Der große Umbruch bei Bayer 04 Leverkusen stockt, die Gründe dafür liegen vor allem in England.
Ausstiegsklausel bei Bayer 04 läuft abRolfes äußert sich zu möglichem Tah-Wechsel
Harry Kane, Declan Rice, Kai Havertz – in England stehen in dieser Sommerperiode große Transfers an. Und irgendwie hängt an diesen Deals die Planung vieler anderer europäischer Klubs, obwohl sie daran gar nicht direkt beteiligt sind. „Die Premier League bestimmt den ganzen Transfer-Sommer, weil diese Liga die mit Abstand größte Kaufkraft hat“, sagte Simon Rolfes der „Bild“.
Der Geschäftsführer Sport von Bayer 04 ist einer dieser Manager, die auf den Fall des ersten großen Dominosteins warten. In Leverkusen möchten sie den Kader im großen Stile umbauen. Doch dazu braucht es natürlich Geld. Besonders zwei Spieler stehen mit fetten Preisschildern im Bayer-Schaufenster: Moussa Diaby und Jeremie Frimpong.
60 Millionen Euro für Moussa Diaby
Für den Franzosen sollen die Leverkusener rund 60 Millionen Euro Ablöse fordern. Neben Diabys Ex-Klub Paris St. Germain gelten vor allem englische Klubs als Interessenten – ganz vorne dabei mitmischen soll das neureiche Newcastle United. Für den Niederländer Frimpong sind bis zu 50 Millionen Euro im Gespräch. Der 22-Jährige wuchs in Manchester auf. United hat den flinken Flügelverteidiger schon länger auf dem Zettel, noch liegt aber kein offizielles Angebot in Leverkusen vor. Mit dieser Einnahme von mehr als 100 Millionen Euro hätte Bayer 04 natürlich reichlich Spielraum für Zugänge.
Simon Rolfes und sein Team bereiten im Hintergrund bereits Deals vor, auch weil durch die zahlreichen ablösefreien Abgänge schon finanzielle Mittel freigeworden sind. Neben Diaby und Frimpong haben die Leverkusener aber durchaus auch noch weitere Spieler, die Geld in die Kassen spülen könnten. Timothy Fosu-Mensah, Nadiem Amiri und Kerem Demirbay haben noch laufende Verträge, sollen und wollen den Klub aber verlassen. Auch Sardar Azmoun und Mitchell Bakker könnten bei guten Angeboten den Verein verlassen. Bei Stammspielern wie Edmond Tapsoba, der von Tottenham Hotspur umworben wird, hat Bayer 04 hingegen eine hohe Schmerzgrenze. Interessierte Klubs müssten das Portemonnaie schon sehr weit öffnen.
Tahs Ausstiegsklausel
Und dann gibt es ja noch Jonathan Tah. Der Innenverteidiger besitzt eine Ausstiegsklausel. Dem Vernehmen nach soll sie bei knapp unter 20 Millionen Euro liegen. Es gibt aber auch ein Ablaufdatum, das Anfang Juli liegt. Rolfes betont auf Anfrage dieser Redaktion: „Bis zum Trainingsstart ist geklärt, wie es mit Jonathan weitergeht.“ Der Trainingsauftakt in die neue Bundesliga-Saison ist am 10. Juli, sprich: Die Tah-Klausel läuft spätestens in der kommenden Woche ab. Bleibt Tah, ist womöglich nur ein weiterer Innenverteidiger nötig. Geht Tah, sieht das anders aus. Aber Rolfes beruhigt die Anhänger: „Man muss immer vorbereitet sein – besonders bei so einer Konstellation.“
Zwei Zugänge konnte der Geschäftsführer Sport bereits präsentieren: Rechtsverteidiger Arthur kommt vom brasilianischen Erstligisten América FC. Linksverteidiger Alejandro Grimaldo kommt von Benfica Lissabon, das von Ex-Bayer-04-Coach Roger Schmitt trainiert wird.
Letztes „Go“ für Xhaka fehlt
Ein weiterer Neuer steht ebenso so gut wie fest: Granit Xhaka vom FC Arsenal ist sich mit Leverkusen einig, es fehlt nur noch das „Go“ des englischen Topklubs. Und da sind wir wieder beim ersten Dominostein, der fallen muss. Denn die Londoner wollen erst einen Ersatz für Xhaka präsentieren. Der soll Declan Rice heißen. Medienberichten zufolge soll Arsenal heute sein drittes Angebot an West Ham United senden. Akzeptiert der Lokalrivale, kann es mit Xhaka ganz schnell gehen.