CoronavirusDFB erwägt Saisonabbruch – Topligen bitten um EM-Verschiebung
Frankfurt/Main – Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) beschäftigt sich wegen der Ausbreitung des Coronavirus auch mit einem vorzeitigen Abbruch der aktuell laufenden Saison. Dies schrieb Generalsekretär Friedrich Curtius in einem Gastbeitrag für den „Kicker“ (Donnerstag).
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„Aktuell kann noch niemand die Folgen des Coronavirus für den Fußball in ihrem gesamten Ausmaß absehen. Wir müssen uns mit allen Szenarien beschäftigen, um vorbereitet zu sein, wenn der Fall eintreten sollte, dass der Spielbetrieb unterbrochen oder die Saison sogar vorzeitig beendet werden müsste“, schrieb Curtius. Ziel bleibe natürlich, „die Saison regulär sportlich zu Ende zu spielen“.
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NBA setzt auf unbestimmte Zeit aus
In der 3. Liga waren am Mittwoch bereits zwei Spieltage aus dem März auf den Mai verlegt worden. Die nordamerikanische Basketball-Liga NBA setzt nach einem positiven Coronavirus-Test bei einem Profi zunächst auf unbestimmte Zeit den Spielbetrieb aus.
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Der 43 Jahre alte Curtius rief dazu auf, besonnen zu agieren. Von den Verbänden sei „kein Aktionismus, sondern vernünftiges und entschlossenes Handeln gefragt“, sagte der Funktionär. Den Anweisungen der Gesundheitsbehörden folge man „ohne Wenn und Aber, danach richten wir konsequent die Organisation des Spielbetriebs aus, die Kernaufgabe des DFB und seiner Verbände ist“.
Europas Topligen bitten um Verschiebung der EM 2020
Auch eine mögliche Verschiebung der paneuropäischen Fußball-EM im Sommer (12. Juni bis 12. Juli) rückt immer mehr in den Fokus. Laut italienischen Medienberichten ist dies Thema einer Videokonferenz am Donnerstag mit Vertretern der fünf größten europäischen Ligen (Deutschland, Italien, England, Spanien, Frankreich) sowie Giorgio Marchetti, dem stellvertretenden Generalsekretär der Europäischen Fußball-Union (UEFA).
Auf Initiative der italienischen Serie A soll dabei ein Gesuch vorgetragen werden, die EURO zu verschieben. Durch eine Verlegung der EURO wollen die Ligen demnach sicherstellen, ihre laufenden Saisons zu Ende spielen zu können.
UEFA: „Gibt keinen Grund, am Zeitplan etwas zu ändern“
Noch am Dienstag hatte die UEFA zum wiederholten Male betont, dass sie trotz des Coronavirus am Terminkalender für die EURO festhalten wolle. „Es gibt keinen Grund, am geplanten Zeitplan etwas zu ändern“, teilte der Verband auf SID-Anfrage mit und verwies darauf, dass noch keine Anträge auf eine Verschiebung des Turniers eingegangen seien. Der Vorstoß der fünf europäischen Topligen könnte nun Bewegung in die Angelegenheit bringen.
Angesichts der raschen Verbreitung des Virus waren zuletzt in zahlreichen europäischen Ligen, darunter auch die Bundesliga, Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit angeordnet worden. In Italien, wo das Eröffnungsspiel zwischen der Türkei und Italien stattfinden sollte, wurde die Liga sogar bis zum 3. April komplett ausgesetzt. Die EM soll im Sommer in zwölf Ländern ausgetragen werden, deutscher Spielort ist München. (dpa, sid)