Der 22-Jährige verzichtet auf die Möglichkeit eines Wechsels und lässt seine Ausstiegsklausel auslaufen. Sportchef Christian Keller ist glücklich.
Eigengewächs bleibt dem FC treuJan Thielmann geht trotz Klausel mit in die Zweite Liga
Zweieinhalb Wochen nach dem Abstieg hat der 1. FC Köln zwar weiterhin keinen neuen Trainer präsentiert. Doch immerhin gab es am Mittwoch eine erfreuliche Nachricht aus dem Geißbockheim: Jan Thielmann hat die Möglichkeit ausgelassen, seine Ausstiegsklausel zu aktivieren und sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen. Stattdessen will der 22-Jährige zum Gerüst der Mannschaft gehören, die in der Hinrunde der kommenden Saison wettbewerbsfähig genug auftritt, um nach Verstärkungen in der Winterpause womöglich ins Aufstiegsrennen eingreifen zu können.
Denn der schnellstmögliche Wiederaufstieg bleibt trotz der Transfersperre das Ziel der Kölner. In den vergangenen Jahren haben die Kölner zwar ihren Personaletat derart eingedampft, dass der Abstieg angesichts der Fehlerquote auf dem Transfermarkt beinahe unausweichlich war. Doch in der Zweiten Liga wird man wieder im oberen Drittel stehen. Mit ein wenig Geschick in der Winter-Transferphase könnte es glatt gelingen, eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen.
Thielmann wird da ein Faktor sein. Der U21-Nationalspieler, der einst mit den Kölner B-Junioren an der Seite von Florian Wirtz im Finale gegen Borussia Dortmund die Deutsche Meisterschaft gewann, wird im Unterhaus zu den prominenteren Profis zählen. Und die Not auf einer Kölner Problemposition lindern: Nach dem Abschied von Benno Schmitz stand nur noch Rasmus Carstensen als Rechtsverteidiger zur Verfügung. Zwar hatte Thielmann in der Rückrunde Schwierigkeiten mit der neuen Rolle. Doch hoffen die FC-Verantwortlichen darauf, dass er nach einer vollständigen Saisonvorbereitung besser in der Abwehrkette funktioniert.
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Nun hat er große Pläne mit dem FC. „Die Enttäuschung über den Abstieg sitzt immer noch tief. Gerade deshalb war es mir wichtig, schnell Klarheit für die neue Saison zu haben. Ich habe vorhandene Anfragen bewusst in den Hintergrund geschoben, um gegenüber dem FC schnell ein klares Bekenntnis abzugeben. Nach dieser negativen Spielzeit muss alles getan werden, damit der FC mit seinen überragenden Fans wieder positiven Zeiten entgegenblicken kann. Das sehe ich als unsere dringende Aufgabe und ich werde dafür in jedem Augenblick 100 Prozent geben“, sagte er.
Auch Sportchef Christian Keller freut sich über die dringend benötigte Erfolgsmeldung. „Es spricht für Jan und seine hohe Identifikation mit dem FC, dass er sich sehr schnell und mit aller Überzeugung für einen Verbleib beim FC ausgesprochen hat. In der neuen Spielzeit werden wir genau diese hohe Identifikation und Überzeugung auf dem Platz brauchen, um wieder erfolgreichen Fußball zu spielen. Jan wird einer der Jungs sein, die dabei vorangehen.“
Thielmann hatte im Sommer 2023 einen Vertrag bis 2026 unterschrieben. Der gebürtige Föhrener kam 2017 im Alter von 15 Jahren aus seiner rheinland-pfälzischen Heimat zum FC.