Kommentar zum SpielDieser Bayern-Sieg sollte die Konkurrenz erschrecken
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Aus Sicht des 1. FC Köln ist das Spiel beim FC Bayern so verlaufen, wie es zu erwarten war: Es endete mit einer Niederlage. Die vier Gegentore erklären sich allerdings auch durch den erstaunlichen Mut des FC, hoch zu pressen.
So etwas kostet Kraft, erst Recht – nach der Roten Karte für Ehizibue – mit nur zehn Spielern. Das kann Folgen haben, wenn die gegnerischen Profis Kimmich, Gnabry, Coutinho oder Lewandowski heißen, die in der Lage sind, Pressingversuche mit ihrer Kampfkraft, ihrer Technik und ihrer Abschlussstärke zu beantworten. Und dann eben vier Tore erzielen und keines hinnehmen.
Der FC Bayern, bis kurz vor der Saison für seine in der Tat skurrile Transferpolitik belächelt, weil der Klub sich bei dem Versuch, Leroy Sané zu erwerben, überaus tollpatschig anstellte, hat auf die sich daran anschließende Kritik passend reagiert. Und sogar Hasan Salihamidzic, der lange Zeit nicht ernstgenommene Sportdirektor der Bayern, hat sich vom Image des Uli-Hoeneß-Putzerfischchens emanzipiert und seiner Elf nach den französischen Abwehr-Weltmeistern Lucas Hernandez und Benjamin Pavard zuletzt eben noch Coutinho und Ivan Perisic hinzugefügt. Coutinho und Perisic erzielten am Samstag auch noch zwei Tore und hatten mit den hoch anlaufenden Kölnern einen Gegner, der es ihnen ermöglichte, sich in der Bundesliga am fünften Spieltag so richtig einzuspielen.
Was die Konkurrenz der Liga erschrecken sollte, ist die auf offener Bühne präsentierte Teambuilding-Show der Bayern. Lewandowski, Top-Torjäger der Saison, überließ einen Elfmeter seinem neuen Kollegen Coutinho, um ihm seinen ersten Bundesliga-Treffer zu ermöglichen. Diese Form der Harmonie ist in einem Kader, bei dem die Konkurrenzsituation derart groß ist, ungewöhnlich. Und eine titelversprechende Maßnahme.