Mitspieler und Trainer Xabi Alonso überschütten Florian Wirtz mal wieder mit Lob. Am Sonntag gab es zudem das MRT-Ergebnis für Martin Terrier.
Bayer 04 nach Sieg gegen GladbachViel Lob für Wirtz, Diagnose bei Terrier klar
Patrik Schick jubelte nach seinem Treffer kurz Richtung Nordkurve der Bay-Arena, zeigte dann aber demonstrativ auf den Vorlagengeber: Florian Wirtz. Mal wieder war es der 21-Jährige, der ein Spiel maßgeblich zugunsten seiner Mannschaft beeinflusste. Beim 3:1-Erfolg von Bayer 04 Leverkusen gegen Borussia Mönchengladbach war der Nationalspieler an allen drei Toren direkt beteiligt. Die ersten beiden erzielte Wirtz selbst, das dritte legte er Schick so perfekt vor, dass der Tscheche nur noch einschieben brauchte.
Die Werkself hielt damit dem Druck stand, den die Bayern am Samstagnachmittag durch ihren 3:2-Erfolg und dem damit einhergehenden kurzzeitigen Sieben-Punkte-Vorsprung in der Tabelle der Fußball-Bundesliga aufgebaut hatten.
Und so versuchten Wirtz' Teamkollegen einmal mehr Worte für diesen außergewöhnlichen Fußballer zu finden. „Große Spieler brauchen nicht so viel. Und er ist ein Großer“, brachte es Granit Xhaka wohl am besten auf den Punkt. Wirtz hatte dabei nicht mal so gut ins Spiel gefunden, machte mehr Fehler als sonst, doch das hielt ihn keineswegs davon ab, es immer weiter zu versuchen. „Wir können wirklich immer über ihn sprechen, aber jeden dritten Tag auf diesem Niveau zu spielen, diesen Ehrgeiz zu haben, Tore zu erzielen, Assists, läuferische Klasse, das ist einfach unglaublich. So eine Mentalität zu haben in so jungen Jahren, verdient ganz großen Respekt“, schwärmte Xhaka. „Das erste Tor macht er überragend.“
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Dankbar für Ausnahmespieler Wirtz
Den Pass vor dem 1:0 hatte Xhaka geliefert und dann entschied sich Wirtz im Duell gegen Ko Itakura für einen Tunnel zwischen den Beinen des Verteidigers hindurch, bevor er zur Führung trocken abschloss. „Das ist typisch Florian Wirtz, er könnte links vorbeigehen, aber ne, er macht nochmal einen Haken“, sagt Xhaka, der es auch nicht für selbstverständlich erachtetet, dass Wirtz sich den Elfmeter zum 2:0 nimmt, obwohl er zuletzt gegen Freiburg einen Strafstoß vergeben hatte: „Er übernimmt die Verantwortung, will nochmal zeigen, dass er Elfmeter schießen kann. Es würden auch andere gerne schießen, aber solange er so spielt, kann er gerne noch mehr Elfmeter nehmen.“
Auch Xabi Alonso war erneut sehr dankbar für seinen Ausnahmespieler. „Ich bin sehr froh mit ihm, mit seinen Leistungen, mit seinem Charakter“, sagte der Trainer. „Er hat wieder einen Top-Top-Einfluss auf unser Spiel gehabt, er war im richtigen Moment da. Seine Mentalität ist top. Er will immer zu gewinnen. Er will immer zu spielen. Er will immer Spaß auf dem Platz haben. Das kann man sehen.“
Während Wirtz also mal wieder glänzte, erledigte auch seine Teamkollegen ihre Aufgaben mit hoher Zuverlässigkeit. Daran änderte auch der Schock durch die schwere Verletzung von Martin Terrier direkt zu Beginn der Partie nach acht Minuten nichts. Am Sonntag bestätigte sich die Befürchtung: Bayer 04 muss für den Rest der Saison auf Martin Terrier verzichten. Der französische Angreifer zog sich einen Riss der rechten Achillessehne zu. Dies bestätigte eine MRT-Untersuchung des 27-Jährigen. Simon Rolfes, Sportgeschäftsführer: „Das ist ein harter Schlag für Martin und auch für uns als Klub. Aber wir werden ihn unterstützen, wo immer wir es können.„Ähnliches ist auch Charles Aránguiz einst passiert, und er ist nach seiner Verletzung gleichfalls zu einem absoluten Top-Spieler bei Bayer 04 geworden.“ Terrier wird am Montag operiert, danach beginnt er seine Rehabilitation in Leverkusen.
Bayer 04 war am Samstagabend auch ohne Terrier einfach eine Klasse besser als Borussia Mönchengladbach, das erst in der Schlussphase der Partie selbst zu Torchancen kam und durch Tim Kleindienst in der Nachspielzeit noch den Anschlusstreffer erzielte.
Dieses Tor zum 1:3 nahm Xhaka dann zum Anlass, um über die gute Einstellung im Team zu sprechen. „Es ist ärgerlich, dass wir noch das Tor bekommen. Das hat sehr viele Spieler geärgert, weil es komplett unnötig war“, sagte der Schweizer Nationalspieler. „Aber am Schluss zählen die drei Punkte. Wir haben heute einmal mehr ein souveränes Spiel gezeigt mit guter Mentalität. Wir haben nach vorne gespielt, gut verteidigt, so gewinnt man Spiele.“
Elfter Pflichtspielsieg in Serie
Es war der elfte Pflichtspielsieg in Serie in Liga, Pokal und Champions League. Das weckt Erinnerungen an die historische vergangene Saison, an deren Ende der Doublegewinn stand. „Vergangene Saison haben wir auch so einen Lauf gehabt und wenn man so einen Lauf hat, dann soll man weitermachen“, betonte Xhaka. „Es wird Spiele geben, in denen man vielleicht nicht allzu schön spielen kann, aber wichtig ist, dass man die Punkte holt, egal wie, wenn wir unsere Aufgaben erledigen, sind wir auf einem guten Weg, was bei anderen passiert, können wir nicht beeinflussen.“
Nun stehen für die Werkself zwei Auswärtsspiele gegen nominell starke Gegner an. Am Dienstag geht es im Estadio Metropolitano in der Königsklasse gegen Atlético Madrid (21 Uhr, Dazn) im direkten Duell um den Achtelfinaleinzug. Am Samstag wartet dann die Begegnung bei den schwächelnden Leipzigern (15.30 Uhr, Sky). Sowohl in Madrid als auch in Leipzig werden sie wissen, dass sie vor allem Wege finden müssen, den Mann mit der Nummer zehn zu stoppen.