Alejandro Grimaldo und Jeremie Frimpong messen beide 1,71 Meter und helfen Bayer 04 Leverkusen in dieser Saison enorm.
Zwei Mal 1,71 MeterGrimaldo und Frimpong beflügeln Bayer 04
Bayer 04 marschiert in der Fußball-Bundesliga weiter vorneweg. Die Werkself baut dabei ihren Klubrekord mit dem besten Start der Vereinsgeschichte immer weiter aus. Mittlerweile sind es zehn Siege aus elf Spielen, einzig bei der Auswärtspartie beim FC Bayern reichte es „nur“ zu einem Punkt. Die Liga hat mindestens Respekt, wenn nicht sogar ein bisschen Angst vor der Woche für Woche groß aufspielenden Mannschaft von Trainer Xabi Alonso.
Personell kann man den Höhenflug an nahezu jedem Akteur im Kader aufhängen. Am Wochenende beim 2:1 beim VfL Wolfsburg war es vor allem die unwiderstehliche Flügelzange, die den Niedersachsen wehtat. Die beiden Schienenspieler Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo könnten von ihrer Spielanlage kaum unterschiedlicher sein, kein Gegner fand bisher ein Mittel gegen sie.
Grimaldo ist dabei kein klassischer Schienenspieler, der nur an der Linie klebt. Der Spanier hat zwar ordentliches Grundtempo, seine Stärken liegen aber auch in der Gestaltung aus dem Zentrum heraus. Und so zieht der 28-Jährige häufig von Linksaußen in den Zehnerraum. Aus dieser Position heraus erzielte er dann auch am Samstag den 2:1-Siegtreffer. „Ich mache natürlich das, was der Trainer von mir verlangt“, sagt Grimaldo. „Aber ich helfe gerne beim Spielaufbau mit und weiß genau, was ich auf der Position zu tun habe.“
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Alejandro Grimaldo kam von Benfica Lissabon
In acht Bundesligaspielen hat Grimaldo schon sieben Torbeteiligungen. Der im Sommer von Benfica Lissabon ablösefrei gekommene Profi hat den Transfer vom portugiesischen in den deutschen Fußball ohne Anlaufzeit vollzogen. „Davor hatte ich auch keine Angst, ich wusste, auf was ich mich einlasse und habe mich gut darauf vorbereitet“, sagt der aus Valencia stammende 1,71-Meter-Mann, der in Fachkreisen für seine vorbildhafte professionelle Einstellung bekannt ist.
Zudem ist er für seine Freistoßtechnik bekannt, die einige Leverkusener an ihren Ex-Spieler Hakan Calhanoglu erinnern dürfte. Grimaldo schießt den Ball mit unheimlicher Schärfe, doch die Kugel fällt nach der Steigungsphase wie ein Stein. „So etwas habe ich noch nie gesehen“, lobte Sky-Experte Didi Hamann zuletzt. Die Fans durften sich bereits über zwei direkt verwandelte Freistöße (in München und Mainz) freuen.
Grimaldos Pendant auf der rechten Seite ist Jeremie Frimpong. Der Spaßvogel mit dem eigenwilligen Gang, der an die Hip-Hop-Szene erinnert, hat seine Form auf hohem Niveau stabilisiert. Den Lohn erntete er in der vergangenen Woche, als er erstmals für die niederländische Nationalmannschaft auflief. Motiviert von diesem Meilenstein lieferte er in Wolfsburg eine Galavorstellung ab. Ridle Baku und Sebastian Bornauw dürften von Samstag auf Sonntag schlecht geschlafen haben. Den Amsterdamer bekamen sie einfach nicht in den Griff.
Jeremie Frimpong hat bis 2028 verlängert
Frimpong kommt viel mehr über sein Tempo als Grimaldo. Und er macht das Spiel breit, indem er der Außenlinie immer nah bleibt. Erst Richtung Sechzehnmeterraum zieht es ihn ins Zentrum, wo er in der Lage ist, Eins-gegen-Eins-Situationen nach Belieben aufzulösen. Eine Qualität, die im modernen Fußball großen Wert hat. Bereits im Sommer wurde er mit Topklubs aus ganz Europa in Verbindung gebracht. Doch Frimpong blieb, verlängerte Anfang Oktober sogar seinen Vertrag in Leverkusen bis 2028. Will ein Verein also den ebenfalls 1,71 Meter großen Flügelflitzer verpflichten, wird es teuer und bei Bayer 04 klingelt die Kasse.
Bevor es soweit sein könnte, ist es aber der Wunsch beider Akteure, mit der Werkself einen Titel zu holen. Ambitionen öffentlich anzumelden, liegt ihnen aber fern. „Noch nicht jetzt, das ist sicher“, sagt Frimpong zur Meisterschaftsfrage. „Wir können darüber sprechen, wenn noch fünf Spiele am Ende der Saison zu spielen sind.“ Neben dem Titel in der Bundesliga sind ja auch noch die Trophäen in Europa League und DFB-Pokal zu vergeben. Am Donnerstag kann Bayer 04 im Europapokal gegen Qarabag Agdam (21 Uhr) den nächsten Schritt machen.