Bayer 04 Leverkusen startet nach der Winterpause mit Sorgen um Victor Boniface, erspielt sich aber einen 2:0-Sieg in der Generalprobe gegen Rot-Weiß Oberhausen vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund.
Bayer 04 vor Dortmund-SpielSieg bei Generalprobe, aber neue Sorgen um Boniface
Viel Pause hatten die Profis von Bayer 04 Leverkusen beim Jahresübergang nicht. Und die Eingewöhnungszeit bei der Rückkehr in den Bundesliga-Alltag könnte sicher auch sanfter aussehen: Denn am Freitag (20.30 Uhr, Dazn) eröffnet der Meister das neue Jahr mit einem Spiel bei Borussia Dortmund. Robert Andrich grinst schelmisch, als er auf dieses Top-Duell angesprochen wird. „Es ist eigentlich egal, wer kommt“, sagt er. „Aber in Dortmund? Direkt als erstes Spiel an dem Spieltag? Das nehmen wir sehr gerne, und wir wollen natürlich auch dort hinfahren und punkten.“
Seit Donnerstagabend trainiert der Doublesieger nach dem kurzen Weihnachtsurlaub wieder. Zwei harte Einheiten habe es am Freitag und Samstag gegeben, betont Andrich. Am Sonntag folgte dann gegen Viertligist Rot-Weiß Oberhausen bereits das einzige Testspiel, die Generalprobe vor der Partie beim BVB.
Besonders bitter: Victor Boniface konnte weder mitspielen noch mit Kollege Jonas Hofmann auf dem Nebenplatz individuell trainieren. „Die Rückkehr von Victor Boniface in den Spielbetrieb verzögert sich aufgrund eines kleinen Rückschritts in der Rehaphase“, teilte der Klub mit. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ gibt es Probleme mit dem Oberschenkel, an dem sich der 24-Jährige im November verletzt hatte und seither ausgefallen war. Über die Länge der zusätzlichen Pause gibt es noch keine genaueren Erkenntnisse, ein Einsatz im Spiel in Dortmund scheint aber ausgeschlossen.
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Artem Stepanov in Startelf
Für den nigerianischen Nationalspieler bot Trainer Xabi Alonso im Sturm das ukrainische U-19-Talent Artem Stepanov auf. Eine Alternative wäre auch Winterzugang Alejo Sarco gewesen, doch der 18-jährige Argentinier stand ebenfalls nicht im Kader, soll ganz behutsam an die Trainingsintensität bei Bayer 04 herangeführt werden. Stepanov hätte sich dann auch beinahe in die Torschützenliste eingetragen, doch sein Schuss aus 18 Metern klatschte an die Latte (31.). Bayer 04 war im gewohnten 3-4-2-1 – wie zu erwarten – klar spielbestimmend.
Viele Torchancen spielte sich der Doublesieger allerdings nicht heraus. Den wenigen hochkarätigen Gelegenheiten gingen dann aber immerhin echte Traumpässe von Exequiel Palacios und Jeanuel Belocian voraus. Nathan Tella scheiterte an RWO-Keeper Kevin Kratzsch (5.), Martin Terrier schoss kurz vor der Pause aus bester Position über das Gehäuse (42.). Für die Gäste hatte Ex-Bundesliga-Spieler und jetziger Oberhausener Kapitän Moritz Stoppelkamp die beste Möglichkeit auf dem Fuß, doch der 38-Jährige traf – wie Stepanov – nur die Latte (40.).
Zur zweiten Hälfte brachte Alonso dann Personal, das man wohl am Freitag eher von Beginn an sehen wird. Zwei dieser Spieler sorgten dann auch für den verdienten 2:0-Sieg. Zunächst verwandelte Florian Wirtz einen Handelfmeter zum 1:0 (47.), dann köpfte Patrik Schick vor 2100 Zuschauern nach einer Ecke des ebenfalls eingewechselten Alejandro Grimaldo zum Endstand ein (58.). „Ein Test ist insofern wichtig, weil du einfach mal ein Spiel hast, bevor du ins nächste Bundesligaspiel reingehst“, sagte Andrich. „Die Gegebenheiten heute waren nicht einfach. Oberhausen hat es in vielen Phasen mit dem Ball auch gar nicht so verkehrt gemacht. Ich glaube aber schon, dass sich jeder in den 45 Minuten, die er gespielt hat, gut bewegt hat. Am Ende ist ein Sieg auch immer wichtig.“
Einen kurzen Schreckmoment gab es, als Belocian im Rasen hängen blieb, allem Anschein nach umgeknickt war und vom Platz humpelte. Der Verein gab nach der Partie zumindest Entwarnung, dass sich schlimmere Befürchtungen nicht bewahrheitet hatten: „Bei Jeanuel Belocian liegt keine strukturelle Verletzung vor.“ Granit Xhaka betonte nach dem Spiel: „Wir kommen jeden Tag immer besser in den Rhythmus. Es war sicher ein guter Test heute. Jetzt freuen uns auf das Spiel am Freitag. Wir wissen, um was es geht. Wir wissen, dass Dortmund eine gute Mannschaft ist, vor allem auch zu Hause. Wir wollen aber wieder einen guten Start hinlegen.“
Leverkusen: Hradecky (46. Kovar) - Mukiele (46. Arthur), Tah (63. Natali), Hincapie (46. Tapsoba) - Frimpong (46. Grimaldo), Palacios (46. Xhaka), Garcia (46. Andrich), Belocian (63. Raterink) - Tella (46. Wirtz), Terrier (63. Alajbegovic) - Stepanov (46. Schick)