Leverkusen – Begeisternd, spielstark und bis in die letzte Haarspitze motiviert: Alles, wofür Bayer 04 Leverkusen sportlich stehen möchte, gibt es aktuell auf internationaler Ebene beim kommenden Gegner zu bestaunen. Eintracht Frankfurt, nach dem 2:1-Hinspielsieg gegen West Ham mit einem Bein im Endspiel der Europa League, führt der Werkself vor, wie es sich hätte anfühlen können auf europäischem Parkett, wenn die Leistungen in entscheidenden Momenten etwas weniger schwankend gewesen wären. Während sich Leverkusens Trainer Gerardo Seoane vor dem Bundesliga-Duell der Teams am Montag (20.30 Uhr/Dazn) auf keine „was wäre, wenn“-Rückblicke einlassen wollte, gestand der Schweizer ein: „Frankfurts europäische Leistungen begeistern uns alle.“
Kerem Demirbay fällt aus
Die donnerstäglichen Sturmläufe der Eintracht in der Europa League könnten Leverkusens Kampf um die Königsklassen-Qualifikation allerdings gerade recht kommen. Denn das Liga-Spiel in der Bay-Arena fällt zwischen Frankfurts Halbfinal-Duelle mit West Ham – und national geht es für die Hessen um nichts mehr. „Wir brauchen nicht um den heißen Brei herumzureden – das Donnerstagsspiel hat oberste Priorität bei uns in der Belastungssteuerung“, sagte Frankfurts Trainer Oliver Glasner: „Auch in der Startaufstellung wird man sehen, dass wir auf Donnerstag ausgerichtet sind.“ Doch es sei nach wie vor ein Bundesliga-Spiel. „Das gehen wir seriös an. Es geht auch darum, im Rhythmus zu bleiben“, sagte Glasner. Eine 90-minütige Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen. Den Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung wollte der Coach allerdings nicht im Raum stehen lassen: „Jeder soll sich um seinen Klub kümmern. Ich muss schauen, was das Beste für Eintracht Frankfurt ist.“
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Der SC Freiburg ist nach dem 4:3-Sieg gegen Hoffenheim auf Rang vier punktgleich mit Bayer 04 Leverkusen, auf einen Ausrutscher von Leipzig bei Mönchengladbach im zweiten Montagsspiel sollten ebenfalls keine Hoffnungen liegen. Auch der nur drei Punkte entfernte 1. FC Köln hat noch Chancen auf die Champions League. „Wir wissen seit einigen Wochen, dass es ein enges Rennen bis zum Schluss wird“, sagte Seoane. „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und uns auf Frankfurt konzentrieren. Wir wissen, dass alles möglich ist und immer wieder Mannschaften über sich hinauswachsen.“
Die Eintracht wird mit einer B-Elf in Leverkusen antreten. Seoane will jedoch unter allen Umständen vermeiden, dass seine verletzungsbedingt ausgedünnte Mannschaft den Gegner unterschätzt. „Natürlich besteht die Möglichkeit einer verschiedenen mentalen Anspannung zwischen einem sehr wichtigen internationalen Spiel und einem Bundesliga-Spiel“, sagte Leverkusens Trainer. „Aber es werden sehr wahrscheinlich einige frische Spieler reinkommen, die brennen und sich empfehlen wollen. Andere brauchen Rhythmus und werden spielen wollen. Für sie gibt es keine bessere Vorbereitung.“
Robert Andrich und Piero Hincapie kehren zurück
Seoane kann am Montag wieder auf Robert Andrich und Piero Hincapie zurückgreifen, beide haben ihre Gelbsperre abgesessen. Dafür wird Mittelfeldstratege Kerem Demirbay aufgrund einer Kapselverletzung am Fuß aller Voraussicht nach ausfallen. Andrich wird im Zentrum an die Seite von Charles Aránguiz rücken. Hincapie wäre auf jeder Viererketten-Position eine Alternative. Offensiv stellt sich die Werkself mangels Alternativen erneut quasi von selbst auf. „Wir sind gut vorbereitet und mentalisiert“, bekräftigte Seoane.