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„Wofür steht der 1. FC Köln?“Welche Rolle Peter Neururer in einem möglichen Prestin-Vorstand spielen will

Lesezeit 3 Minuten
Lange her: Peter Neururer steht beim 1. FC Köln in der Saison 1997/98 an der Seitenlinie. (Archivbild)

Lange her: Peter Neururer steht beim 1. FC Köln in der Saison 1997/98 an der Seitenlinie. (Archivbild)

Dieter Prestin, Stefan Jung und Sonja Fuss wollen sich als Präsidium aufstellen. Peter Neururer erklärt, wie er helfen möchte.

Peter Neururer unterstützt überraschend Dieter Prestins Vorhaben, einen neuen Vorstand beim 1. FC Köln zu etablieren. Das Trio um den Doublesieger, Stefan Jung und Sonja Fuss fordert den aktuellen Vorstand um Werner Wolf auf, zurückzutreten.

Neururer erschien am Montag überraschend auf der anberaumten Pressekonferenz und äußerte sich, nachdem zuvor bereits Prestin und Fuss ihre jeweiligen Beweggründe für die Initiative dargelegt hatten. Der ehemalige Trainer des 1. FC Köln (1996–1997) erklärte, für ihn sei es auch eine Herzensangelegenheit. „Ich war von Kindesbeinen an kein Schalker oder Bochumer, sondern der größte FC-Fan, den man sich vorstellen konnte“, so Peter Neururer. Deswegen habe er auch an der Sporthochschule Köln studiert und zehn Jahre in Köln gewohnt.

Peter Neururer unterstützt überraschend Dieter Prestin und will seine Kenntnisse einbringen

„Dieter Prestin rief mich an und stellte mir ein paar Fragen zum 1. FC Köln. Wir haben festgestellt, dass ich bringen kann, was von mir erwartet wird. Ich glaube, dass ich dem Verein durchaus mit meinen Kenntnissen und Netzwerken helfen kann“, ist Neururer überzeugt. In welcher Rolle er das genau tun würde, blieb unklar. Der ehemalige Trainer machte aber klar, dass er die beschriebenen Sportkenntnisse in der aktuellen Sportführung vermisse. „Ohne Sportkompetenz kann ich keine Entscheidungen treffen. Alle Vereine, die sportliche Erfolge erzielen wollen, haben ein Gesicht. Wofür steht der 1. FC Köln?“, so Neururer im Gespräch mit Thomas Breuer, Ex-Vorstand Rhein-Energie.

Konkret darlegen, wofür der FC unter einer neuen Führung stehen könne, konnte Neururer noch nicht. Immerhin, einige Punkte wurden angerissen. Steffen Baumgart habe einen attraktiven und erfolgreichen Fußball gespielt, allerdings habe das nur temporär zum Erfolg geführt. Es müsse jetzt ein neues Konzept her, auch im Nachwuchsbereich. „Wir müssen uns aus dem Jugendbereich bis zu den Profis in einer Struktur bewegen. Ajax Amsterdam schult nur in eine Richtung. Solche Vereine stehen für eine Art Fußball, und auch der 1. FC Köln muss ein Gesicht bekommen. Von der U17 bis zu den Profis brauchen wir Strukturen und ein klares Leitbild“, so Neururer.

Peter Neururer kann sich vorstellen, beim 1. FC Köln in einem neuen Vorstand tätig zu werden.

Peter Neururer kann sich vorstellen, beim 1. FC Köln in einem neuen Vorstand tätig zu werden.

Der 69-Jährige sprach in dem Zusammenhang einen wunden Punkt an: „Wenn ich sehe, dass eines der größten Talente im Land nach Leverkusen wechselt, sollte sich die gesamte Nachwuchsabteilung hinterfragen. Da muss man entgegenwirken, damit ich auch im Nachwuchsbereich Kompetenz in der Führung habe“, so Neururer in Anspielung auf Florian Wirtz.

Peter Neururer: Comeback beim 1. FC Köln?

Peter Neururer hatte den 1. FC Köln im Jahr 1996 nach der Entlassung von Stefan Engels übernommen und den Verein in seiner ersten vollen Saison 1996/97 auf Platz 10 geführt. In der Folgesaison – Neururer wurde nach 8 Spieltagen entlassen – stieg der 1. FC Köln zum ersten Mal in seiner langen Historie ab.

Neben Neururer unterstützen mit Tony Woodcock, Harald Konopka oder Roger van Gool noch weitere Größen mit FC-Vergangenheit die Initiative. Bei Woodcock und van Gool könne der Verein von deren Netzwerken in England und Benelux profitieren, hieß es am Montag. „Wir haben schon drei, vier Spieler angeboten bekommen, die in der Winterpause eventuell zum FC kommen würden. Peter Neururer hat das gecheckt, das sind Jungs, die uns helfen würden“, sagte Prestin, ohne allerdings Namen zu nennen.