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Vier Spieler, zwei PositionenGerardo Seoanes Personalpuzzle im Zentrum

Lesezeit 3 Minuten
Palacios BVB

Exequiel Palacios (r.) im Zweikampf mit Dortmunds  Raphael Guerreiro 

Leverkusen – Trotz des luxuriös besetzen und mit Supertalenten gespickten Kaders von Bayer 04 Leverkusen gibt es rund drei Wochen vor dem Ende der Transferfrist noch kleinere Baustellen beim Werksklub. Gerade die linke Außenbahn könnte eine Aufwertung vertragen. Mitchel Bakker ist in seiner aktuellen Verfassung seinen Defensiv-Aufgaben kaum gewachsen, Piero Hincapie kann die Seite zwar abschotten, fühlt sich aber jenseits der Mittellinie nicht heimisch. Weiter vorne fehlt das Gegenstück zu Rechtsaußen Moussa Diaby. Amine Adli könnte diese Rolle übernehmen, wird nach seiner Sehnenverletzung aber noch etwas Geduld haben müssen.

Robert Andrich ist angeschlagen

Gut ausgerüstet ist Bayer 04 hingegen im zentralen Mittelfeld. Trainer Gerardo Seoane stehen vier prominente Profis für die im Regelfall zwei zu besetzenden Sechser-Positionen zu Verfügung. Da wäre Robert Andrich, der laute Anführer und Zweikämpfer. Charles Aránguiz, der eher stille Stratege. Kerem Demirbay, der bisweilen launische Edeltechniker und Standardschütze. Sowie Exequiel Palacios, der Dauerläufer zwischen den Strafräumen. Vier unterschiedliche Spielertypen und Charaktere, mit unterschiedlichen Stärken du Schwächen. Für Trainer Seoane ist es die Aufgabe, vor jeder Partie die richtige Kombination für das Zentrum, das Herz des Leverkusener Spiels, auszuwählen.

Momentan seien alle vier auf einem ähnlichen Niveau, erklärt der Schweizer. Es sei in jedem Falle gut, dass das Quartett die beiden Positionen mit unterschiedlichen Qualitäten ausfüllen könne. „Es ist immer eine schwierige Entscheidung. Das ist auch immer ein bisschen ein Bauchgefühl: Zu welchem Gegner passt welcher Spieler jetzt besser? Heimspiel oder Auswärtsspiel? Ein spielender Gegner? Ein zweikampfstarker Gegner?“, sagt Seoane. Am Samstag ist der FC Augsburg zu Gast in der Bay-Arena (15.30 Uhr/Sky). Die Bayern werden versuchen, Leverkusen mit rustikalen Mitteln die Lust am Spiel zu verderben. „Augsburg spielt mannorientiert und ist zweikampfstark. Da werden wir probieren, sie zu bespielen. Aber es muss eine gute Balance sein“, sagt Seoane.

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Bayer 04 bangt noch um den Einsatz von Andrich (Oberschenkelprellung), weshalb aus dem Zentrums-Quartett ein Trio werden könnte. Da Seoane in Sardar Azmoun eine Offensivkraft ins Team zurückkehren lassen will, die defensive Balance der Werkself aber noch nicht stimmt, spricht viel für eine kompakte Ausrichtung im Zentrum und die Südamerika-Kombination Aránguiz/Palacios.

Der Argentinier hofft in seiner dritten Saison bei Bayer 04 auf seinen Durchbruch. In der Vergangenheit war Palacios immer wieder von Verletzungen gestoppt worden und konnte eine bessere Form deshalb nie lange konservieren. „Er hat gute Anlagen. Wie seine Ballan- und -mitnahme, und sein schnelles Passpiel“, lobt Seoane. „Was vielleicht noch gefehlt hat, war die Kontinuität über mehrere Spiele. Sowohl in den Leistungen als auch in der Einsatzzeit. Für die Leistung kann er etwas tun. Für die Einsatzzeit bin ich zuständig.“ Palacios verfüge jedoch über „Potenzial, das er noch ausschöpfen kann“.

Seoane schätzt Palacios’ Fähigkeit, auch unter Bedrängnis noch zu zielführenden Aktionen zu kommen. „In der Bundesliga sind die Räume im Mittelfeld sehr eng. Wenn es mal Platz gibt, dann eher für die Stürmer“, sagt Leverkusens Trainer. „Darum ist es eine der wichtigsten Qualitäten für Mittelfeldspieler, sich in diesen engen Räumen mit dem Ball sehr schnell zu bewegen.“ Und das kann aus Leverkusens Zentrums-Quartett niemand so gut wie Palacios.