Weil Bayer 04 ein Arbeitssieg bei Union Berlin gelingt und der FC Bayern erneut patzt, könnte Leverkusens Premieren-Meisterschaft bereits nächste Woche Sonntag vorzeitig perfekt sein.
1:0-Erfolg in BerlinBayer 04 Leverkusen ist nur noch einen Sieg von der Meisterschaft entfernt
Das Wichtigste zuerst
Bayer 04 Leverkusen bleibt unbesiegt: In Überzahl gelang der Werkself am Samstagnachmittag ein glanzloser 1:0 (1:0)-Erfolg bei Union Berlin, die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso baute ihre Serie von Pflichtspielen ohne Niederlagen auf 41 aus. Weil im Parallelspiel Heidenheim gegen den FC Bayern einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Sieg drehte, hat Bayer 04 am kommenden Sonntagabend mit einem Heimsieg gegen Werder Bremen die Chance, die Deutsche Meisterschaft vorzeitig perfekt zu machen. Der Vorsprung auf München beträgt erstaunliche 16 Punkte.
„Wir haben nächste Woche Sonntag die Möglichkeit. Vorher haben wir die Europa League. Wir sind sehr glücklich mit dem Vorsprung, den wir haben. Wir wollen etwas Geduld haben und nicht zu früh feiern. Wenn wir es schaffen, werden wir feiern. Aber noch nicht“, sagte Trainer Xabi Alonso.
Alles zum Thema Florian Wirtz
- Fernando Carro im Interview Wirtz-Verbleib ohne Verlängerung? „Das wird schwierig“
- Transfer-Poker „Ihm steht die ganze Welt offen“ – Kahn adelt Bayer-Star Wirtz
- „Gesegnet mit diesem Spieler“ Selbst der Gegner verneigt sich vor Wirtz
- Bayer Leverkusen in der Einzelkritik Wirtz-Show und Schick-Viererpack bei 5:1 gegen Freiburg
- Kommentar Kerpen und Pulheim spielen Foul mit Wirtz und Schumi
- „Wir waren alle Teil einer großen Geschichte“ Das letzte Kapitel des Jahres für Bayer Leverkusen
- Sportlerwahl Rhein-Erft-Athleten des Jahres vorschlagen und gewinnen – Florian Wirtz wird Pate
Die Tore
45 Minuten hielt Union dem Leverkusener Druck Stand. Borja Iglesias und Alejandro Grimaldo vergaben gute Chancen, doch Berlin hatte seine Defensive auf die Bayer-04-Angriffe eingestellt. Bis in die Nachspielzeit. Dann konnte der bereits verwarnte Robin Gosens den schnellen Nathan Tella nur mit einer deutlich zu späten Grätsche stoppen, der frühere Nationalspieler musste vom Platz.
Der folgende Freistoß führte zu Chaos im Berliner Strafraum und einem Abseits-Abstaubertor von Odilon Kossounou. Doch es gab noch mehr Material für den Videoschiedsrichter. Denn zuvor hatte Piero Hincapie aufs Tor geschossen, Christopher Trimmel lenkte den Ball mit einer absichtlichen Bewegung per Ellenbogen an den Pfosten. Folgerichtig gab es Handelfmeter, den Florian Wirtz sicher im Tor unterbrachte (45.+8).
Das war gut
Vor allem das Ergebnis und der spätere Blick auf die Tabelle. Bayer 04 gelang in der 45-minütigen Überzahl offensiv nicht viel gegen das Berliner Bollwerk, brachte den Sieg aber im Stile einer Spitzenmannschaft und des künftigen Meisters über die Zeit.
Das war schlecht
Nach einer knappen halben Stunde muss Adam Hlozek verletzungsbedingt ausgewechselt werden, der Angreifer hatte einen Schlag auf den Knöchel abbekommen. Bitter für den tschechischen Reservisten, der nur selten Startelf-Chancen erhält. In der Schlussphase humpelte dann auch noch Tella vom Platz. Xabi Alonsos Freude über einen komplett fitten Kader hielt nur wenige Tage.
Momente des Spiels
Zweifellos die turbulente Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Denn dem ersten Platzverweis gegen Union (Gosens) hätte laut Regelwerk zwingend ein weiterer gegen Trimmel folgen müssen. Der Berliner Routinier hatte mit seinem Arm-Einsatz Hincapies Tor verhindert. Doch kam Trimmel gänzlich ohne persönliche Strafe davon – offenbar brachte es Schiedsrichter Benjamin Brand nicht übers Herz, Union für eine ganze Halbzeit zu neunt gegen das aktuell vielleicht beste Team Europas antreten zu lassen.
Mann des Tages
Tim Kleindienst, der 28 Jahre alte Sturmtank des 1. FC Heidenheim. Mit seinem Doppelpack zwang er den FC Bayern in die Knie und ermöglichte damit Bayer 04 eine verfrühte Meisterfeier vor eigenem Publikum.
Das sagen wir
Der Titel wieder ein Stück näher gerückt. Vor eigenem Publikum könnte Bayer 04 die erste Meisterschaft der Werkself-Historie perfekt machen. Natürlich ist das auch der Schwäche des FC Bayern geschuldet. Aber eben auch der Leverkusener Qualität, ein Spiel trotz einer teilweise durchwachsenen Leistung in drei Punkte zu verwandeln. Das macht einen Meister aus.