Köln – Die Folgen des Absturzes sind dem 1. FC Köln in jedem Winkel anzusehen. Rund um die in Trümmern liegende Mannschaft ist kaum jemand geblieben: Trainerteam, Geschäftsführer, Physiotherapeuten – alle fort, und zwar zu Recht. Was bleiben wird, ist die Frage nach der zeitlichen Abfolge der Maßnahmen. Klar ist, dass die Trennung von Peter Stöger zu spät erfolgte. Doch das bleibt vor allem Jörg Schmadtkes Versäumnis.

Verantwortlich für das gesamte Gebilde war in dieser Zeit des Zusammenbruchs das Präsidium um Werner Spinner. Doch die Vorstandsarbeit ist nicht mit dem Tabellenplatz der Profimannschaft zu beurteilen. Der Abstieg 2012 hinterließ den FC in seiner Existenz gefährdet. Acht Jahre später schmerzt der Niedergang zwar, als sei es 1998. Doch die Folgen sind weit weniger gravierend. Auch das liegt in der Verantwortung der Vereinsspitze.

Alle Personalentscheidungen sind vollzogen, und womöglich wird der Klub am 1. Juli auf mehreren Positionen besser dastehen als noch vor einem Jahr. Die Trauerarbeit ist nicht abgeschlossen. Aber die Krise ist auf operativer Ebene abgewickelt. Es geht weiter.

Dialog mit den Fans muss weitergehen

Wäre Werner Spinner nun zurückgetreten, und der Gedanke dürfte ihn gelockt haben – er hätte allenfalls sich selbst einen Dienst erwiesen. Eine Lösung für die Zeit des Übergangs hätte hergemusst, auf die in den Gremien niemand vorbereitet war. Wahlkampf wäre ausgebrochen. Losgelöst vom Zustand der Profi-Abteilung wird sich der Vorstand nun daran messen lassen müssen, wie er mit seinen mehr als 100.000 Mitgliedern umgeht. Werner Spinner hat zu Beginn seiner Amtszeit das Gespräch mit den Fans gesucht. Er hat nicht viel davon gehabt, doch das befreit ihn nicht von der Verpflichtung zum weiteren Dialog. Debatten um Vereinskultur müssen geführt werden, und der Vorstand darf dann nicht Partei sein, sondern muss moderieren. Denn das Präsidium mag dem Verein zwar vorstehen. Doch ist es nicht abgekoppelt. Sondern nur ein Teil des Ganzen.

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