Im ZDF-Sportstudio stellte sich Steffen Baumgart trotz der schwierigen Situation des 1. FC Köln den Fragen von Dunja Hayali. Lob gab es von Wolfgang Niedecken.
ZDF-SportstudioBaumgart über Vertrag, Gehaltsgrenze und aktuelle Krise
Die Voraussetzungen waren für Steffen Baumgart bei seinem Auftritt im ZDF-Sportstudio am Samstagabend alles andere optimal. Nach der Talfahrt der vergangenen Wochen hatte der Coach des 1. FC Köln noch an der 0:2-Pleite gegen Tabellenkellerkind Bochum zu knabbern, als er sich den Fragen von Dunja Hayali stellte.
Die stellte zunächst einmal fest, dass die Stimmung in Köln – anders als in der Vergangenheit – trotz vier Niederlagen in Folge verhältnismäßig entspannt sei. Dass dies allein seiner Arbeit zu verdanken sei, wiegelte Baumgart ab. „Die handelnden Personen bleiben sachlich und bleiben ruhig“, lobte der Trainer die gesamte Führung des Vereins.
Steffen Baumgart im ZDF-Sportstudio: „Brauchen über nichts anderes reden außer den Klassenerhalt“
Die Leistung der Mannschaft sei trotz der vielen Niederlagen zuletzt in vielen Bereichen gut gewesen, führte er aus. In den vergangenen Spielen sei mehr drin gewesen, letztlich bekomme man die Ergebnisse allerdings nicht eingefahren.
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Angesichts der momentan schwierigen Situation gab sich Steffen Baumgart bescheiden, als es um die sportlichen Ziele seines Klubs in dieser Saison ging. Es zähle allein der Klassenverbleib in der Fußball-Bundesliga. „Jetzt, in der Phase, brauchen wir über nichts anderes reden außer den Klassenerhalt“, sagte der 51-Jährige.
Steffen Baumgart glaubt trotz Sieglos-Serie fest an den 1. FC Köln
„Und ob der mit 36 Punkten erreicht wird oder mit 40, ist am Ende jedem in Köln egal“, so Steffen Baumgart weiter. Nach der Niederlage im heimischen Rheinenergie-Stadion am Freitag stehen die „Geißböcke“ vor den Sonntagsspielen sieben Punkte vor dem Relegationsplatz.
„Ich würde gerne über andere Sachen reden, aber das funktioniert nicht. Das gibt der Kader nicht her, das gibt die Situation auch nicht her, also musst du realistisch bleiben“, so Baumgart. Der Weg nach unten sei derzeit kürzer als der Weg nach oben, ergänzte er. Das Wichtige für ihn sei, dass der FC jedes Wochenende „den Kipppunkt“ wieder erreichen könne. Aus den vergangenen acht Ligaspielen holten die Kölner nur einen Sieg, Baumgart habe aber den Glauben, dass sich das Team aus dem derzeitigen Loch wieder rausarbeiten könne.
Steffen Baumgart gibt Einblick in das Gehaltsgefüge des 1. FC Köln
Die Richtung, in die sich die Mannschaft und der Verein grundsätzlich entwickle, stimme. „Wir haben das Gefüge auf die richtige Bahn gebracht“, meinte der frühere Stürmer zu den Strukturen im Club. Es gehe darum, die richtigen Spieler für den FC zu finden und zu entwickeln. Das sei in den vergangenen anderthalb Jahren gelungen. „Wir sind in der Situation, den FC in der Bundesliga zu stabilisieren“, erklärte Baumgart, der auch angab, dass sein aktueller Vertrag noch bis 2024 gültig sei. Zuletzt war darüber spekuliert worden, dass der Club das Arbeitspapier des Trainers bereits um ein weiteres Jahr verlängert habe.
Kölns Trainer, der später an der Torwand einen Treffer erzielte, äußerte sich in der ZDF-Sendung auch zu den Finanzen des Vereins und bestätigte, dass beim Fußball-Bundesligisten die Gehaltsobergrenze bei einem Jahressalär von zwei Millionen Euro liege. „Ich finde die Zahl immer interessant, aber ich sag mal: sie stimmt“, sagte der 51-Jährige am Samstagabend im ZDF-Sportstudio.
Trainer selbst auch von Gehaltsobergrenze betroffen – Wolfgang Niedecken lobt Baumgart
Die Gehaltsobergrenze gilt demnach nicht nur für Spieler, sondern auch für den Trainer selbst. Er sehe den Sparzwang aber nicht als dramatisch an. Für ihn sei es ein Privileg, bei „einem der größten Vereine Deutschlands“ zu arbeiten. „Die Kölner sagen immer, es ist die schönste Stadt in Deutschland – das bezweifle ich. Aber sie ist zumindest sehr lebenswert“, so Baumgart. Das alles sei Motivation genug.
Lob für Baumgarts Arbeit gab es per Einspieler von BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken. „Er ist jemand, mit dem man sich identifizieren kann. Er ist kein großer Theoretiker, die jetzt schlaue Sachen sagen. Alles, was von ihm kommt, kommt aus dem Herzen raus. Das haben die Kölner natürlich gerne.“
Nach Ratschlägen für einen erfolgreichen Weg der Nationalmannschaft angesprochen, kritisierte Baumgart die Medienberichterstattung rund um die WM. „Wir haben die Nationalmannschaft alleine gelassen mit der Öffentlichkeit“, so Baumgart über die vor allem politischen Diskussionen zur WM in Katar. Es sei alles „kaputt geschrieben“ worden, Leidtragende seien die Spieler gewesen, denen es an Unterstützung gemangelt habe. (pst)