Musiker aus NRW geht viral„EM-Typ mit dem Saxofon“ jetzt schon Kult – Andre Schnura und seine Botschaft

Lesezeit 3 Minuten
Saxofonist Andre Schnura aus NRW gehört zu den Gesichern dieser EM.

Saxofonist Andre Schnura aus NRW gehört jetzt schon zu den Gesichtern dieser EM.

Millionen Fans in Deutschland feiern seine Auftritte auf den Fanmeilen. Andre Schnura ist ein Gesicht dieser Europameisterschaft. 

Wer die EM verfolgt und in den sozialen Medien aktiv ist, wird in den vergangenen Wochen an ihm nicht vorbeigekommen sein. Der „EM-Typ mit dem Saxofon“ ist längst zum EM-Fanmeilen-Liebling avanciert, unzählige Videos seiner spontanen Auftritte fluten Plattformen wie X, Instagram und TikTok und erhalten Millionen Likes. 

Der Saxofonist, dessen Markenzeichen das Rudi-Völler-Trikot, die Sonnenbrille und natürlich das schwarze Blasinstrument sind, sorgt auf den deutschen Fanmeilen für Stimmungsexplosionen. München, Stuttgart, Dortmund, kein Weg scheint ihm zu weit. Und so war der Musiker natürlich auch vor dem Achtelfinale der Nagelsmann-Elf gegen Dänemark mit von der Partie und heizte er den Fußballfans im Westfalenpark kurz vor dem Spiel mit einem kleinen Konzert ein. Inmitten der Fans, die sich dort zum Public Viewing versammelt hatten, brachte er die Menge mit seinen energiegeladenen Saxofon-Versionen von „Waka Waka“, „Narcotic“ oder „99 Luftballons“ zum Tanzen.

Andre Schnura ist der „EM-Typ mit dem Saxofon“ – und kommt aus NRW

Der Mann, der den Hype ausgelöst hat, heißt Andre Schnura und kommt aus Nordrhein-Westfalen. Aus Haan bei Düsseldorf reist er während der Europameisterschaft auf die Fanmeilen. 

Alles zum Thema Musik

Interviews gibt Andre Schnura zwar nicht, in den sozialen Medien, wo ihm auf Instagram inzwischen mehr als 500.000 Accounts und auf Tiktok weit mehr als eine halbe Million Follower folgen (Stand 1.7., 13 Uhr), gibt er allerdings einen Einblick in seine Gefühlswelt. 

„Ich bin komplett überwältigt und unendlich dankbar für das, was gerade passiert“, lässt er bei Instagram wissen. Erst kürzlich sei er aus tarifrechtlichen Gründen bei der Musikschule, an der er seit Jahren unterrichtet habe, gekündigt worden. Nun hofft er offenbar durch die plötzliche Bekanntheit auch auf Erfolg mit seinem weiteren beruflichen Standbein: Bei Social Media bewirbt er auch das von ihm und einem Studienkollegen vertriebene schwarze Saxofon.

Saxofonist geht viral – und berichtet von Job-Verlust während EM

Laut eigener Firmenhomepage hat er in Arnheim in den Niederlanden Jazz- und Pop-Saxofon studiert und schon lange auf eine Karriere als „Party-Saxofonist“ hingearbeitet. Das Ziel: Das oft als altmodisch betrachtete Saxofon „wieder cool machen“. Mit seinen Gigs inmitten der feiernden Nationalmannschaft-Fans ist es dem 31-Jährigen zumindest gelungen, Aufmerksamkeit auf seine Person und sein Instrument zu lenken.

In den Kommentaren zu den viral-gegangenen Videos gibt sich der Musiker bescheiden, wird aber nicht müde, seine Botschaft zu verkünden: Liebe und Mitmenschlichkeit. Er sei der „EM-Typ mit dem Saxofon“ und wolle seine „5 Minuten Fame nutzen“, um an etwas Wichtiges zu erinnern: „Wir sind einfach alle gleich. Ich möchte euch daran erinnern, einander zu lieben und zu vergeben“, schreibt er dort. Oder: „Bald wird sich niemand mehr für mich interessieren, aber was bei euch bleibt, ist die Liebe.“

Ob sich nach der EM wirklich niemand mehr für ihn interessieren wird, bleibt abzuwarten. Noch jedenfalls ist der Musiker in aller Munde – und berührt mit seinen Auftritten sogar die DFB-Stars. „Ich feiere diesen Saxofonisten extrem“, sagte Super-Joker Niclas Füllkrug. „Ich finde sehr cool, was der da auf die Beine gestellt hat.“ (pst mit dpa)

Nachtmodus
KStA abonnieren