Das Team von Trainer Alexander Ende will seinen erfolgreichen Start bestätigen.
Wegen der Corona-Schutzverordnung dürfen nur 300 Zuschauer ins Südstadion.
Sponsoren verzichten zugunsten der übrigen Fans auf einen Teil ihrer Tickets.
Köln – Alexander Ende könnte nervös sein. Ein Gefühl der Anspannung wäre jedenfalls nicht untypisch für einen jungen Coach, der in seiner ersten Saison als Cheftrainer dem Heimspieldebüt entgegenblickt. Doch Ende (40) ist vor der Partie seines SC Fortuna Köln gegen den SV Straelen am Samstag (14 Uhr, Südstadion) erstaunlich entspannt. Das hat er zu großen Teilen seiner Mannschaft zu verdanken, die als vertrauensbildende Maßnahme nicht nur eine engagierte Vorbereitung absolvierte, sondern ihm in der vergangenen Woche beim 2:0 in Bergisch Gladbach auch einen erfolgreichen Einstieg in die Meisterschaft bescherte. „Es ist sehr wichtig gewesen, einen Fuß in die Saison zu bekommen“, sagt Ende. „Das gibt Sicherheit.“
Auch in der ersten Einheit nach zuvor zwei freien Tagen erbrachten die Spieler am Dienstag den Beweis, dass sie ihre makellose Sommerbilanz von zehn Siegen – darunter allerdings neun in den Testspielen – auch gegen den ambitionierten Aufsteiger mit allen Mitteln zu erweitern gedenken. „Meistens geht es ja nach einer kurzen Pause etwas holprig weiter, aber die Jungs haben direkt von der ersten Minute an richtig Gas gegeben“, bemerkte Ende zufrieden. „Das macht schon richtig Spaß.“
Sechs Spieler fallen aus
Maik Kegel hat in dieser Woche zwar wieder beschwerdefrei am Training teilnehmen können, doch ein Einsatz des 31-jährigen Mittelfeldspielers kommt nach einem gerade erst auskurierten Muskelfaserriss in der Fußball-Regionalligapartie des SC Fortuna Köln am Samstag gegen den SV Straelen noch zu früh. Zudem muss Coach Alexander Ende weiterhin auf die angeschlagenen Noe Baba, Dennis Brock, Kelvin Lunga, Kai Försterling und Suheyel Najar verzichten. (LR)
Noch mehr Freude hätten Ende und sein Team, wenn sie sich am Samstag vor mehr als jenen 300 Zuschauern präsentieren könnten, die sich laut Corona-Schutzverordnung des Landes NRW maximal im Südstadion aufhalten dürfen. „Wir hätten uns alle gewünscht, vor 2000 oder 3000 Fans zu spielen, aber es ist müßig, sich darüber Gedanken zu machen“, meint Ende.
Etwas ausführlicher beschäftigt sich Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf mit den Beschränkungen. Sein Klub hat allein an Vip-Kunden und Sponsoren schon mehr als 300 Dauerkarten verkauft, etwa noch einmal genauso viele Saisontickets gingen an die übrigen Fans im Steh- und Sitzplatzbereich. „Die Beschränkung ist schon deshalb ein Problem, weil wir unseren Verpflichtungen den Dauerkarteninhabern gegenüber nicht komplett nachkommen können“, erklärt Westendorf.
Umso dankbarer ist er, dass er Entlastung erfahren hat, weil jeder Sponsor und Vipkarten-Inhaber vorerst nur eines von mehreren Tickets in Anspruch nimmt und so das Kontingent für die übrigen Fans erhöht. „Das ist ein großartiger Akt der Solidarität unter Fortuna-Anhängern“, schwärmt Westendorf.
Trotz dieses Entgegenkommens stehen den Kölnern unweigerlich finanzielle Verluste bevor, da die Einnahmen aus dem Tageskartenverkauf fehlen. Angesichts von durchschnittlich etwa 2000 Zuschauern in der vergangenen Saison ist das eine beträchtliche Summe. „Die Lage ist sehr schwierig“, sagt Westendorf, „die finanzielle Herausforderung für alle Vereine in der Liga enorm, weil alle auf Eintrittsgelder angewiesen sind.“
Mitte des Monats sollen die Schutzverordnungen einer weiteren Überprüfung unterzogen werden. Westendorf hat aus der Politik vernommen, dass die NRW-Landesregierung um Ministerpräsident Armin Laschet für die Sorgen der Regionalligisten durchaus sensibilisiert ist.Unabhängig von allen Problemen freut sich Westendorf auf die Heimpremiere, er sagt: „Auch wenn wir nur vor 300 Zuschauern antreten, ist es toll, dass wir wieder spielen können und wichtig, dass wir unseren guten Start bestätigen.“