Patrik Schick fehlt Bayer 04 bis in den Herbst. Als Ersatz könnte ein deutscher Nationalstürmer kommen.
Bayer 04 startet in neue SaisonSchick-Schock und Gerüchte um Sturm-Zugang
Es war alles eitel Sonnenschein bei Bayer 04 Leverkusen. In der vergangenen Woche verkündete der Werksklub zwei Transfers, die als Ansage an die Bundesliga-Konkurrenz verstanden werden durften: In Jonas Hofmann und Granit Xhaka wechselten zwei internationale Größen nach Leverkusen. Doch beim offiziellen Trainingsauftakt vor rund 200 Fans am Dienstag waren dann doch nicht diese beiden Zugänge das Hauptgesprächsthema. Das lag zum einen daran, dass weder Hofmann noch Xhaka mittrainierten, zum anderen veröffentlichte der Verein parallel eine Mitteilung, die als Hiobsbotschaft gewertet werden muss: Patrik Schick fällt weiter aus – mindestens bis Oktober.
Das ist ein echter Schock, den Bayer 04 allerdings schon Wochen vorher verdauen konnte, ihn dann aber erst am Dienstag recht nüchtern öffentlich kundtat: „Patrik Schick ist im Juni in der Berliner Charité erfolgreich an den Adduktoren operiert worden und hat bereits mit der Reha-Arbeit begonnen. Die Rückkehr des 27 Jahre alten Stürmers ist für Anfang Oktober geplant. Schicks letzter Einsatz für die Werkself datiert auf Anfang März.“
Dabei hatte der tschechische Stürmer doch noch Anfang Juni positive Signale der Besserung an die Bayer-Verantwortlichen gesendet. „Er ist schmerzfrei bei den Übungen, die er gerade machen kann und die bei ihm zuvor noch einen Schmerz ausgelöst hatten“, sagte Sportgeschäftsführer Simon Rolfes am 6. Juni. „Wir telefonieren alle drei, vier Tage. Mich freut es, dass er viel positiver ist. Die Schmerzen waren auch vorher mal weniger, aber Patrik war immer skeptisch, immer vorsichtig. Mein Empfinden ist, dass er da nun viel stabiler ist.“ Die klare Hoffnung: Zum Trainingsstart sollte der Angreifer zumindest Teile des Teamtrainings wieder mitmachen.
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Jetzt muss sich Rolfes korrigieren: „Das hatten wir uns anders vorgestellt. Aber die OP war unumgänglich.“ Besonders Schick selbst hatte sich lange gegen eine OP gesträubt, setze nach Absprache mit verschiedenen Ärzten auf eine konservative Behandlungsmethode.
Patrik Schick hat Probleme seit Oktober 2022
Seit vergangenem Oktober hatte sich Schick mit hartnäckigen Problemen in den Adduktoren herumgeplagt. Am 1. November 2022 stand er zuletzt in einer Bayer-04-Startelf. 2023 wagte er ein Comeback, doch nach Kurzeinsätzen im Februar und März war die Saison für ihn gelaufen. Der Ausfall war von entscheidender Bedeutung für die Werkself. Sardar Azmoun, Adam Hlozek oder Amine Adli konnten die Lücke nicht wirklich füllen.
Nun ist klar, dass Schick frühestens im Oktober wieder zur Verfügung stehen wird. Bei einer solch langen Ausfallzeit könnte es aber naturgemäß sogar noch länger dauern, sodass eine Rückkehr erst im Winter zumindest nicht auszuschließen ist. Einen Ersatz zu finden, ist nicht ganz einfach. Schon Anfang Juni hatte Rolfes gesagt: „Die Qualität von Patrik kannst du jetzt nicht einfach verpflichten. Er ist ein zentraler Faktor unseres Spiels und unseres Erfolgs.“
Dennoch ist Rolfes spätestens seit der Schick-OP Ende Juni natürlich auf der Suche. Wie die „Sport Bild“ berichtet, hat Leverkusen mittlerweile eine Shortlist mit drei Kandidaten. Einer soll Niclas Füllkrug sein. Der deutsche Nationalspieler hat bei Werder Bremen noch einen Vertrag bis 2025, soll ein Preisschild von unter 20 Millionen Euro tragen und hat zuletzt immer wieder mit einem Abschied von der Weser kokettiert.
Auf Anfrage dieser Redaktion sagte Rolfes zum Interesse an Füllkrug: „Zu Namen werde ich nichts sagen. Wir schauen grundsätzlich, welche Option es gibt, die nicht nur kurzfristig Sinn macht, sondern uns auch langfristig helfen wird. Wir müssen abwägen, weil wir davon überzeugt sind, dass wir mit Patrik einen der besten Stürmer in der Bundesliga bei uns haben.“
Sollte Rolfes den Füllkrug-Deal realisieren, hätte Bayer 04 in Füllkrug, Xhaka und Hofmann jedenfalls eine starke neue Achse gewachsener, deutschsprachiger Spieler gewonnen. Xhaka und Hofmann sollen noch vor der Reise ins Trainingslager nach Österreich (Saalfelden am Steinernen Meer) am übernächsten Sonntag ins Teamtraining zurückkehren. Die Nationalspieler Florian Wirtz, Lukas Hradecky, Edmond Tapsoba, Exequiel Palacios, Adam Hlozek, Amine Adli und Sardar Azmoun befinden sich bis dahin noch im Sonderurlaub.
Robert Andrich (Mittelfußbruch) soll in Saalfelden wieder zur Mannschaft stoßen, Odilon Koussounou (Muskelverletzung) womöglich schon vorher. Piero Hincapié (Mittelfußbruch) fällt noch bis Anfang September aus, Ersatztorhüter Niklas Lomb muss mit einem Muskelfaserriss in der Wade ebenfalls aussetzen.
Mit von der Partie am Dienstag war Jonathan Tah, dessen Ausstiegsklausel am Wochenende abgelaufen ist. Auch Nadiem Amiri, Kerem Demirbay, Moussa Diaby und Jeremie Frimpong, die alle den Klub noch verlassen könnten, waren auf dem Rasen aktiv.