Kommentar zur Bayer-KriseDie Dinge sind endgültig außer Kontrolle geraten
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Trainer Gerardo Seoane, links Moussa Diaby
Copyright: IMAGO/ULMER Pressebildagentur
Leverkusen – Als sie Trainer Gerardo Seoane vor der Länderspielpause das Vertrauen aussprachen, mussten die Verantwortlichen von Bayer Leverkusen gewusst haben, was sie tun. Der halbe Kader war in alle Winde verstreut, der nächste Gegner hieß FC Bayern München. An keinem der Probleme, die den Werksklub zur größten Enttäuschung der laufenden Bundesliga-Saison gemacht hatten, konnte gearbeitet werden. Die Niederlage beim Rekordmeister war sozusagen eingepreist. Aber natürlich nicht die erschütternde Art, wie man sie zustande kommen ließ.
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Es lohnt sich, die Fakten stumpf zu wiederholen: Der Champions-League-Teilnehmer belegt mit seinem 450 Millionen Euro teuren Kader nach einem Viertel der Saison mit fünf Punkten den direkten Abstiegsplatz 17. Aus dem DFB-Pokal war er in Elversberg ausgeschieden. Von wenigen Ausnahmen abgesehen trat er nie wie eine Mannschaft auf. Ein taktisches Konzept ist nicht erkennbar: Alle Spieler sind eine Klasse schlechter geworden. Und eines der größten Probleme ist Kapitän Lukas Hradecky, der sich die Tore Woche für Woche selbst reinwirft.
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Es hat schon viel von Hilflosigkeit, wenn Klubchef Fernando Carro die Spiele gegen Porto und Schalke zu Endspielen für den Trainer ausruft, für den Fall des Scheiterns die Existenz einer überzeugenden Alternative suggeriert, um im selben Atemzug zu erklären, Gerardo Seoane sei prinzipiell der richtige Mann, dem man nach dem Tiefpunkt in München die Wende zutraue.
Die Dinge scheinen bei Bayer 04 endgültig außer Kontrolle geraten zu sein. Wer so auf den Absturz einer Top-Mannschaft in die Abstiegszone reagiert, braucht mehrere Wunder hintereinander. Eines gegen Porto, eines gegen Schalke, und eines in jedem Spiel danach bis zur WM-Pause. Sonst bleibt als einziges Saisonziel bis auf Weiteres der Klassenerhalt.