Granit Xhaka verletzte sich im Training am Dienstag am Sprunggelenk. Wie es um seine Einsatzchancen im Spiel am Freitag in Dortmund bestellt ist.
Einsatz in Dortmund offenWas Alonso über die Verletzung von Bayer-Star Xhaka sagt
Xabi Alonso schaut zerknirscht drein, als er am Donnerstagnachmittag auf Granit Xhaka angesprochen wird. Dann rechnet er hoffnungsvoll vor: „Das Spiel ist um halb neun, es sind noch 24 Stunden.“ Der Trainer von Bayer 04 Leverkusen bangt um seinen wichtigsten Führungsspieler. „Er konnte heute nicht bei allen Übungen mitmachen. Wir müssen die Aktivierung am Freitagmorgen abwarten und dann sehen wir weiter“, sagt der Spanier.
Xhaka war am Dienstag im Training mit dem rechten Fuß umgeknickt, wurde mit dem Golfcart vom Platz gefahren. Sein Ausfall wäre ein herber Verlust für die Werkself im Topspiel zu Beginn des neuen Jahres am Freitagabend bei Borussia Dortmund (20.30 Uhr, Sat.1 und Dazn).
Dass Exequiel Palacios im zentralen Mittelfeld an der Seite von Xhaka starten wird, gilt als ausgemachte Sache. Sollte der Schweizer ausfallen, hätte Alonso die Wahl zwischen Robert Andrich und Aleix Garcia. Bei dieser Entscheidung will sich der Trainer – wie immer – nicht in die Karten schauen lassen. „Wir haben genug Möglichkeiten, wir werden morgen sehen“, sagt er.
Victor Boniface wird hingegen auf keinen Fall im Kader stehen. Der Nigerianer sollte nach einer muskulären Verletzung im Oberschenkel im November eigentlich zum Start 2025 wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Er habe aber einen „Rückschlag in der Rehaphase“ erlitten, wie der Klub mitteilte. Was das genau bedeutet, wollte auch Alonso nicht verraten: „Das ist eine Frage für den Doktor, aber Bonni braucht noch etwas Zeit. Im Normalfall steht er auch nächste Woche gegen Mainz und Gladbach nicht zur Verfügung.“ Damit sind alle Augen im Sturm auf den zuletzt in Topform agierenden Patrik Schick gerichtet.
In welcher Besetzung auch immer die Werkself im ausverkauften Dortmunder Stadion (8000 Gästefans) antreten wird, Alonso machte unmissverständlich klar, dass er die Verfolgerrolle mit vier Punkten Rückstand auf den FC Bayern sehr ernst nimmt. „Es gibt große Ziele zu erreichen und unser erster Stopp ist Dortmund“, sagt der Meistertrainer. Egal, mit wem man rund ums Bayer-Kreuz spricht, die Haltung aller Protagonisten ist dieselbe: Der Doublesieger will an die Leistungen vor der kurzen Weihnachtspause anknüpfen. Und dabei geht es primär nicht einmal um den Fakt der acht Pflichtspielsiege in Folge. Sondern vielmehr um die Art und Weise, wie sie errungen wurde.
Vor der Länderspielphase im November hatte Leverkusen seinen Schrecken verloren, spielte unter anderem gegen Kiel, Bremen und Bochum nur Unentschieden. Doch im Schlussspurt 2024 stand wieder das gefürchtete Bayer 04 der Vorsaison auf dem Rasen. „Die letzte Zeit war sehr stark von uns. Wir haben wieder Mentalität gezeigt. Mit dem Ball, ohne Ball. Da müssen wir weitermachen und so viele Punkte wie möglich holen“, hatte Xhaka nach dem einzigen Testspiel (2:0 gegen Viertligist Oberhausen) am vergangenen Sonntag gesagt. Alonso ergänzt mit Blick auf das Spiel am Freitag: „Wir brauchen unser bestes Spiel, auch eine gute Mentalität, eine gute Stabilität und müssen verstehen, was wir in jedem Moment zu tun haben. Es gibt einen Moment, um mit dem Ball zu spielen, aber auch einen gegen den Ball. Wir brauchen eine fast perfekte Leistung.“
„Wir erwarten ein Top-Spiel“
In der Saison 2010/2011 stand sowohl Xabi Alonso als auch Borussia-Trainer Nuri Sahin als Spieler bei Real Madrid unter Vertrag. „Ich freue mich, dass wir uns wiedersehen und ich wünsche Nuri das Beste – außer für Freitag“, betont Alonso und stärkt dem bereits heftig in die Kritik geratenen Trainerkollegen den Rücken: „Wir sehen die Entwicklung von Dortmund. Zu Hause sind sie sehr stark. Sie spielen gut, mit großer Qualität, individuell und kollektiv. Wir erwarten ein Top-Spiel.“ Für Leverkusen ist es der Auftakt in einen mit Englischen Wochen vollgepackten Januar. Dem Bundesligaspiel unter der Woche gegen Mainz folgen die letzten beiden Spiele der Ligaphase in der Champions League bei Atlético Madrid und gegen Sparta Prag.
Im Hinblick auf das heftige Programm in drei Wettbewerben wiegt das Saison-Aus von Jeanuel Belocian mit Kreuzbandriss besonders schwer. Der Trainer würde sich deshalb über Verstärkung in der Defensive freuen. „Es ist sehr schade für Jeanuel“, sagt Alonso. „Wir müssen jetzt schauen, welche Möglichkeiten wir haben, uns zu verbessern. Momentan warten wir noch ab, aber schließen die Tür nicht für einen Zugang.“
Dortmund: Kobel - Ryerson, Can, Schlotterbeck, Bensebaini – Nmecha – Beier, Brandt – Adeyemi, Gittens – Guirassy. Leverkusen: Hradecky – Tapsoba, Tah, Hincapie – Frimpong, Xhaka (Andrich), Palacios, Grimaldo – Terrier, Wirtz – Schick.