diesem aber offenbar abgeblitzt. Dies berichtet der „Kicker“. Angeblich fordert Augsburg eine niedrige zweistellige Millionensumme als Ablöse für den U-21-Nationalspieler. Richter hat beim FCA noch einen bis 2023 laufenden Vertrag.
Nürnbergs Linksaußen Robin Hack (22) steht weiter oben auf der Wunschliste des FC, die Gespräche zwischen den Klubs sollen wieder aufgenommen worden sein. Als Alternative für den wohl zu teuren Richter bleibt Groningen-Dribbler Ajdin Hrustic (24) ein Thema. Mit Dimitrios Limnios (22) und dessen Klub Paok Saloniki ist sich der FC einig, wegen einer Corona-Infektion verzögert sich die Ankunft des Linksaußen aber noch.
Schaub und Mesenhöler halten sich bei U21 fit
Neben dem bei den Profis aussortierten Louis Schaub hält sich mit Daniel Mesenhöler (25) derzeit ein weiteres bekanntes Gesicht bei der U21 fit. Der Torhüter, der nach dem Vertragsende bei Viktoria Köln vereinslos ist, spielte mehrere Jahre und bis 2016 für den FC, ehe er zu Union Berlin wechselte. (LW)