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KommentarUnklare Ambitionen von Bayer 04 Leverkusen

Lesezeit 2 Minuten
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Fernando Carro (v. links), Simon Rolfes und Rudi Völler

  1. Bayer 04 Leverkusen ist beim 1:0 in Mainz der erste Sieg der Bundesliga-Saison gelungen.
  2. Doch ansehnlich war die Leistung der Werkself erneut nicht.
  3. Es ist auch fraglich, ob Trainer Peter Bosz mit seinem aktuellen Kader die hohen Ziele von Klubchef Fernando Carro erreichen kann. Die Erwartungen von Sport-Geschäftsführer Rudi Völler scheinen realistischer.

Mainz – Nach vier Bundesliga-Spieltagen ist Bayer 04 Leverkusen noch ungeschlagen und hat erst zwei Gegentore kassiert. Trainer Peter Bosz war „sehr zufrieden“ mit dem 1:0-Sieg beim FSV Mainz 05. So liest sich die Zusammenfassung der bisherigen Saison der Werkself ordentlich bis gut. Mit der Realität hat diese Bewertung aber nur am Rande zu tun.

Tatsächlich kann Bayer 04 erst eine vorzeigbare Stunde in 360 Spielminuten, aufgeteilt auf die Partien gegen Leipzig und Stuttgart, vorweisen. Die von Kai Havertz und Kevin Volland hinterlassenen Löcher konnten bislang nicht geschlossen werden. Entscheidende Leistungsträger wie Patrik Schick und Santiago Arias sind verletzt. Gerade das Zentrum der Werkself lahmt. Kerem Demirbay, Nadiem Amiri sowie Exequiel Palacios sind den Beweis nach wie vor schuldig, dass sie das Leverkusener Spiel entscheidend prägen können, wie es von ihnen erwartet wird. Im Ergebnis ist der Kader schwächer als in der letzten Saison. Bleibt der 17 Jahre alte Florian Wirtz als Hoffnungsträger.

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Carros Vorstellungen

Die Leverkusener Ambitionen stehen dazu in einem deutlichen Missverhältnis. Klubchef Fernando Carro sieht Bayer 04 von den Voraussetzungen her hinter dem FC Bayern München und Borussia Dortmund auf Augenhöhe mit RB Leipzig. Die Qualifikation für die Champions League sollte mehr die Regel als die Ausnahme am Ende einer Saison sein. Und Titel? Müssen ein Anspruch der Werkself sein! Dieses Denken wird aber längst nicht von allen Leverkusener Verantwortlichen weitergetragen. Sport-Geschäftsführer Rudi Völler steht eher für die tiefbauende Fraktion, die das Erreichen der Europa League zufriedenstellen würde.

Und aktuell scheint Völlers Einschätzung der Möglichkeiten von Bayer 04 mehr mit der Realität zu tun zu haben, als die Vorstellungen von Carro.