Leverkusen – Nach zwei Wochen mit vielen schweißtreibenden Konditions-Einheiten durften die Profis von Bayer 04 Leverkusen am Samstag zum ersten Mal in dieser Sommervorbereitung einer beliebteren Aktivität nachgehen: Elf gegen Elf auf großem Platz, dabei Ball und Gegner laufen lassen. In Velbert gelang der Werkself im ersten Testspiel ein souveräner 6:1-Sieg gegen den Drittligisten MSV Duisburg.
Auffälligster Mann war Leverkusens erster Torschütze der neuen Saison: Der junge Spanier Iker Bravo, der gleich dreimal traf. „Es war sehr zufriedenstellend. Nicht nur das Spiel, sondern schon die ganze Woche“, resümierte Trainer Gerardo Seoane, der seiner Mannschaft die Schulnote 2 ausstellte. „Besser geht immer.“ Neben Bravo (3./49./50) waren Ayman Aourir (9.), Timothy Fosu-Mensah (22.) und Daley Sinkgraven (44.) erfolgreich. Die zum Ende der Rückrunde verletzten Karim Bellarabi und Kerem Demirbay kamen zum Einsatz, Neuzugang Adam Hlozek muss noch auf sein Debüt warten. Jonathan Tah und Moussa Diaby werden zum Wochenbeginn ins Training einsteigen.
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Seoane hatte ein Team aus Stammkräften und Nachwuchsspielern aufs Feld geschickt. Neben dem 17 Jahre alten Bravo bekamen auch Mittelfeldspieler Aourir (17) sowie Innenverteidiger Madi Monamay (16) eine Chance von Beginn an. In-Gyom Jung (18), Jardell Kanga (16) und Zidan Sertdemir (17) wurden eingewechselt. „Man freut sich immer, wenn junge Spieler ohne Angst spielen“, lobte Seoane, der nur ungern einzelne Profis heraushebt. „Sie haben das gut gemacht.“
Mit Abstand am besten machte es jedoch Iker Bravo. Zunächst hatte der spanische Juniorennationalspieler mit einem abgefälschten Versuch von der Strafraumkante getroffen. Sein zweites Tor war ein strammer Rechtschuss aus 17 Metern, vorbereitet vom ebenfalls starken Aourir. Der eingewechselte Teenager Kanga leitete Bravos dritten Treffer ein und sorgte für einen rundum gelungenen Nachmittag der Leverkusener Jugend.
Iker Bravo mit guten Aussichten auf Einsatzzeit
Von allen eingesetzten Talenten dürfte Bravo die besten Aussichten auf Einsätze im Profi-Kader haben. Vor allem, sollte Rückkehrer Joel Pohjanpalo noch einen neuen Verein finden. Zwar hätte der Spanier im Angriffszentrum dann immer noch Patrik Schick, Sardar Azmoun und Hlozek vor sich – doch beim strammen Terminplan mit drei Wettbewerben sollten sich Möglichkeiten für die Sturmhoffnung eröffnen.
Bravo wurde in der weltberühmten Jugendakademie des FC Barcelona ausgebildet: La Masia. Dort, wo auch Lionel Messi, Xavi und Iniesta die Grundlage für ihre gigantischen Karrieren legten. Doch als 16-Jähriger hakte Bravos Aufstieg in Barcelona, der Klub zögerte bei einem neuen Vertrag. Bayer 04, stets auf der Suche nach großen internationalen Talenten, wurde aufmerksam und konnte den Angreifer überzeugen. „Iker ist nicht nur ein Torjäger. Er hat natürlich einen starken Abschluss und bewegt sich gut im Strafraum. Aber er kann sich auch fallen lassen und bei Ballbesitz als zusätzlicher Mittelfeldspieler agieren“, sagte Leverkusens Co-Trainer Alberto Encinas, ebenfalls mit Barca-Vergangenheit, dem Portal „Spox“.
Jüngster Profi der Klubgeschichte von Bayer 04
Neben dem Alltag in der Junioren-Bundesliga kam Bravo inzwischen auf zwei Joker-Einsätze in der ersten Mannschaft und wurde nach seiner Einwechslung im DFB-Pokal-Spiel gegen den Karlsruher SC mit 16 Jahren und 287 zum jüngsten Bayer-Profi der Klubgeschichte. Aufgrund zweier vergebener Großchancen blieb Bravo diese Partie allerdings nur in guter Erinnerung – umso verständlicher war sein großer Jubel nach den Toren gegen Duisburg.
Bayer 04: Lunev (45. Lomb) - Fosu-Mensah (46. Frimpong), Monamay (46. Kossounou), Tapsoba (46. Hincapie), Sinkgraven (65. Bakker) - Andrich (65. Azhil), Aránguiz (46. Palacios) - Bellarabi (46. Kanga), Demirbay (65. Sertdemir), Aourir (65. Jung) - Bravo (65. Pohjanpalo). – Tore: 1:0 Bravo (3.), 2:0 Aourir (9.), 3:0 Fosu-Mensah (22.), 3:1 Hettwer (41.), 4:1 Sinkgraven (44.), 5:1, 6:1 Bravo (49., 50.). – Zuschauer: 2011.
