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Bayer 04 vor Bundesliga-TopspielSupporter: Offizielle Verabschiedung bei Hofmann-Rückkehr eine „mutige Entscheidung“

Lesezeit 3 Minuten
Jonas Hofmann spielt seit dieser Saison bei Bayer 04.

Jonas Hofmann spielt seit dieser Saison bei Bayer 04.

Bayer 04 Leverkusen spielt am Samstagabend bei Borussia Mönchengladbach. Im Fokus steht vor allem ein Mann.

Es ist das Duell der Wiedersehen. Wenn Bayer 04 Leverkusen am Samstag (18.30 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach gastieren wird, treffen gleich drei Angestellte erstmals wieder auf ihren Ex-Arbeitgeber.

Da ist Gerardo Seoane – im vergangenen Jahr bei der Werkself entlassen, seit diesem Sommer Trainer am Niederrhein. Dann ist da noch der Ex-Gladbacher Granit Xhaka, der vor wenigen Wochen aus England zu Leverkusen in die Bundesliga zurückkehrte. Aber diese beiden werden beim Topspiel nicht wirklich im Fokus stehen, denn alle Augen werden auf Jonas Hofmann gerichtet sein.

Der Transfer des deutschen Nationalspielers von Gladbach zur Werkself gilt als einer der überraschendsten in dieser Wechselperiode – und er lief mit einigen Nebengeräuschen ab. Die Borussia tat und tut sich weiter schwer, dieses Geschäft nachzuvollziehen. Dennoch hat der Verein eine offizielle Verabschiedung für Hofmann unmittelbar vor der Partie angesetzt, was ebenfalls für Diskussionsstoff sorgt.

Kritik vom Fanprojekt Mönchengladbach

In den eigenen Reihen kommt das Warme-Worte-Vorprogramm nicht überall gut an. „Wenn man sich anschaut, welche Unmutsbekundungen es am Ende der letzten Saison gab, ist es eine mutige Entscheidung, vor dem Spiel eine offizielle Verabschiedung zu machen“, sagt Michael Weigand, Sprecher des Supporters Clubs beim Fanprojekt Mönchengladbach, der Deutschen Presse-Agentur. Die ablösefreien Transfers von Ramy Bensebaini und Marcus Thuram waren in der Fankurve schließlich gar nicht gut aufgenommen worden.

Bei Hofmann dürften sich die Pfiffe noch potenzieren. Schließlich hatten Vereinsoffizielle – allen voran Gladbachs Sportchef – die Antipathie gegenüber Hofmann noch befeuert. Als der 31-Jährige im Juli seine Ausstiegsklausel über zehn Millionen Euro zog, um nach Leverkusen zu wechseln, wurde Borussia kalt erwischt. Das ist auch der Hauptvorwurf, den ihm Gladbacher Verantwortliche wie Anhänger gleichermaßen machen. „Ich bin sehr enttäuscht“, hatte Roland Virkus gesagt. „Weil ich sicher war, dass Jonas bei uns eine feste Größe ist.“

Borussia habe Hofmann ein Angebot zur Vertragsverlängerung gemacht, welches ihm auch entsprochen habe. Virkus erneuerte seine Kritik in der vergangenen Woche: „Es kommt auf die Art und Weise an. Jonas hat uns zugesagt und einen Tag später wieder abgesagt.“ Hofmann, der in sieben Spielzeiten für Gladbach in 214 Pflichtpartien auf dem Platz gestanden hat, hätte sogar Borussia-Kapitän werden können. In jedem Fall sollte er eine der wichtigsten Korsettstangen im neu zusammengestellten Kader werden. Dieser Verlust sorgt für nachhaltige Schmerzen in der Gladbacher Fanseele. „Der Wechsel kam für alle sehr überraschend. Das hat ein Geschmäckle. Es wirkt auf uns, als dass Jonas Hofmann zu seinen Gunsten gepokert hat“, sagt Fansprecher Weigand.

Roland Virkus telefoniert mit Jonas Hofmann

Dennoch soll es nun zur Verabschiedung kommen, die mit Hofmann auch so abgesprochen wurde. „Wir haben telefoniert, und als Borussia wollen wir ihn noch gebührend verabschieden. Das gehört sich so“, betont Virkus.

Hofmann selbst umtreiben auch keine Ängste vor Pfiffen oder anderen Unmutsbekundungen vor dem Duell mit seinem Ex-Klub. „Es wird emotional, aber positiv. Es wird schön, an meine alte Wirkungsstätte zurückzukehren. Ich freue mich riesig darauf, es herrscht pure Vorfreude“, sagt er.