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Innenverteidiger bleibt bei Bayer 04Ausstiegsklausel von Jonathan Tah abgelaufen

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Jonathan Tah (l.) und Edmond Tapsoba

Bleiben ein Abwehr-Team: Jonathan Tah (l.) und Edmond Tapsoba

Der Traum des Innenverteidigers von einem Wechsel in die Premier League ist vorerst geplatzt.

Simon Rolfes ist in diesen Tagen ein gefeierter Mann – zumindest in den sozialen Medien. Nicht nur Fans von Bayer 04 lobpreisen den Sportgeschäftsführer für seine bisherigen Handlungen in dieser Transferperiode. Besonders im Vergleich zum mit reichlich Häme überschütteten Kollegen Roland Virkus von Borussia Mönchengladbach schneidet Rolfes in Fußball-Deutschland derzeit hervorragend ab.

Nun gibt es den nächsten Mosaikstein für das geplante Bayer-04-Kunstwerk 2023/2024. Für den kann sich Rolfes zwar nicht feiern lassen und doch passt er perfekt ins Bild einer bisher runden Leverkusener Transferperiode: Jonathan Tah wird aller Voraussicht nach auch in der kommenden Spielzeit das Trikot der Werkself tragen. Die Ausstiegsklausel des Innenverteidigers ist abgelaufen. Das bestätigte der Klub dieser Redaktion.

Damit ist ein großer Traum des 27-Jährigen vorerst geplatzt. Tah machte nie einen Hehl daraus, dass er sehr gerne in die Premier League wechseln würde. Und eigentlich leistete er für dieses Vorhaben in der abgelaufenen Saison gute Vorarbeit. Denn es war die wohl bisher stabilste Spielzeit des ehemaligen Nationalspielers im Bayer-Dress. Als Lohn wurde er auch in die Europa-League-Elf des Jahres gewählt.

Auch West Ham United nimmt Abstand

Doch all das reichte allem Anschein nicht dafür, dass einer der größeren Klubs in England bereit war, die rund 20 Millionen Euro für Tah nach Leverkusen zu überweisen. Auch Tim Steidten, der von Bayer 04 als Sportdirektor zu West Ham United gewechselt war, nahm Abstand von dieser Möglichkeit.

Damit bleibt Tah elementarer Bestandteil der Bayer-04-Planung für die kommende Saison. Sollte doch noch ein Klub bis zum 31. August mit dem Wunsch der Verpflichtung an Leverkusen herantreten, würde ein Transfer sicher mehr als 20 Millionen Euro einbringen. „Dann könnten wir ja frei verhandeln“, sagte Rolfes zuletzt.

Trainer Xabi Alonso stehen damit weiter Edmond Tapsoba, Odilon Kossounou, Piero Hincapié und eben Tah als Innenverteidiger zur Verfügung. Der Coach präferierte zuletzt eine Dreierkette in der Verteidigung. Deshalb könnte durchaus noch ein weiterer Innenverteidiger zum Team stoßen, auch wenn Robert Andrich gezeigt hat, dass er auf dieser Position aushelfen kann.

Generell hat Rolfes mit dem Transfer-Doppelschlag in der vergangenen Woche schon jetzt dafür gesorgt, dass Alonso viel flexibler agieren kann. Granit Xhaka, für den Bayer 04 nach Informationen dieser Redaktion etwas mehr als 15 Millionen Euro an den FC Arsenal überwiesen hat, ist im zentralen Mittelfeld gesetzt. Damit könnte Andrich durchaus als Innenverteidiger auflaufen, denn in Exequiel Palacios gibt es eine weitere erstklassige Alternative für den Maschinenraum.

Zehn Millionen Euro für Jonas Hofmann

Jonas Hofmann, der für eine festgeschriebene Ablösesumme von genau zehn Millionen Euro von Ligakonkurrent Gladbach zur Werkself gestoßen ist, ist ohnehin der polyvalente Traum eines jeden Trainers. Der deutsche Nationalspieler kann auf der rechten Seite alle Positionen spielen, ist aber auch als Achter oder als hängende Spitze oder Zehner in den Halbräumen denkbar.

Auf dem Papier liest sich die nominelle Werkself für die anstehende Saison jedenfalls sehr vielversprechend. Allerdings sind weitere Abgänge sehr wahrscheinlich. Besonders, falls Moussa Diaby und/oder Jeremie Frimpong den Klub noch verlassen sollten, muss Rolfes wieder aktiv werden, um nicht zu viel Tempo im Kader zu verlieren. Dass der Sportgeschäftsführer dazu in der Lage ist, gute Deals abzuschließen, hat er aber ja gerade erst unter Beweis gestellt.