Köln – Um 8.55 Uhr bricht der 1. FC Köln ins erste Trainingslager auf. Mit dem ICE geht es erst nach Freiburg, von dort aus wird die Mannschaft im Bus ins 60 Kilometer entfernte Donaueschingen gefahren. In der 22000-Einwohner-Stadt im Schwarzwald bereitet sich der Bundesliga-Aufsteiger bis zum Sonntag auf die neue Spielzeit vor.
Logieren wird der Kölner Tross in einem Luxus-Resort. Im vor drei Jahren umgebauten Öschberghof wird es den Profis an nichts fehlen. Alleine der 5000 Quadratmeter große Ösch-Spa ist ein absolutes Highlight, der angrenzende Golfplatz wurde erweitert. Trainiert wird auf der nur zwei Kilometer vom Domizil entfernten Anlage des Bezirksliga-Aufsteigers SV Aasen.
Auch Chelsea und Ajax wollten nach Donaueschingen
Die Destination Donaueschingen war sehr begehrt. Auch der FC Chelsea und Ajax Amsterdam wollten sich auf der Hochebene Baar auf die neue Spielzeit vorbereiten. Klubvertreter waren im Frühjahr vor Ort. Doch dann nahmen die Top-Klubs von Donaueschingen doch noch Abstand. Vor allem die Engländer wollten sich gänzlich abschotten und keine Zaungäste beim Training haben. Doch Zäune und Sichtschutz wollten wiederum die Gastgeber nicht installieren.
Der neue Cheftrainer Achim Beierlorzer will die Tage auch nutzen, um die Mannschaft noch besser kennenzulernen. „Wir haben da die Ruhe. Ich will jeden einzelnen Spieler kennenlernen und werde deshalb viele Einzelgespräche führen“, sagt Beierlorzer, der die Wichtigkeit des ersten von zwei Trainingslagern unterstreicht, in dem es auch erste taktische Einheiten geben wird: „Wir werden spezifische Trainingsformen wählen. Dafür ist das erste Trainingslager sehr wichtig. Ich habe klare Vorstellungen, wie Fußball aktiv und ambitioniert funktionieren kann“, sagt der 51-Jährige. In den Testspielen am Mittwoch gegen den Landesligisten FC Bad Dürrheim und am Sonntag gegen den Oberligisten SSV Reutlingen wird Beierlorzer weitere Erkenntnisse erhalten.
Wimmer zählt nicht mehr zum Stoke-Kader
Am Montag nehmen auch die Nationalspieler Jonas Hector und Louis Schaub das Training wieder auf. Und auch ein alter Bekannter steht am Nachmittag auf dem Platz: Kevin Wimmer 26) wird sich beim FC fithalten. Der zuletzt an Hannover ausgeliehene Innenverteidiger, der von 2012 bis 2015 in Köln spielte, steht zwar noch bei Stoke City unter Vertrag, zählt seit seiner Rückkehr aber nicht mehr zum Profi-Kader. „Kevin ist mit der Frage auf uns zugekommen, ob er bei uns mittrainieren darf. Er hat sich immer top verhalten, deshalb ermöglichen wir ihm das“, sagt Sportchef Armin Veh. Beierlorzer findet das gut: „Das passt gerade gut. Da Jorge Meré noch im Urlaub ist, standen uns bisher nur drei Innenverteidiger zur Verfügung. Mit Kevin als viertem Mann auf dieser Position wird unsere Trainingsarbeit erleichtert.“
Auch Hertha BSC mit Interesse an Nakamba
Wird Wimmer am Ende gar zur Dauerlösung? Bekanntlich will der FC noch einen Innenverteidiger verpflichten. Und einen defensiven Mittelfeldspieler. Marvelous Nakamba (25) vom FC Brügge ist der auserkorene Wunschspieler. Doch im Buhlen um den Simbabwer hat der FC neben Aston Villa und Newcastle United nun offenbar Konkurrenz aus der Bundesliga: Hertha BSC, das nach dem Einstieg von Investor Lars Windhorst ganz andere finanzielle Möglichkeiten hat, soll ebenfalls an Nakamba interessiert sein.
Möglich ist auch, dass es noch zu einem unverhofften Abgang kommt: Wie berichtet, möchte RB Leipzig Kölns Lizenzspielleiter Frank Aehlig zurückholen. Geschäftsführer Alexander Wehrle wiegelt allerdings ab: „RB Leipzig ist nicht an uns herangetreten. Außerdem hat Frank beim FC einen Vertrag bis 2020. Daher ist das für uns kein Thema.“