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Podolski über den FC und seine Zukunft„Vielleicht spiele ich noch einmal woanders“

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Lukas Podolski

  1. Ex-FC-Star Lukas Podolski verfolgt die Spiele seines Kölner Clubs seit dem Neustart nach der Corona-Krise mit noch größerem Interesse als sonst.
  2. Ohnehin werde die Bundesliga derzeit weltweit wahrgenommen, sagt der Spieler, der dem Neustart in der türkischen Liga entgegenfiebert.
  3. Ein Gespräch über das Hygiene-Konzept der Bundesliga als Vorbild für die Türkei, sein Business in Köln, seine Fitness und seine Einschätzung des 1. FC Köln derzeit.

Köln/Antalya – „Wer mich kennt, der weiß: Ich kann es kaum erwarten, bis es wieder losgeht. Ich liebe den Wettkampf, die Stadien, das Gefühl in der Kabine: All das hatten wir drei Monate lang nicht.“ Lukas Podolski fiebert dem Neustart in der türkischen Liga entgegen, die nach dem Corona-Zwangsstopp an diesem Wochenende den Spielbetrieb wieder aufnimmt. Mit seinem Klub Antalyaspor tritt der Weltmeister am Samstagabend (20 Uhr) beim Spitzenklub Besiktas Istanbul an.

Seit knapp fünf Wochen befindet sich der Kölner mit seinen Teamkollegen wieder im Mannschafts-Training. „Unsere Bedingungen hier sind super, in dem modernen Trainingszentrum lassen sich die Vorschriften gut einhalten. Antalya ist ein Paradies, wir haben 30 Grad und das Meer vor der Tür. Seit den Lockerungen am 1. Juni mit den geöffneten Restaurants kehrt hier auch langsam das normale Leben wieder ein“, schildert Podolski im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

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Lukas Podolski in seinem Heimstadion in der Türkei

Geisterspiele seien natürlich nicht schön, erst recht nicht für einen wie ihn, für den die Beziehung zu den Fans schon immer einen hohen Stellwert hatten. Aber sie seien das kleine Übel. „Es ist gut, dass es wieder losgeht“, sagt Podolski, dessen Mannschaft vor der Corona-Pause gut drauf war. Sie ist seit acht Partien ungeschlagen, hat sich aus dem Tabellenkeller befreit und belegt Rang elf. Ein ganz wichtiges Datum ist der 18. Juni: An dem Tag kämpft Podolski mit seinem Team bei Alanyaspor um den Einzug ins türkische Pokalfinale. Trotz der 0:1-Niederlage im Hinspiel rechnet sich seine Elf noch gute Chancen auf den Einzug ins Endspiel aus. In der Meisterschaft stehen noch acht Spieltage an.

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Natürlich hat der Offensivspieler auch den Neustart der Bundesliga verfolgt, die bereits seit Mitte Mai als erste bedeutende Liga weltweit wieder um Punkte spielt und für etliche andere Ligen Vorbild-Charakter hat. Viele in der Türkei hätten ihn gefragt, wie das Hygiene-Konzept der Bundesliga aussehe und wie es umgesetzt werde. „Ich denke, es war ein großer Vorteil für die Bundesliga, dass sie als erste Liga wieder angefangen hat. Das wurde weltweit wahrgenommen – auch in der Türkei. Und das war sicherlich auch ein Ziel der DFL“, meint Podolski.

„Fühle mich absolut fit”

Letztmals nach Deutschland gereist war der Weltmeister im Januar. Doch sein Business in Köln und Umgebung läuft auch ohne seine Präsenz. Seine Eltern hat Podolski somit auch schon länger nicht mehr gesehen, ansonsten fühle er sich an der Türkischen Riviera aber rundum wohl. „Meine Familie und ich sind sehr glücklich hier“, sagt der Angreifer, dessen Vertrag bei Antalyaspor noch bis zum 30. Juni 2021 läuft. An ein Karriere-Ende denkt Podolski, der am 4. Juni 35 Jahre alt wurde, noch nicht. Im Gegenteil. „Ich kann mir vorstellen, hier noch einmal zu verlängern oder vielleicht auch noch einmal woanders zu spielen. Das steht noch nicht fest. Beine und Kopf funktionieren aber noch bestens bei mir, ich fühle mich körperlich absolut fit“, sagt Podolski.

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Lukas Podolski mit zwei Welpen, die sein Klub Antalyaspor aus einem Tierheim aufgenommen hat.

Obwohl er nun schon länger nicht mehr seine Heimat besucht hat, verfolgt er natürlich den Weg seines Ex-Klubs ganz genau. Podolski freut sich, dass der Klassenerhalt für den 1. FC Köln zum Greifen nahe ist. „Der Ligaverbleib war das große Ziel. Und ich denke auch, dass er für den FC am Ende auch das Maximum ist.“ Nach dem Höhenflug vor der Corona-Pause hätten einige Fans vielleicht von einer noch besseren Platzierung geträumt. „Doch man muss das realistisch sehen: Der FC ist Aufsteiger, es gibt noch einige Baustellen im Kader. Viel mehr war wohl nicht drin.“