Kölns U19-Trainer Stefan Ruthenbeck gilt als Förderer von Senkrechtstarter Damion Downs, dessen Vertrag der FC verlängern will.
Der FC-Torjäger und sein Ex-TrainerDamion Downs und Stefan Ruthenbeck: eine besondere Beziehung
![Mittelrhein Pokalfinale der A-Junioren, 1.FC Köln U19 vs. Viktoria Köln U19, von links: Trainer Stefan Ruthenbeck, Damion Downs 1.FC Köln, 18.05.2022, Bild: *** Sport Mittelrhein Cup Final A Juniors, 1 FC Köln U19 vs Viktoria Köln U19, from left coach Stefan Ruthenbeck, Damion Downs 1 FC Köln , 18 05 2022, pic.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/12/31b80182-5edb-41b5-9d41-8cc8a66bbaa0.jpeg?q=75&q=70&rect=705,203,2732,1537&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=6d12efc2ca458d50ac36c7f27eb2e0c4)
Da hört einer aber gut zu: FC-Stürmer Damion Downs lauscht im Mai 2022 im Einsatz für die U19 den Anweisungen seines damaligen Trainers Stefan Ruthenbeck.
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Der Name Damion Downs ist derzeit beim 1. FC Köln in aller Munde. Kein Wunder, schließlich ist der 20-Jährige ein Senkrechtstarter beim Bundesliga-Absteiger. Zehn Pflichtspieltore, davon neun in der 2. Bundesliga, hat der Mittelstürmer bisher erzielt, zuletzt gegen Schalke 04 (1:0) und bei Eintracht Braunschweig (2:1) waren seine Treffer erneut die entscheidenden zu den Siegen. Downs gilt als großes deutsches Stürmer-Talent – und der FC ist froh, es in seinen Reihen zu wissen. Und dies hoffentlich noch lange.
Stefan Ruthenbeck verfolgt die Karriere von Downs im Besonderen. Denn den U-19-Trainer des FC und seinen ehemaligen Schützling verbindet eine besondere Beziehung. Ruthenbeck ist Downs Förderer und traut dem U-20-Nationalspieler für die Zukunft viel zu. „Wenn Damion so weitermacht und von Verletzungen verschont bleibt, dann bin ich überzeugt davon, dass er ein richtig guter Bundesligaspieler werden kann. Er bringt jedenfalls alle Voraussetzungen mit.“, sagt Ruthenbeck im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Downs sei bereits mehr als ein Rohdiamant. Der 52-Jährige benennt die Qualitäten des 1,92 Meter großen Offensivspielers: „Er hat eine sehr gute Abschluss-Technik im Strafraum – und zwar beidfüßig – dazu zeichnet ihn sein Zug zum Tor aus.“ Und was dem U-19-Trainer des FC sehr wichtig ist: „Zudem zeichnen den Jungen seine Mentalität, sein Fleiß und ein super Charakter aus.“
1. FC Köln: Stefan Ruthenbeck angetan von Damion Downs' Geste
Ruthenbeck spricht da aus eigener Erfahrung. Und wird den 14. Mai 2024 in besonderer Erinnerung behalten. Während der Mittagszeit tippte ihm im Restaurant am Geißbockheim ein schlaksiger junger Mann von hinten an. Es war Downs. Der damals 19-Jährige hatte für seinen Ex-Coach ein besonderes Geschenk dabei. Der Stürmer, der in der Bundesliga-Saison erste Profi-Minuten beim FC gesammelt hatte, überreichte seinem Ex-Trainer das Trikot, in dem er in der Nachspielzeit den 3:2-Siegtreffer für seine Mannschaft gegen Union Berlin erzielt hatte. Auf dem Dress war zudem eine persönliche Botschaft samt Unterschrift zu lesen: „Danke für deine Hilfe und dein Vertrauen. Werde ich niemals vergessen!“ Und der Angreifer ergänzte: „Herr Ruthenbeck, Sie haben immer an mich geglaubt.“
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Damion hat eine sehr gute Abschluss-Technik im Strafraum und Zug zum Tor. Ihn zeichnen zudem Mentalität, Fleiß und ein super Charakter aus.
Der zeigt sich noch heute von der Geste angetan: „Damit hatte ich nicht gerechnet. Das ist ein Moment, den werde ich auch als Trainer nicht vergessen“, sagt der Coach, der für das Trikot daheim im kleinen Büro einen Ehrenplatz gefunden hat. Als 16-Jähriger war Downs vom FC Ingolstadt in die Nachwuchsabteilung der Kölner gewechselt. Vor allem auf Betreiben von FC-Nachwuchs-Chefscout Martin Bülles und U-17-Trainer Manuel Hartmann. Von 2021 bis 2023 lief der Angreifer dann in der Kölner U19 unter dem im Profi-Geschäft erfahrenen Ruthenbeck auf, der bereits den FC in der Bundesliga und Fürth in der 2. Liga trainiert hatte. „Die erste Saison war für Damion nicht einfach, auch aufgrund von Verletzungen und krankheitsbedingten Ausfällen“, erinnert sich Ruthenbeck. Doch der warb unermüdlich in der Profi-Abteilung für Downs. „Wichtig war in dieser Phase, dass auch sein Umfeld die Ruhe bewahrt hatte.“
Und Downs zeigte sein Potenzial. Erst setzte er sich in der U19 durch und feierte mit dem Team den DFB-Pokalsieg. Dann gelang ihm der Sprung in die U21 in die Regionalliga. Und danach verhalfen dem Talent der damalige Cheftrainer Steffen Baumgart und sein Nachfolger Timo Schultz zu ersten Profi-Minuten. Jetzt ist es Gerhard Struber, der auf Downs setzt. Und zwar kontinuierlich. „Damion hat nicht nur starke Abschluss-Qualitäten, sondern auch ein richtig gutes Timing für die Tiefe und die Positionierung im Strafraum“, lobt Struber. Ruthenbeck freut die Entwicklung des Junioren-Nationalspielers ungemein. Der könnte als Sohn einer Deutschen und eines Amerikaners auch für den US-Verband auflaufen, der seit geraumer Zeit auch um ihn buhlt. Der FC-Trainer steht in Kontakt mit Hannes Wolf, der beim DFB nicht nur die U20 trainiert, sondern beim Verband auch die Nachwuchsabteilung leitet. Downs folgte zunächst den Einladungen in die Nachwuchsnationalteams der USA, ehe er sich in der U20 für den DFB entschied. Blicken die beiden Trainer auf Downs, so sind sich beide einig, dass Downs mit seinen erst 20 Jahren noch kein fertiger Spieler ist, sondern einer, der noch einiges an Entwicklungspotenzial hat.
Seriöses Umfeld
Für den 1. FC Köln sollte es jetzt oberste Priorität haben, das Sturmtalent langfristig an sich zu binden. Damit es eben nicht erneut zu einem Fall kommt, in dem ein im eigenen Nachwuchs ausgebildeter, hochveranlagter Spieler den Klub mehr oder weniger zum Nulltarif verlässt. Der FC hat da in der Vergangenheit einige Fehler gemacht, die sich nicht wiederholen sollen, nicht wiederholen dürfen. Doch sind die Kölner zuversichtlich, dass sie Downs im Gegensatz zu Angreifer Tim Lemperle (23), der nach der Saison ablösefrei in Richtung TSG Hoffenheim wechselt, zum Bleiben bewegen können. Was auch mit dem seriösen Umfeld des Spielers zu tun hat. Seine Mutter Tanja begleitet die Karriere ihres Sohnes seit Jahren sehr behutsam. Beraten wird Downs von Patrick Williams und dem Kölner Tobias Lempe von der weltweit operierenden Agentur Wasserman, die sich auch um die Belange von zwei weiteren großen FC-Talenten kümmert: Julian Pauli (19), der ebenfalls den Sprung zum Profi am Geißbockheim geschafft hat, und U-17-Weltmeister Fayssal Harchaoui (19).
Vertrags-Gespräche aufgenommen
Der Anfang von Downs FC-Zukunft ist jedenfalls gemacht, der Klub befindet sich mit dem Spieler und seinen Interessenvertretern in ersten Gesprächen um eine Vertragsverlängerung. Denn der Kontrakt des Stürmers läuft im Sommer 2026 aus – und die Leistungen und das Potenzial von Downs sind anderen, zahlungskräftigeren Klubs nicht verborgen geblieben. „Damion kommt aus unserer eigenen Akademie, hat sich stetig weiterentwickelt und nimmt jetzt eine tragende Rolle in der 2. Liga ein. Natürlich haben wir großes Interesse, weiter mit ihm zu arbeiten“, sagt Thomas Kessler, der Leiter der Kölner Lizenzspielerabteilung. Gelänge das, wäre das auch ganz im Sinne von Ruthenbeck: „Denn ich möchte Damion mit dem FC wieder in der Bundesliga sehen.“