Köln – Die prekäre Liga in der Bundesliga bestimmt den Alltag des 1. FC Köln und zehrt an den Nerven aller Beteiligten. Dennoch will der FC das Heimspiel in der Europa League am Donnerstag gegen Bate Borissow (Liveticker auf ksta.de) nicht als Störfaktor ansehen und es keinesfalls abschenken. Trainer Peter Stöger kündigte am Mittwochmittag an, die „gefühlt stärkste Mannschaft“ gegen die Weißrussen auf den Platz zu schicken.
„Wir haben in der letzten Saison nicht alles rausgehauen und für unseren Traum gelebt, um diesen jetzt kampflos aufzugeben. Wir sind absolut in der Lage, diese drei Punkte zu holen. Die Mannschaft lebt“, gab sich auch Torhüter Timo Horn kämpferisch. Drei Punkte hat der FC aber weder in der Bundesliga (da sind es zwei), noch in der Europa League.
Weiterkommen theoretisch möglich
In der Gruppe H sind die Kölner nach drei Partien sogar punktloser Tabellenletzter. Da aber auch Belgrad und Borissow jeweils vier Punkte haben, ist ein Weiterkommen noch möglich – zumindest theoretisch. „Wir wollen endlich anschreiben und schenken kein Europa-League-Spiel nach 25 Jahren des Wartens einfach ab“, sagte Stöger, der den Fokus erst auf das internationale Spiel legen und den Blick noch nicht auf den Sonntag „verschwenden“ will. Dann empfängt der FC ebenfalls daheim die TSG Hoffenheim 1899 (15.30 Uhr), der erste Saisonsieg in der Liga ist Pflicht.
Ob Verteidiger Dominic Maroh und/oder Rechtsaußen Marcel Risse nach seiner langen Verletzungspause für die Partie am Donnerstag und am Sonntag schon ein Thema sind, konnte der Trainer noch nicht sagen. Das werde man kurzfristig entscheiden, so Stöger. Mittelfeldspieler Marco Höger falle mit einer Muskelverletzung sicher aus.
Dass der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) die Gespräche mit Stöger um den Job des Nationaltrainers öffentlich machte, stört den Wiener übrigens nicht – sagte er jedenfalls. Das sei für ihn kein Problem, er könne den Verband in der Situation und die handelnden Personen, die er seit Jahren kenne, auch verstehen. „Dass sie anfragen, war klar. Ich fühle mich auch geschätzt, dass ich gefragt wurde. Aber es war genauso klar, dass der Zeitpunkt überhaupt nicht passt. Ich habe eine richtig interessante Aufgabe in Köln und noch einen langfristigen Vertrag bis 2020. Mit Franco Foda hat der ÖFB jetzt einen richtig guten Mann gefunden“, sagte Stöger.