Köln – Der emotionalste Moment ereignete sich bezeichnenderweise erst nach dem Schlusspfiff. Obwohl die Fußballer des SC Fortuna Köln ein höhepunktarmes Regionalligaspiel im Südstadion gegen die U 23 von Borussia Mönchengladbach mit 0:1 (0:1) verloren hatten, feuerten die treuesten Fans ihr Team vom Zaun des Haupteingangs aus mit „Fortuna-Sprechchören“ an. Als lautstarke und vehemente Einstimmung auf das Verbandspokal-Halbfinale am Mittwoch gegen Erzrivale FC Viktoria Köln.Wenige Minuten nach der Pleite gegen die Ex-Mannschaft von Alexander Ende,hatte also nicht nur Kölns Coach den 39. Spieltag in der West-Staffel abgehakt: „Wir hatten zwar viel Ballbesitz. Das ist im Fußball aber selten entscheidend“, analysierte der Trainer die neunte Saisonniederlage, „wir haben keine Tiefe gefunden und zu wenig investiert.“
Endes im Vergleich zum 3:2 im Pokal-Viertelfinale gegen Bonn komplett veränderte Startelf, tat sich gegen stabile Mönchengladbacher schwer. Bis auf einen frühen Durchbruch von Jean Marie Nadjombe über rechts und die Hereingabe ohne passenden Abnehmer in der Mitte, lief offensiv wenig zusammen. Startelf-Rückkehrer Roman Prokoph hing als einzige Spitze in der Luft und dahinter wirkte vor allem das zentrale, defensive Mittelfeld mit Nico Brandenburger (fit zurück nach Corona-Erkrankung) und Außenverteidiger Pascal Itter (auf ungewohnter Position) instabil. Nach einer guten Viertelstunde konnte ein gegnerischer Angriff über links nicht unterbunden werden und Joseph Scally wuchtete den Ball zum Tor des Tages in die Maschen (16.). Auch in der Folge funktionierte die Fortuna im gewohnten 4-2-3-1-System mit ungewohnter Besetzung nicht gut. Bis auf einen ungefährlichen Abschluss von Suheyel Najar, der den Ex-Kölner Markus Pazurek düpiert hatte (34.), brachte das Heimteam wenig zustande. Geradliniger und gefährlicher spielten die Gäste. Aber weil Mika Schroers im Eins-gegen-Eins mit Kölns Keeper Kevin Rauhut die Nerven versagten, war die Partie nach dem Seitenwechsel noch offen.
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Der Dreifach-Wechsel des Heimtrainers mit Mike Owusu, Timo Hölscher und Dominik Lanius belebte das Spiel der Kölner zwar, offensiv blieben die Gastgeber allerdings harmlos, so dass die Generalprobe vier Tage vor dem Viktoria-Spiel misslang.
Den gelb-gesperrten Jan Luca Rumpf erwartet der Trainer im Kampf ums Pokalfinale nun ebenso zurück, wie Francis Ubabuike oder Kai Försterling. „Gegen Gladbach mussten wir die Kräfte ein bisschen verteilen und brauchen jetzt 14, 15, 16 Mann mit Frische gegen Viktoria Köln.“ Dass das nun anstehende Heimspiel gegen den Lokalrivalen „sehr, sehr spannend“ und „sehr, sehr emotional“ wird, sei jedem klar. „Da wird nochmal mehr Qualität beim Gegner auf dem Platz stehen und wir müssen noch mehr investieren.“
Köln: Rauhut; Ochojski, Baba, Löhden (54. Lanius), Poggenberg, Brandenburger (54. Hölscher), Itter, Nadjombe, Salman (46. Özden), Najar, Prokoph (54. Owusu). Schiedsrichter: Schütter (Werl). Zuschauer: keine. Tore: 0:1 Scally (16.)