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Wer beerbt Thomas Tuchel?Bayern-Ikonen glauben an Nagelsmann-Rückkehr

Lesezeit 4 Minuten
Trainer Julian Nagelsmann vor einem Spiel.

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat die Frage um seine Zukunft noch nicht geklärt.

Auch vor dem bislang wichtigsten Spiel der Bayern-Saison kehrt in der Trainerfrage keine Ruhe ein.

Am Mittwochabend will der FC Bayern München die Hoffnung auf den letzten möglichen Titel einer verkorksten Saison aufrechterhalten. In der Champions League empfängt der deutsche Rekordmeister im Viertelfinal-Rückspiel den FC Arsenal und rechnet sich dank eines 2:2-Unentschiedens aus dem Hinspiel gute Chancen aufs Weiterkommen aus.

Obwohl der Fokus in diesen Tagen vollends auf dem sportlichen Erfolg liegen sollte, sorgt die noch immer ungeklärte Trainerfrage in München für anhaltende Störgeräusche. Thomas Tuchel und der FC Bayern gehen zum Ende der Saison getrennte Wege und verschiedenste Namen möglicher Nachfolger schwirren seit Monaten durch die Medien.

Harry Kane über Julian Nagelsmann: „Kenne ihn nicht sehr gut“

Mittlerweile hat sich Julian Nagelsmann als Favorit auf den Job herauskristallisiert und sogar Harry Kane, der zum deutschen Bundestrainer augenscheinlich überhaupt keine Verbindung hat, musste sich schon Fragen bezüglich einer Bayern-Rückkehr Nagelsmanns stellen. „Ich kenne ihn persönlich nicht sehr gut“, sagte Kane am Dienstag vor dem wichtigen Rückspiel gegen die Gunners. „Der Verein muss eine Entscheidung treffen und hat einen Job zu erledigen. Wir Spieler sind außerhalb davon. Sie werden versuchen, die beste Lösung für den Verein zu finden“, fügte er hinzu.

Die für den FC Bayern beste Lösung soll laut Sky-Informationen in Nagelsmann, der bereits von Juli 2021 bis März 2023 als Trainer an der Säbener Straße aktiv war, gefunden worden sein. Sport-Vorstand Max Eberl gilt als großer Befürworter des 36-Jährigen und soll bereits alle Hebel in Bewegung gesetzt haben, um eine zweite Amtszeit des Nationaltrainers zu ermöglichen.

FC Bayern: Thomas Helmer würde Rückkehr von Julian Nagelsmann begrüßen

Mit seiner hohen Meinung von Nagelsmann ist der Bayern-Boss nicht alleine. Auch der frühere FCB-Kapitän Thomas Helmer würde eine Rückkehr von Trainer Nagelsmann begrüßen. Er könne sich vorstellen, dass Nagelsmann zeigen wolle, dass „er es besser kann. Das wäre für ihn kein schlechter Move“, sagte Helmer (58) der Mediengruppe Münchner Merkur/tz.

Die Bayern-Verantwortlichen könnten sich zugleich „zurücklehnen und sagen: Die, die ihn entlassen haben, sind nicht mehr da. Aber man bricht sich auch keinen Zacken aus der Krone, wenn man zugibt: Hey, wir haben zu früh gehandelt. Das war ein Fehler!“, ergänzte Helmer in Bezug auf Nagelsmanns Entlassung beim deutschen Rekordmeister.

Oliver Kahn kann sich zweite Amtszeit von Julian Nagelsmann vorstellen

Einer der beiden Hauptverantwortlichen dieser bis heute umstrittenen Entscheidung sieht insbesondere die Art und Weise der Trennung von Nagelsmann äußerst kritisch.

„Wir haben damals den sportlichen Erfolg gefährdet gesehen und deshalb diese bestimmt nicht einfache Entscheidung getroffen. Drei Titel haben wir zwar nicht gewinnen können, sind aber immerhin noch deutscher Meister geworden“, erzählte Oliver Kahn im Interview mit der „Sport Bild“. „Ich habe schon öfter gesagt, dass ich es ganz schlecht fand, wie diese Entscheidung dann umgesetzt wurde. Das ist nicht gut abgelaufen, und das beschäftigt mich heute noch.“

Der ehemalige Sport-Vorstand kann sich einen zweiten Anlauf des Bundestrainers an der Säbener Straße trotzdem gut vorstellen und sieht Parallelen zu einigen der größten Coaches der Vereinsgeschichte. „Warum soll er nicht eines Tages zum FC Bayern zurückkehren, nachdem er weitere Erfahrungen gemacht hat? Das war mit einigen Bayern-Trainern so, allen voran Jupp Heynckes, aber auch Giovanni Trapattoni und Ottmar Hitzfeld, die allerdings in eher reiferem Alter zu Bayern München zurückgekehrt sind“, sagte Kahn am Mittwoch.

Mehmet Scholl bringt Lothar Matthäus ins Gespräch

Eine ganz andere Idee hat Ex-Bayern-Star Mehmet Scholl. Der Europameister von 1996 hält seinen ehemaligen Mitspieler Lothar Matthäus für eine „tolle Lösung für alle Beteiligten“.

Bei „Bild“ schwärmte Scholl regelrecht vom deutschen Rekordnationalspieler, den er bereits 2021 für die Nachfolge Jogi Löws als DFB-Coach ins Gespräch gebracht hatte. „Ich habe wahnsinnig viel von ihm gelernt. Er war mit Abstand mein bester Mitspieler. Er kann nicht verlieren“, erklärte der Experte.

FC Bayern München: Mehmet Scholl schwärmt von Lothar Matthäus

Für Scholl gehört Matthäus zu der Art Trainer und Mensch, die in München aktuell gebraucht wird. „Lothar hat seinen eigenen Kopf. Er hat das Wissen, eine Haltung, lässt ich nicht reinquatschen und ist nicht wirklich steuerbar, was ich aber ganz gut finde. Wenn man ihm vertraut, würde er es gut machen“, versicherte der 53-Jährige.

„Er hat eine Bayern-Vergangenheit und kennt diesen Verein wie seine Westentasche. Wenn er nicht will, dann muss man ihn halt zwingen“, fügte Scholl scherzend hinzu. (nis mit dpa/sid)