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Widerstand gegen FC-PläneKöln will bei seiner Zuschauer-Strategie hart bleiben

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Vor der Pandemie: Der FC spielt in einem ausverkauften Rhein-Energie-Stadion

Köln – Die Debatte über Form und Umfang der Zuschauerzulassung im Profi-Fußball überlagert weiterhin den Start der Bundesliga-Saison, die am Freitagabend mit dem Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern München beginnt. Der Vorstoß des 1. FC Köln, vom zweiten Heimspiel an abgesehen von Kindern und Ausnahmepersonen nur vollständig Geimpfte oder Genesene ins Stadion zu lassen, hat in der Liga keine ungeteilte Zustimmung gefunden. Es gibt Klubs wie die TSG Hoffenheim, die darin die Einführung der Impfpflicht durch die Hintertür sehen. Der FC beharrt jedoch auf sein Hausrecht und den größtmöglichen Schutz seiner Anhänger und hat dafür auch schon Unterstützung aus der Politik bekommen.

Bei Bayer 04 Leverkusen ist noch keine Entscheidung darüber gefallen, wie man angesichts der Inzidenzzahl von über 35 beim ersten Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am 21. August mit der Gruppe der Ungeimpften umgeht. Den engen Rahmen setzt eine NRW-Verordnung, die den Klubs bei Erreichen und Überschreiten dieser Inzidenz nur den Einlass von maximal 1000 ungeimpften Personen erlaubt. Ob man hier – anders als der 1. FC Köln vom zweiten Heimspiel an – Getesteten die Chance zum Stadionbesuch gibt, ist nach Auskunft des Werksklubs noch nicht entschieden. Derzeit ist für das erste Heimspiel eine Auslastung der Bay-Arena von 50 Prozent (15105 Zuschauer) geplant. „Wir sind aber auf alle Szenarien vorbereitet, die eine Änderung oder Reduzierung der Kapazitäten mit sich bringen können“, erklärt Pressesprecher Dirk Mensch. Solche Entscheidungen fallen im permanenten Dialog mit der Stadt Leverkusen und dem Gesundheitsamt.

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Inzwischen haben sich prominente Gegenstimmen zur so genannten 2G-Strategie (Geimpfte und Genesene) gemeldet. „Eine Unterscheidung zwischen geimpften, genesenen oder negativ getesteten Zuschauern halte ich aus verfassungsrechtlichen Gründen für problematisch“, sagte der sportpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Eberhard Gienger, der „Augsburger Allgemeinen“. Seiner Meinung nach „müssen geimpfte, genesene oder negativ getestete Zuschauer beim Zutritt ins Stadion gleich behandelt werden“, forderte der CDU-Politiker und frühere Turn-Weltmeister. Er plädierte für bundesweit einheitliche Regeln zum Liga-Start.

Der 1. FC Köln, der für seine Entscheidung auch harte Kritik aus einem Teil seines eigenen Fan-Lagers einstecken musste, will von seinem Kurs aber nicht abweichen. „Hier bleiben wir standhaft, nur mit einer höheren Impfquote werden wir eine Normalisierung in unser Leben bekommen“, sagte Geschäftsführer Alexander Wehrle am Dienstag dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. In der Impfung, die zwar keinen vollständigen, aber einen hohen Schutz vor Infektion und einen sehr hohen Schutz vor einem schweren Covid-Verlauf bietet, sehen viele in der Veranstaltungsbranche Fußball den einzigen Ausweg. Für Dortmunds Klubchef Hans-Joachim Watzke ist die Impfung der „Schlüssel zu allem“.

Er appelliert an die BVB-Fans: „Wenn ihr wollt, dass wir in absehbarer Zeit so etwas wie Normalität verspüren, wenn ihr wieder ins Stadion wollt, worauf wir sehnlichst warten, dann lasst euch bitte impfen.“ Der SC Freiburg versprach am Dienstag insgesamt 1100 Freikarten für ein Bundesligaspiel an diejenigen, die sich am Wochenende in der Freiburger Messe erstimpfen lassen.

Von den Beschlüssen aus Berlin erhoffen sich die Macher im Profi-Fußball Rahmenbedingungen, die langfristig unabhängig von reinen Inzidenzen wieder volle Stadien erlauben. Großklubs wie Borussia Dortmund oder der 1. FC Köln werden langfristig mit einem halben Publikum nicht leben können. Der BVB hat am Montag für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Verlust von 75 Millionen Euro ausweisen müssen. „Jetzt ist die Zeit für mutige Entscheidungen“, sagte Watzke. Für ihn geht es um das Überleben als deutscher und europäischer Topklub.Andere Ligen bekommen hier klare Wettbewerbsvorteile. Paris Saint-Germain kann am kommenden Samstag gegen Racing Straßburg wieder vor vollen Rängen spielen und 49 700 Zuschauer begrüßen. Unter Hygieneauflagen habe die Präfektur dafür grünes Licht gegeben, teilte der französische Klub mit. „Auf diesen Moment haben wir 18 Monate lang gewartet“, sagte Ticketing-Direktor Nicolas Arndt. In der Fußball-Bundesliga wird man noch länger auf ihn warten müssen.