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Kommentar

Kommentar zum 1. FC Köln
Träume, Fantasien und Hoffnungen

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Lesezeit 2 Minuten
Auch am Samstag in Stuttgart betrat Steffen Baumgart vor dem Spiel den Rasen der Mercedes-Benz-Arena, in seiner gewohnten Geste hockte er sich hin und strich mit der Hand über den Platz.

Steffen Baumgart bei seinem üblichen Ritual vor dem Spiel, wenn er Bezug zum Rasen herstellt.

Der 1. FC Köln ließ am Samstag die Chance aus, Kontakt zu Rang 7 herzustellen, der im vergangenen Jahr für Europa reichte.

Die Ziele des 1. FC Köln sind unergründlich, zumindest die tatsächlichen. Auf die Frage nach dem Stand der Saison bekommt man am Geißbockheim derzeit eine Antwort, die etwa den folgenden Inhalt hat: Das Saisonziel Klassenerhalt gilt bei Erreichen der Schwelle von 40 Punkten als erreicht. 26 Punkte hat Köln in den bisherigen 21 Spielen geholt. Das entspricht einem Schnitt von etwa 1,24 Zählern pro Partie. Wenn es so weitergeht mit dem 1. FC Köln, werden nach dem 34. Spieltag 42 Punkte zu Buche stehen. Man liegt im geplanten Korridor. Alles gut, besten Dank.

Nun gibt es neben den offiziell formulierten Zielen aber auch noch die unendliche Welt der Wünsche, Träume und Hoffnungen. Mit 52 Punkten erreichte der FC zum Beispiel in der vergangenen Saison Rang 7, was das Ticket für Europa bedeutete und letztlich trotz aller Schwierigkeiten nicht nur die finanzielle Situation des Klubs merklich verbesserte. Sondern der Geschichte des Traditionsvereins einige interessante Kapitel hinzufügte. Europa hat dem FC gutgetan, bei allem Stress.

Christian Keller gestattet ein Blick in sein Herz

Selbstverständlich ging der FC nicht mit dem erklärten Ziel in diese Saison, die erneute Qualifikation für Europa zu erreichen. Aber am Samstagnachmittag in Stuttgart öffnete Christian Keller dann doch ein wenig sein Herz. Ein Sieg hätte den Kölnern die Möglichkeit eröffnet, „Fantasien zu entwickeln“, sagte der Kölner Sportchef. Auch Keller hat das Projekt Europa gut gefallen. Der Geschäftsführer stünde offenbar bereit für einen erneuten Angriff.

Und ganz am Ende ist exakt das der einzige Zweck eines Vereins wie Köln: Fantasien zu entwickeln, die Fans träumen zu lassen und womöglich doch einmal wieder etwas Unverhofftes zu erreichen. Die Gelegenheit dazu hätte ein Sieg in Stuttgart an diesem Samstag eröffnet. Zwar ist es nicht an der Zeit, die Saisonziele offiziell zu korrigieren. Doch bleibt trotz der Niederlage im vierten Spiel der Rückrunde zu konstatieren: Der FC ist dem siebten Rang deutlich näher als dem Relegationsplatz.

Dass die Mannschaft die Gelegenheit durch einen blutleeren Auftritt ausließ, ist bedauerlich. Doch noch sind 13 Partien zu spielen in dieser Saison, und am kommenden Samstag empfängt der FC den VfL Wolfsburg, in Müngersdorf, einen direkten Konkurrenten um Platz 7.

Eine weitere Chance also, um Fantasien zu entwickeln.