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Ist das die Trendwende?Bayer 04 hofft nach Champions-League-Sieg auf Energieschub

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bayer nachdreh

Robert Andrich und Patrik Schick bejubeln den Führungstreffer gegen Atletico Madrid.

Leverkusen – Ein bisschen klang es nach Koketterie, was Diego Simeone, Trainer von Atletico Madrid, vor dem Spiel über Bayer Leverkusen sagte: „Es ist bekannt, dass ich großen Respekt vor deutschen Teams habe – sie sind mental stark, körperlich hart und bieten einem immer Paroli, so wie es Leverkusen in jedem unserer Duelle mit ihnen gemacht hat.“ Mentale Stärke und körperliche Härte hatte die Werkself in dieser Saison allzu oft vermissen lassen. Nach dem überzeugenden 2:0-Sieg der Leverkusener vom Dienstagabend wird sich Simeone allerdings bestätigt sehen. Es war die bisher beste Saisonleistung der Werkself.

Nach dem frühzeitigen Aus im DFB-Pokal, dem Absturz auf Platz 17 der Bundeliga-Tabelle und dem missratenen Start in die Champions League (0:1 bei Brügge) glänzte das Team von Gerardo Seoane mit jenen Tugenden, für die eigentlich Diego Simeone und sein Team bekannt sind: große Leidenschaft, eine strikte Organisation in der Abwehr und schnell vorgetragene Konter.

Leverkusen mit VAR-Glück

Eine Zweikampfquote von 51 Prozent stellt unter Beweis, dass Bayer 04 den Kampf gegen schlachterprobte Madrilenen annahm. Und obwohl die technische Brillanz von Spielern wie Joao Felix, Koke oder Saul Niguez immer wieder aufblitzte, schaffte es die Werkself, Atletico weit weg vom eigenen Tor zu halten. Erst in der 68. Minute musste Lukas Hradecky nach einem Schuss von Rodrigo de Paul ernsthaft ins Spiel eingreifen. „Wir haben es sehr konzentriert verteidigt, ich glaube das war heute der Schlüssel zum Erfolg“, sagte Robert Andrich, der nicht nur wegen seines Toren zum 1:0 von der Uefa zum Spieler des Spiels gewählt wurde.

Glück hatten die Leverkusener, als Tapsoba der Ball nach einer Flanke von Molina an die Hand prallte und Schiedsrichter Michael Oliver trotz VAR-Unterstützung nicht auf den Elfmeterpunkt zeigte. „Wir haben diszipliniert verteidigt, hatten dabei ein gutes Positionsspiel und haben schnell und zielstrebig nach vorne gespielt. Ich freue mich für die Mannschaft, den Sieg haben sie wirklich verdient“, sagte Trainer Seoane.

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Schon kurz nach der Halbzeit hätte sich Bayer 04 dann eigentlich für ihre Leistung belohnen müssen. Eine Doppelchance von Schick und Hlozek endete allerdings zweimal am Aluminium. Dass sich die Werkself davon nicht aus dem Konzept bringen ließ, beeindruckte ihren Trainer besonders. „In dem Moment kommt schon der Gedanke auf: gegen so einen defensivstarken Gegner werden wir nicht mehr viele Chancen bekommen. Aber es war bemerkenswert, dass die Mannschaft aus dieser Situation Kraft geschöpft hat, um entschlossen weiterzuarbeiten.“

Für zusätzliche Kraft sorgte auch die Einwechslung von Jeremie Frimpong, der auf der rechten Offensivseite ein ums andere Mal seine Gegenspieler aussteigen ließ und so auch den späten Führungstreffer von Robert Andrich in der 84. Minute vorbereitete. „Jeremie hat in den letzten Wochen viel gespielt und nicht die nötige Frische gehabt. Deswegen wollten wir ihn für die letzte halbe Stunde aufbewahren.“ Der Plan ging auf. Auch das zweite Tor von Moussa Diaby (87.) leitete Frimpong nach einem Konter mit einem perfekt getimten Pass vor. Das Spiel war entschieden.

Blick richtet sich auf die Bundesliga

Die Erleichterung nach dem überzeugenden Auftritt gegen die Spitzenmannschaft aus Spanien war bei Seoane und seinem Team mit Händen zu greifen. Ob der Sieg nun eine Trendwende bedeutet, darauf wollten sich die Beteiligten am Dienstagabend aber nicht festlegen. Stattdessen war erneut viel die Rede von neuer Energie, die der Sieg freisetzen könnte. „Wir haben es überragend gemacht. Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft. Das gibt sehr viel Energie“, sagte etwa Abwehrchef Tah. Seoane ergänzte: „Ich verspüre vor allem Freude für die Mannschaft. Ich hoffe, dass uns die Energie die nächsten Wochen tragen wird.“

Auch Robert Andrich richtete den Blick auf das nächste Spiel gegen Werder Bremen, bei dem die neugeschöpfte Energie nun auch in der Bundesliga zu etwas zählbarem umgewandelt werden soll: „Wir haben jetzt den ersten Schritt gemacht. Aber die Bundesliga ist aktuell noch wichtiger, denn dort sieht es gerade nicht so rosig aus. Deswegen wollen wir vor der Länderspielpause gegen Bremen auf jeden Fall noch einen Dreier einsammeln.“